Unternehmen in Meckenheim Angebotene Technik ermöglicht Konferenz mit 400 DFB-Funktionären

Meckenheim · Ein Meckenheimer Unternehmen ermöglicht den virtuellen Bundestag des Deutschen Fußballbundes. Denkbar sei die eingesetzte Technik auch für Hauptversammlungen großer Aktiengesellschaften.

 In diesem Raum hat die DFB-Internetsitzung stattgefunden: (v.l.) Michael Bröhling, Thomas Schäfer und der Meckenheimer Wirtschaftsförderer Dirk Schwindenhammer.

In diesem Raum hat die DFB-Internetsitzung stattgefunden: (v.l.) Michael Bröhling, Thomas Schäfer und der Meckenheimer Wirtschaftsförderer Dirk Schwindenhammer.

Foto: Matthias Kehrein

Gefühlt ganz Deutschlands Fußballwelt schaute jüngst in Meckenheim auf die außerordentliche Bundesversammlung des Deutschen Fußball-Bunds (DFB). Die nämlich fand wegen der Pandemie nicht wie gewohnt in der DFB-Zentrale in Frankfurt am Main mit allen physisch anwesenden Delegierten statt, sondern mit einer Auswahl des Präsidiums in der Halle eines Meckenheimer Unternehmens, das normalerweise Großveranstaltungen wie Olympia mit Veranstaltungstechnik versorgt.

Damit mit bis zu 400 Teilnehmern alle Beteiligten von ihrem Rederecht Gebrauch machen und selbstredend auch mit abstimmen konnten, stemmte Wige Solutions in der zum Großstudio umfunktionierten Halle eine vollständige virtuelle Bundestagssitzung des DFB. „Das war deutschlandweit eine Premiere“, sagte Wirtschaftsförderer Meckenheims Dirk Schwindenhammer. Für das höchste Gremium des DFB ging es nämlich nicht nur darum, sich virtuell zu treffen.

Auch die Pressekonferenz wird virtuell abgehalten

Da viele Entscheidungen des Präsidiums ebenso wie die Abstimmungen juristisch relevant sein können, musste das Unternehmen mit der entsprechenden Technik für 100-prozentige Absicherung sorgen. „Das bedeutet, alles muss so aufgestellt sein und durchgeführt werden, dass es nachher nicht durch Juristen angreifbar ist“, erklärte Thomas Schäfer, Prokurist der Wige Solutions. Die sechs von sonst 18 Vertretern des Deutschen Fußballbundes reisten kurz vor der Veranstaltung an, um die neue Situation zu proben. „Es ist gerade für Menschen, die noch nie mit solcher Technik gearbeitet haben, ungewohnt, sich selbst in einem Teleprompter sprechen zu sehen“, sagte der verantwortliche Projektmanager Michael Bröhling. Mit einigen Ton- und Bildtests und einer Testabstimmung fühlten sich die Gäste und Protagonisten auf dem virtuellen Parkett dann doch zusehends sicher. „Nach dieser Veranstaltung haben wir mit dem Gremium noch eine virtuelle Pressekonferenz durchgeführt“, beschrieb Schäfer den Ablauf der gesamten Veranstaltung von etwa dreieinhalb Stunden.

Denkbar sei der Einsatz dieser normalerweise für weltweite Großveranstaltungen eingesetzten Technik, die angesichts der aktuellen Corona-Pandemie flexibel innerhalb kurzer Zeit auf die derzeitigen Bedürfnisse umfunktioniert wurde, auch für Hauptversammlungen großer Aktiengesellschaften oder Genossenschaften. „Die juristische Sicherheit ist dabei von besonderer Relevanz. Und die können wir gewährleisten“, so Schäfer.

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