Runder Kita-Geburtstag in Meckenheim Auch die Kleinen haben heute etwas zu sagen

Meckenheim · Die katholische Kindertagesstätte Johannesnest in Meckenheim feiert ihr 50-jähriges Bestehen. Dabei stimmen Kinder, Eltern und Erzieherinnen auch eine neue Hymne an.

 Premiere von „Yo Johannesnest“, der neuen Kindergarten-Hymne zum runden Geburtstag.

Premiere von „Yo Johannesnest“, der neuen Kindergarten-Hymne zum runden Geburtstag.

Foto: Stephan Faber

Der 6. November 2021 wäre eigentlich das korrekte Datum für die Festivitäten zum 50. Geburtstag der Einrichtung am Kindergarten Johannesnest in Meckenheim gewesen. An diesem Tag vor 50 Jahren hatte die Pfarrgemeinde St. Johannes der Täufer in Meckenheim den Kindergarten in zwei Containern auf dem Gelände an der der Gelsdorfer Straße eingerichtet. Mitten in der Pandemie und kurz vor dem Winter, wäre der 6. November aber ein denkbar schlechter Termin für eine schöne Feier gewesen, weshalb man sich schon frühzeitig dazu entschieden hatte, das Fest in den Mai 2022 zu verlegen.

Vom Wissenschaftsladen in Bonn mit der Plakette Nachhaltige Kita ausgezeichnet

So wuseln kurz vor dem Start am Samstagmittag um 11 Uhr überall noch helfende Hände, um den verschiedenen Stationen auf dem Außengelände des Kindergartens den letzten Schliff zu geben. Da werden Stühle aufgestellt, Getränke vorbereitet und Helfer eingewiesen. Neben einer Hüpfburg, einer Ausstellung zum Thema Nachhaltigkeit und einem Maltisch gibt es auch eine große Pflanzaktion. „Gerade sind wir vom Wissenschaftsladen in Bonn mit der Plakette Nachhaltige Kita ausgezeichnet worden“ berichtet Leiterin Anja Ulrich in ihrer kurzen Eröffnungsansprache und ergänzt: „Dieses Thema steht bei uns jetzt schon seit gut zwei Jahren im Zentrum unserer pädagogischen Arbeit.“

Seit 2008 ist der Caritasverband Rhein-Sieg Träger der Kindertagesstätte. Rüdiger Zeyen, ehrenamtlicher Vorstand, überbringt seine Glückwünsche persönlich und dankt allen Kindern, Erzieherinnen, Mitarbeitern und Eltern für die Zusammenarbeit während der vergangenen Jahre, die „uns sehr viel abverlangt haben“. Nach dem offiziellen Teil führen die Kinder in einer Uraufführung die neue Hymne des Johannesnests auf „Yo, Johannesnest, you are the best.“ Belohnt mit großen Applaus der Eltern stürzen sich Meisen, Störche und Piepmätze – so die aktuellen Bezeichnungen der drei Gruppen mit insgesamt 59 Kindern – ins Getümmel.

Kinder haben heute mehr Mitspracherechte

Und für den Mittag hat sich auch noch ein Theaterstück mit Nulli und Priesemut angekündigt. Bei kostenlosem Flammkuchen und Getränken lassen es sich alle gut gehen. Abseits des Geschehens – im Schatten eines der großen Bäume auf dem naturbelassenen Spiel- und Kletterterrain – finden Anja Ulrich und Rüdiger Zeyen Zeit für einen kleinen Rückblick auf die generelle Entwicklung der Erziehung im Vorschulalter. „Gerade in den vergangenen fünf Jahren haben wir sehr das Kinderrecht gestärkt“ weiß Ulrich zu berichten. „Zu meiner Kindergartenzeit hieß das noch, wenn der Kuchen redet, haben die Krümmel Pause. Jetzt partizipieren die Kinder viel mehr am täglichen Geschehen und Entscheiden mit.“

Aus der Sicht des Trägers hat Zeyen vor allem ein großes Problem vor der Brust. „Uns fehlt es massiv an Fachkräften. So sind wir hier am Standort in Meckenheim nur mit 70 Prozent der Stellen besetzt“ beschreibt er den aktuellen Personalstand. „Hinzu kommen die Mehrbelastungen durch Inklusion, Förderprogramme und verschiedenste Zertifizierungen.“ Anja Ulrich ergänzt: „Wo ich vor zehn Jahren noch 40 Wochenstunden für die Kinder hatte, habe ich jetzt nur noch 20 Stunden. Die restliche Arbeitszeit geht für Dokumentation, Planung und Verwaltung drauf.“ Und trotz alledem hat das JOhannesnest in seiner Historie mehr als 1000 Kinder aus zum Teil 15 Nationen auf die Schule vorbereitet. „Unser Erfolgsrezept ist die Offenheit“ betont Ulrich.

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