Vandalismus in Meckenheim Auch Kameras sind nicht ausgeschlossen

MECKENHEIM · Zerschlagene Glasscheiben, zerkratzte Autos, Schmierereien an Hauswänden: Vandalismus ist in Meckenheim in den vergangenen Wochen an der Tagesordnung. Mittwoch wird das Thema aller Voraussicht nach den Stadtrat beschäftigen.

 Graffiti an Häuserwänden, hier am Schulzentrum, gehören zu den häufigen Sachbeschädigungen in Meckenheim.

Graffiti an Häuserwänden, hier am Schulzentrum, gehören zu den häufigen Sachbeschädigungen in Meckenheim.

Foto: Volker Lannert

Anlass zu Diskussionen wird ein Antrag der SPD-Fraktion bieten, der vom 27. Januar stammt und unter dem Eindruck der zunehmenden Zahl von Sachbeschädigungen gestellt wurde.

Ziel der SPD: Die Stadtverwaltung soll für sämtliche städtischen Einrichtungen ein Sicherheitskonzept erstellen. Hintergrund ist, dass städtische Gebäude - Schulzentrum, Hallenbad, Verwaltungssitz Im Ruhrfeld - besonders betroffen sind. Wie berichtet, geht allein der Schaden durch Glasbruch in die Zigtausende. Graffiti und andere Schmierereien kommen hinzu.

Es mache keinen Sinn mehr, allein auf die Polizei zu vertrauen, so die SPD. Sie glaubt, nur ein zielgerichtetes und systematisches Vorgehen könne dem Vandalismus Einhalt gebieten; und: "Eventuell muss auch an Überwachungsanlagen gedacht werden."

Mit dem Gedanken etwa an Videoüberwachung spielt man auch bei der Stadtverwaltung, wie Stadtsprecherin Marion Lübbehüsen auf Anfrage bestätigte. Es gebe Überlegungen im Rahmen des Konzeptes, an dem die Verwaltung arbeitet, doch "da müssen noch datenschutzrechtliche Fragen geklärt werden".

Die Diskussion über den Nutzen und die rechtliche Unbedenklichkeit von Kameraüberwachung etwa an Schulgebäuden wird zurzeit auch in Bonn diskutiert. Dort ist man allerdings vom Erfolg solcher Maßnahmen nicht überzeugt.

Für die SPD ist es an der Zeit, "den Landesinnenminister mit der Problematik zu befassen", wie sie im Antrag feststellt. Daran arbeitet auch die örtliche FDP bereits. Ihr Mittelsmann ist Justizstaatssekretär Jan Söffing, Liberaler wie NRW-Innenminister Ingo Wolf. Bei einem Besuch Söffings vor einigen Tagen schilderten die Meckenheimer Freidemokraten ihm deutlich die Ereignisse in der Stadt, vom Brand der Turnhalle bis zu den Sachbeschädigungen.

Unter diesem Eindruck habe er Unterstützung zugesagt, berichtete FDP-Chef Joachim Russ. Söffing will sich demnach persönlich dafür einsetzen, dass Innenminister Wolf die Lage in Meckenheim mit dem Bonner Polizeipräsidenten Wolfgang Albers bespricht.

Ein Dauerthema ist die Sicherheit in Meckenheim auch bei der CDU. Sie fordert mehr Polizeipräsenz, vor allem eine Nachtbesetzung der Wache. Unterstützt werden die Christdemokraten von Landrat Frithjof Kühn und der Landtagsabgeordneten Ilka von Boeselager.

In einer Pressemitteilung teilt die CDU mit, Polizeipräsident Albers habe im Gespräch mit Bürgermeister Bert Spilles festgestellt, Polizisten mit einem Streifenwagen seien ihm lieber als eine nächtlich besetzte Wache.

Der Meckenheimer Stadtrat tagt am Mittwoch ab 19 Uhr im Verwaltungsgebäude, Im Ruhrfeld 16.

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