Bildung in Meckenheim Stadt Meckenheim: „Alle Kinder bekommen im nächsten Jahr einen OGS-Platz“

Meckenheim · Arbeitende Eltern in Meckenheim haben ein Problem: Es gibt zu wenige Plätze in der offenen Ganztagsschule. Diese Situation soll sich im nächsten Schuljahr nicht wiederholen. Das verspricht zumindest die Stadt.

Aufregung um OGS-Plätze in Meckenheim
Foto: Matthias Kehrein

Arbeitende Eltern in Meckenheim können aufatmen. DIe Stadt Meckenheim hat zugesichert, dass alle angemeldeten Kinder im kommenden Schuljahr einen OGS-Platz bekommen sollen. Um dieses Thema hatte es zuletzt Aufregung gegeben. Der Grund dafür ist der laufende Haushalt, der Mittel für 550 OGS-Plätze vorsieht. Das sind 56 Plätze weniger, als für das kommende Schuljahr voraussichtlich gebraucht werden. Kinder, die keinen Platz bekommen, wären dann bis zum Ende des Schuljahres Nachmittags ohne Betreuung. Auch etwa neun bestehende Verträge mit Eltern könnten  gekündigt werden. Ebenfalls im Raum stand die Kündigung zweier Mitarbeiter, weil eine Gruppe weggefallen wäre.

Wie die knappen OGS-Plätze verteilt wurden

Wer wird also abgewiesen? Der Träger der OGS, die Kinder- und Jugendbetreuung Meckenheim (Kiju), von dem auch die oben erwähnten Zahlen stammen, hat bereits ein Formular an Eltern verschickt, mit dessen Hilfe sie ihren Bedarf begründen müssen. So will Geschäftsführer Jürgen Dierich sicherstellen, dass die Plätze nach Bedarf vergeben werden.

Dierich hält die Reduzierung des Bedarfs für vermeidbar. „In einer Kommune wie Meckenheim sollte es möglich sein, dass jedes Kind einen Platz bekommt. Wenn kein Geld da ist, sollte man woanders sparen“, findet er. Woran scheitert es also? Laut Dierich an 95 Euro pro Kind. Diese Pauschale wird von der Stadt bezahlt, damit die Kiju die OGS betreibt. „Das Problem ist rein finanziell. Wir könnten noch viel mehr Kinder betreuen“, ist Dierich überzeugt. An Personal und Räumlichkeiten dafür mangele es jedenfalls nicht.

Alle angemeldeten Kinder sollen einen OGS-Platz bekommen

Die Stadt hatte im laufenden Haushalt die Mittel für 550 Betreuungsplätze vorgesehen. „Wir waren der Meinung, das ist eine kalkulatorische Größe“, sagt Dierich. „Letztes Jahr war dann die Rede von einer Obergrenze.“  Diese ganze Verwirrung hatte zur Folge, dass die Grünen via Anfrage im Hauptausschuss eine Stellungnahme von der Stadt verlangten. Die Anfrage aus der Feder der Co-Fraktionsvorsitzenden Rebecca Stümper und Tobias Mobers wurde in der jüngsten Sitzung vom ersten Beigeordneten Hans-Dieter Wirtz beantwortet.

Dieser äußerte Unverständnis über die kursierenden Zahlen. Diese seien der Verwaltung nicht bekannt. Der Träger habe bereits rund 600 Anmeldungen erhalten. Demzufolge seien etwa 50 weitere Plätze bis August und September zu finanzieren. „Es entsteht eine Finanzierungslücke von rund 20.000 Euro“. Hier kommen neben der Pauschale auch noch weitere Kosten hinzu. Nächstes Jahr soll es keinen Mangel an Plätzen geben: „Alle angemeldeten Kinder können im kommenden Schuljahr einen Platz bekommen.“ Wie das genau funktionieren soll wird laut Dierich bei einem Treffen zwischen Stadt, Elternvertretung und Kiju am 7. Februar geklärt. Zudem soll das Thema auf der kommenden Ratssitzung am 2. Februar behandelt werden.

Elternvertreter sind noch vorsichtig

Ulrike Schmuck ist Vorsitzende der OGS-Elternschaft an der Katholischen Grundschule. Sie ist froh über die Zusicherung der Stadt: „Wenn es so kommt, sind wir zufrieden. Durch den Druck der Eltern hat sich viel bewegt“, sagt sie. Noch sei es aber zu früh zum Feiern: „Wir lassen erst die Korken knallen, wenn die Aufnahmebescheide bei den Eltern sind.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Keine guten Noten
Kommentar zu Nonnenwerth Keine guten Noten
Vermeidbare Pannen
Kommentar zu Kitas in Bonn Vermeidbare Pannen
Aus dem Ressort