Lückenschluss für Radler Ausbau der Meckenheimer Landstraße geplant

Meckenheim · An der Landstraße 261 ist ein neuer Knotenpunkt geplant. Warum an der Kreuzung eine Ampelanlage installiert werden soll, obwohl das die teuerste Lösung darstellt, erläutert der Planer.

 Vom Kreisel im neu erweiterten Industriepark-Kottenforst soll es zukünftig eine Anbindung an die Reichsstraße geben.

Vom Kreisel im neu erweiterten Industriepark-Kottenforst soll es zukünftig eine Anbindung an die Reichsstraße geben.

Foto: Axel Vogel/AXEL VOGEL

Einen anderen Anschluss an das neue Industriegebiet als den Umweg über den Pannacker hatten sich viele gewünscht. Weil auch Rettungskräfte im Fall der Fälle auf zweieinhalb bis drei Kilometern Umweg hier wertvolle Minuten verlieren, stimmte der Landesbetrieb nun der Einrichtung eines Knotenpunktes auf der L 261 zu. Im gleichen Zug soll auch der von den Radfahrern seit Jahren herbeigesehnte Lückenschluss des Radwegs zwischen Sängerhof und Meckenheim realisiert werden, wie Frank Leiendecker vom Planungsbüro Leiendecker im letzten Stadtentwicklungsausschuss ausführte.

Wer von Meckenheim aus mit dem Rad in Richtung Bonn oder zum Sängerhof fahren will, muss sich bisher nämlich auf den umliegenden Wirtschaftswegen auskennen, um sich nicht in Lebensgefahr begeben zu müssen. Letztere nämlich empfinden Radler regelmäßig, wenn sie von Bonn aus am abrupten Ende des Radwegs in Höhe des Gartencenters plötzlich mitten im Landstraßenverkehr stehen. Dass hier nicht jeder lediglich die erlaubten 70 Kilometer pro Stunde fährt oder beim Überholen von Radfahrern einen geeigneten Abstand hält, weiß jeder, der hier schon einmal mit dem Rad unterwegs war.

Mit dem Anschluss der L 261 an das neue Industriegebiet soll diese Lücke geschlossen werden. Damit wären für viele Meckenheimer auch im Industriegebiet entstehende Arbeitsplätze per Fahrrad gut erreichbar. Die Form des Knotenpunktes zwischen Bonn-Röttgen und Meckenheim diskutiere man derzeit mit dem Landesbetrieb, so Leiendecker. Für den motorisierten Verkehr zeigten die Pläne aus Richtung Meckenheim eine Linksabbiegerspur ins neu erschlossene Gebiet, aus Richtung Bonn zweigte eine Rechtsabbiegerspur ab. Auf beiden Spuren soll es laut Leiendecker auch für Lastwagen genug Aufstellfläche geben.

Stimmen gegen einen Kreisverkehr

Trotzdem ist auf den Plänen ein deutlich geringerer Flächenverbrauch gegenüber der Einrichtung eines weiteren Kreisverkehrs erkennbar. In Höhe des im Industriegebiet bestehenden Kreisverkehrs soll man in Zukunft von der Landstraße ein- und ausfahren können, etwa 300 bis 350 Meter von der Ampel am Gudenauer Weg entfernt. Gegen einen weiteren Kreisverkehr statt Ampel spräche laut Argumentation des Landesbetriebs die ungleichmäßige Auslastung am Knotenpunkt, sagte der Planer.

Als Argumentation für die Ampelanlage führte er aus, dass man diese mit der Lichtzeichenanlage an der Kreuzung Gudenauer Allee/Bonner Straße zusammenschalten könne, sodass eine „Grüne Welle“ entstehe. Auch wenn es sich bei der Ampelvariante voraussichtlich um die teuerste Lösung handele, sei dies wahrscheinlich die an dieser Stelle am ehesten ausführbare Kreuzungsgestaltung. Seitens der SPD war sich Barbara Heymann sicher, dass man nicht ganz das bekommen würde, was man sich als Stadt gewünscht hätte. Zu den im Grunde positiven Reaktionen der Ausschussmitglieder brachte Wolfgang Philipp (Grüne) eine zusätzliche Weiterführung des Radweges bis zum bestehenden Kreisverkehr im Industriegebiet für mehr Sicherheit ins Gespräch. Roland Nestler (BfM) sorgte sich, dass undisziplinierte Radfahrer bei Rotlicht die Straße überqueren und verunfallen könnten.

Ob diese Ampel den regelmäßigen Rückstau auf der Bonner Straße oder der Meckenheimer Allee tatsächlich entspannen würde, bezweifelte Rolf Engelhardt (SPD). Martin Hörnig (UWG) fragte nach einem Anschluss des unweit der geplanten Kreuzung von Osten einmündenden Wirtschaftswegs an die Landstraße. Weil dies laut Planer wegen einer deutlich ungünstigeren Ampelschaltung voraussichtlich nicht möglich sei, brachte der technische Beigeordnete hier einen Wendehammer ins Gespräch. Witt zeigte sich auf der Grundlage der Erfahrungen mit der Baustelle Bonner Straße hinsichtlich der Ampelsteuerungen zuversichtlich.

Im Rahmen der dortigen Arbeiten und der Veränderung der Ampelschaltungen habe man gesehen, „dass man durch Steuerungen der Ampelschaltung viel auslösen kann.“ Auch die Aufnahme einer Ertüchtigung der bestehenden Kreuzung Gudenauer Allee/Bonner Straße in die Landesliste sei mittlerweile mit dem Landesbetrieb im Gespräch.

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