Meckenheimer Baumschule betroffen 19 Obstbäume vom Feld gestohlen

Meckenheim · Unbekannte haben der Meckenheimer Baumschule Ley 19 Obstbäume von einem Feld gestohlen. Möglicherweise waren Profis am Werk. Der Schaden für das Unternehmen ist indes höher als der aktuelle Wert der Pflanzen.

 Ley-Geschäftsführer Christoph Dirksen steht auf dem Feld, von dem die Bäume gestohlen wurden.

Ley-Geschäftsführer Christoph Dirksen steht auf dem Feld, von dem die Bäume gestohlen wurden.

Foto: Axel Vogel

19 Obstbäume haben bislang unbekannte Täter von einer Plantage der Meckenheimer Baumschule Ley an der Gelsdorfer Straße gestohlen. Wie Geschäftsführer Christoph Dirksen am Mittwoch dem General-Anzeiger sagte, habe sich die Tat in der Nacht von Donnerstag, 8. April, auf Freitag, 9. April, ereignet – auf einem frisch gepflanzten Areal.

Es sei interessant, dass Obstbäume gestohlen worden seien, und zwar gezielt immer mehrere Bäume pro Sorte. „Das lässt eventuell darauf schließen, dass es sich um einen Profi handelt“, so Dirksen weiter. Unter anderem seien Birnbäume der Sorten „Clapps Liebling“, „Conference“, „Gute Graue“, „Köstliche aus Charneux“ und „Oberösterreiche Weinbirne“ gestohlen worden.

Sprinter, Van oder Anhänger nötig

Dem Geschäftsführer zufolge sind die Bäume jeweils rund 2,5 Meter groß und wiegen pro Stück um die zehn Kilo. Zwar könne man sie ohne große Umstände mit einem Spaten ausgraben, bräuchte aber einen Transporter, Sprinter oder mindestens einen Pkw-Anhänger für den Abtransport.

Den Schaden bezifferte Dirksen auf rund 1000 Euro – „die Arbeit gar nicht mitgerechnet“. Allerdings wären die Pflanzen in den nächsten Jahren um einiges wertvoller geworden. Sie hätten vier Jahre kultiviert werden sollen, um dann als größere Pflanzen verkauft zu werden. Darin liege der große Schaden.

Bäume wie diese, berichtete Dirksen weiter, seien aktuell ein gefragtes, aber außerordentlich rares Gut. „Diese Obstbäume in der Größe sind derzeit am Markt in ganz Deutschland nicht mehr kaufbar, sind ausverkauft“, so der Fachmann. Bäume seien so interessant wie nie zuvor, viele Hobbygärtner wollten Bäume pflanzen.

Helfen Fußspuren weiter?

Dass vereinzelt Bäume von Feldern gestohlen werden, sei schon vorgekommen, aber selten, sagte Dirksen weiter, in diesem Jahr zuvor noch nicht. Zugleich weiß er von einer Baumschule am Niederrhein, aus der im größeren Stil Bäume gestohlen wurden.

 „Dieser Diebstahl schreckt uns schon auf“, so der Ley-Geschäftsführer weiter. Die Polizei sei eingeschaltet worden, und es hätten Fußspuren festgestellt werden können. Dirksen: „Vielleicht gibt es eine heiße Spur, wir hoffen es.“ Mit der Polizei habe man auch besprochen, dass Streifenwagen nach Möglichkeit durch die Felder fahren, führte er weiter aus. Mehrere Meister des Unternehmens wohnten in und um Meckenheim, und diese seien angehalten, auf dem Nachhauseweg abends durch die Felder zu fahren und zu schauen, ob dort unbefugte Leute am Werk seien. „Wir werden selber sehr aufmerksam sein“, betonte Dirksen.

Michael Beyer von der Pressestelle der Bonner Polizei bestätigte den Eingang der Anzeige. Die Baumschule habe online Anzeige erstattet, was ein gängiger Weg sei. Laut Beyer dauerten die Ermittlungen noch an. Zu sichergestellten Fußspuren konnte er nichts sagen.

Hinweise zu der Tat nimmt die Bonner Polizei unter ☏ 02 28/1 50 entgegen.

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