Verkaufsoffener Sonntag in Meckenheim Bayerisches Blau-Weiß und kölsche Lieder
Meckenheim · Zahlreiche Besucher feiern Oktoberfest mit den Stadtsoldaten und shoppen in der Innenstadt. Die Geschäftsleute zeigen sich zufrieden mit der Bilanz.
Nur wenige Schläge mit dem Holzhammer haben am Samstagabend im mit mehr als 300 Gästen gefüllten Oktoberfestzelt des Stadtsoldaten-Corps 1868 Meckenheim genügt, dann sprudelte das köstliche Nass aus dem Fass, und Bürgermeister Bert Spilles konnte im grünen Wams standesgemäß verkünden: „O'zapft is!“ Beim Zapfen des Fässchens Freibier sind dem ersten Bürger dann Stadtsoldaten-Kommandant Peter Klee, der Vorsitzende des Meckenheimer Verbund, Willi Wittges-Stoelben, und Meckenheims charmante Blütenkönigin Sarah Wiegershaus zur Hand gegangen.
Als echte Stadtsoldatin tauschte sie das fesche Dirndl im Anschluss schnell gegen praktische Kleidung und tat mit etwa 30 Helfern im Zelt Dienst. Die Musik zum Bayrischen Abend, der den Auftakt des zweitägigen Oktoberfests bildete, stammte von den Original Eifeldorf Musikanten.
Dass die Gäste im blau-weiß geschmückten Zelt jedoch echte Rheinländer waren, wurde schnell offenbar. Denn erst als mit „Rut sin de Ruse“ von „De Boore“ rheinisches Liedgut gespielt wurde, schunkelten alle, und die Tanzfläche füllte sich. Stürmischer Applaus und ein dreifaches „Zicke Zacke Hoi Hoi Hoi“ ernteten die 16 Mädels der „Großen Mädchentanzgruppe“ der Stadtsoldaten, die unter der Regie ihrer Trainerin Regina Gutzeit eigens einen Oktoberfesttanz einstudiert hatten und mit Schuhplattler-Elementen und spektakulären Hebefiguren das Publikum begeisterten. Zu bayrischen Spielen lud Klee die Gäste in den Tanzpausen ein, die sich beim Maßkrugstemmen, Wettnageln und Baumstammsägen messen konnten.
Gute Stimmung herrschte auch am Sonntag beim Oktoberfest. Gleich nach der Messe in St. Johannes der Täufer startete der Frühschoppen mit zünftiger Musik von den Wershofener Musikanten. Nach dem deftigen Mittagessen spielten die Lustigen Eifelländer auf. Es sei das 22. Oktoberfest, das die Stadtsoldaten ausrichten und das zweite, das auf dem Kirchplatz stattfindet, verriet Kommandant Peter Klee. Der neue Veranstaltungsort ist der Kooperation mit dem Meckenheimer Verbund entsprungen, dessen Mitglieder am Sonntagnachmittag ihre Geschäfte für die Kunden öffneten.
Der Gewerbeverein darf aus rechtlichen Gründen nur noch verkaufsoffene Sonntage ausrichten, wenn sie mit einer Traditionsveranstaltung verknüpft sind, erklärte Wittges-Stoelben, der aus Sicht der Geschäftsleute eine positive Bilanz zog. Das Oktoberfest auf dem Kirchplatz werde hervorragend angenommen. Die Kooperation bedeute eine „Win-win-Situation“ für alle. „Das freundliche Herbstwetter und das Fest bringen die Leute in die Stadt“, freute sich Wittges-Stoelben über die gute Frequenz. Auch die vorausgegangene Servicewoche mit besonderen Angeboten der Altstadtgeschäfte wertete er als Erfolg. Im nächsten Jahr sollen weitere Servicewochen stattfinden, um „die tollen Sortimente der inhabergeführten Geschäfte in Meckenheim herauszuheben“.
