Poesie in Meckenheim Beim ersten "Apfel-Slam" treten Hobby-Dichter gegeneinander an

MECKENHEIM · Wie viel Spaß Poesie machen kann, haben am Donnerstag neun Wettbewerbsteilnehmer und Moderator Tobias Hasenberg beim ersten Meckenheimer "Apfel-Slam" bewiesen. Mit selbst geschriebenen Gedichten und Geschichten und einem lockeren Wettkampf bescherten die Hobby-Poeten ihrem Publikum im voll besetzten Café Landlust einen kurzweiligen Abend.

 Literaturfans unter sich (von links): Gerd Engel, Beate Fuhrmann, Christina Köhler, Katrin van Schyndel, Tatjana Jarow, Julius Esser und Moderator Tobias Hasenberg.

Literaturfans unter sich (von links): Gerd Engel, Beate Fuhrmann, Christina Köhler, Katrin van Schyndel, Tatjana Jarow, Julius Esser und Moderator Tobias Hasenberg.

Foto: Anita Borhau-Karsten

Die etwa 50 Zuhörer durften nicht nur Applaus spenden, sondern auch mit einem Apfel als Stimmkarte ihr Votum abgeben - und so den Sieger der Poeten bestimmen.

Mit einem denkwürdigen Vortrag über das Denken, zu dem er sich offenbar reichlich Gedanken gemacht hatte, trat als Erster Julius Esser ans Mikrofon und erntete für seinen Wortwitz viel Beifall. Den Studenten, der in der Nähe von Zülpich wohnt, hatte es durch seine Freundin nach Meckenheim verschlagen. In der Kurzgeschichte von Katrin van Schyndel aus Brühl wurde die Parfümerie zum kleinen Horrorladen. Bis vor kurzem habe sie noch in ihrer Muttersprache, auf Russisch, geschrieben, berichtete Tatjana Jarow aus Merl und bewies mit zwei Gedichten, dass sie auch das Deutsche bestens beherrscht.

Besondere Frühlingsgefühle und Probleme beim Shoppen thematisierte Christina Köhler aus Meckenheim. Claudine Landgraf aus Troisdorf beleuchtete mit französischem Akzent und Humor die Reisevorbereitungen eines Ehepaares. Von der Liaison mit einem dicken Buch, das er schließlich für eine andere Geschichte verlassen hat, berichtete Gerd Engel, der im Verein "Rheinbach liest" aktiv ist. Gedichte vom Bücherwurm, dem Jahreszyklus und Bahn-Eskapaden trug Marina von Grote vor. Nachdenklich stimmte die Schilderung einer Begegnung im Altersheim von Erich Landgraf.

Per Apfelvotum ins Finale kamen Christina Köhler und Julius Esser, der den Dichterwettstreit am Ende für sich entscheiden konnte. Belohnt wurde er mit einer Flasche Wein. Alle Teilnehmer erhielten Meckenheimer Äpfel. Die Preise hatte Landlust-Inhaberin Cornelia Vanderbrück gestiftet. Initiiert und organisiert wurde der erste Meckenheimer Apfel-Slam von der Zweitplatzierten Christina Köhler. Vielleicht soll es schon im Februar einen zweiten Meckenheimer Apfel-Slam geben.

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