Meckenheim Bert Spilles als Bürgermeister wiedergewählt

MECKENHEIM · In Meckenheim ist Bert Spilles (CDU) mit großer Mehrheit als Bürgermeister wiedergewählt worden. Reinhard Diefenbach (Bürger für Meckenheim) bekam 18,2 Prozent der Stimmen, Brigitte Kuchta (SPD) erreichte 12,32 Prozent. Die Wahlbeteiligung lag bei 53 Prozent.

Um 19.07 Uhr zog der strahlende Sieger in den Ratssaal ein. Begleitet von seiner Frau Christine, dem CDU-Fraktionsvorsitzenden Joachim Kühlwetter und dem CDU-Landratskandidaten Sebastian Schuster genoss Bert Spilles gestern Abend das Bad in der Menge, den minutenlangen Applaus.

Zehn Minuten zuvor hatte Wahlleiter Holger Jung offiziell verkündet, woran nach den ersten Ergebnissen aus den einzelnen Stimmbezirken ohnehin niemand mehr im Saal gezweifelt hatte: Bert Spilles bleibt Bürgermeister von Meckenheim. Mit dem eindrucksvollen und in dieser Deutlichkeit kaum erwarteten Ergebnis von 69,5 Prozent der gültigen Stimmen bestätigten die Meckenheimer Wähler Spilles (55) im Amt.

Für den mit großen Hoffnungen ins Rennen gegangenen BfM-Kandidaten Reinhard Diefenbach (18,2 Prozent) und die SPD-Frau Brigitte Kuchta (12,3 Prozent) blieb da nicht mehr viel übrig. Von den 19 450 Wahlberechtigten hatten lediglich 10056 ihre Stimmen abgegeben, was einer Beteiligung von 52,0 Prozent entspricht.

Als sich der Applaus gelegt hatte, nahm Spilles zunächst eine Kalorienbombe von Kuchen aus den Händen von Kämmerin Pia-Maria Gietz und dann jede Menge Glückwünsche entgegen - von den vielen christdemokratischen Parteifreunden, aber auch von seinen Mitbewerbern Diefenbach und Kuchta.

Immer noch überwältigt vom "tollen Ergebnis" verteilte Spilles Dankesworte: an seine Frau, an seine Wahlkampfhelfer, an seine Kontrahenten für den fairen Wahlkampf, an seine Leute in der Verwaltung, an den Stadtrat. Spilles sagte: "Das Ergebnis ist für mich Ansporn und Verpflichtung, die qualitativ hochwertige und ruhige Arbeit fortzuführen. Ich freue mich auf weitere sechs Jahre Arbeit für die Stadt und heute Abend auf ein Bier."

In Begleitung ihres Lebensgefährten Dieter Müller verfolgte Brigitte Kuchta, wie die Ergebnisse aus den 19 Stimmbezirken einliefen. "Ich hätte mehr erwartet", erklärte sie enttäuscht darüber, dass sie nur Dritte in der Wählergunst geworden war und ihr Ziel, eine Stichwahl zu erreichen, verfehlt hatte. Vor allem in der niedrigen Wahlbeteiligung sieht Kuchta den Grund für ihr Abschneiden. Zum Beispiel im Ruhrfeld, wo die Wahlbeteiligung nur bei 34 und 29 Prozent lag, vermutete Kuchta potenzielle Wähler, die sie wohl nicht habe erreichen können.

"Ich hatte gehofft, ich komme bei den Bürgern besser an. Sie sind offensichtlich sehr einverstanden mit der jetzigen Politik", wertete Reinhard Diefenbach, den seine Frau Angela begleitete, das Wahlergebnis. Zweiter zu sein, sei keinesfalls eine Überraschung für ihn: "Wir sind zweite Kraft im Stadtrat." Für die Zukunft wünsche er sich eine kommunikative Zusammenarbeit mit dem Bürgermeister, erklärte er.

Als "erschreckend" bezeichnete BfM-Vorsitzender Dieter Ohm die niedrige Wahlbeteiligung, die er als politisches Desinteresse wertete. Mit dem Bürgermeister freute sich CDU-Stadtverbandsvorsitzender Jürgen Schwerdtfeger: "Es macht Spaß, an der Spitze eines solchen Teams zu stehen."Der Bürgermeister habe den verdienten Lohn erhalten.

CDU-Fraktionsvorsitzender Kühlwetter erklärte, er habe in keiner Weise mit diesem Ergebnis gerechnet. Bei einer internen Wette habe er 57 Prozent prognostiziert. "Wir haben in den letzten sechs Jahren Sachpolitik betrieben und alles daran gesetzt, die Stadt voranzubringen. Dass Meckenheim heute viel besser da steht als 2008, hat der Bürger heute honoriert."

Tobias Hasenberg und Lars Tausendfreund von den Grünen hatten vor der Wahl offiziell für Spilles ausgesprochen. "Für uns gab es keine Alternative", erklärte Tausendfreund und betonte, dass das an Bert Spilles als Person liege.

"Es hat den Richtigen getroffen", bestätigte auch Heribert Brauckmann (FDP). "Ein gutes Ergebnis für Meckenheim", so bewertete der Vorsitzende des Meckenheimer Verbundes, Willi Wittges-Stoelben, die Wiederwahl von Bert Spilles. Er wünsche sich, die konstruktive Zusammenarbeit fortsetzen zu können, sagte er. Das deutliche Ergebnis war vor allem auch für den stellvertretenden Vorsitzenden des Meckenheimer Verbundes und UWG-Mann Thomas Radermacher Anlass zur Freude. Auch er hatte im Vorfeld gewettet, mindestens 65 Prozent für Spilles angenommen und erhält nun für jedes Prozent mehr eine Flasche Sekt.

Der frühere CDU-Vorsitzende Ferdinand Schmitz hatte nicht mit einem solch deutlichen Votum für Spilles gerechnet: "Das Ergebnis spricht für Spilles' unaufgeregte, sachliche Arbeit. Die Bürger sehen ja, dass es in der Stadt wieder voran geht." CDU-Ratsherr Peter Feilen: "Spilles hat großartige Arbeit geleistet, es gab keinen Grund für einen Amtswechsel." UWG-Vorsitzender Thomas Meurer: "Mit der Wiederwahl können wir gut leben."

Joachim Behne von der BfM: "Unsere Themen waren wohl zu komplex." CDU-Landratskandidat Sebastian Schuster: "Ich hoffe, dass die CDU im Rhein-Sieg-Kreis den Schwung dieses überzeugenden Sieges mit in den Kommunalwahlkampf nimmt. Wir müssen weiter hart arbeiten." Der Alfterer Bürgermeister Rolf Schumacher: "Fleiß, Weitsicht und Bürgernähe sind belohnt worden." Die Landtagsabgeordnete Ilka von Boeselager (CDU) sagte, Meckenheim sei mit Bert Spilles als Bürgermeister für die Zukunft gut gerüstet.

Unter den insgesamt 150 Wahlhelfern befand sich auch Michael Rienermann, der vor sechs Jahren als unabhängiger Kandidat gegen Spilles und Diefenbach angetreten war. Dass Bert Spilles im Amt bestätigt worden war, sei für ihn in Ordnung, so Rienermann.

Wahlleiter Holger Jung zog ein Fazit: "Ich bin froh, dass die Wahl ohne Zwischenfälle verlief und dass wir ein klares Ergebnis von der Bürgerschaft erhalten haben." Heute soll - nachdem die Niederschriften geprüft worden sind - das amtliche Endergebnis vorliegen. Am Donnerstag tagt der Wahlausschuss, um das Ergebnis auch förmlich festzustellen.

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