Bestattungstrend Mehr Platz für Urnen auf dem Meckenheimer Friedhof

Meckenheim · Immer mehr Menschen wollen sich nach ihrem Tod einäschern lassen. Auf diese Entwicklung hat die Stadt Meckenheim nun reagiert.

 Der Friedhof an der Bonner Straße in Meckenheim hat eine neue Urnenwand: (v. l.) Pfarrvikar Franz-Josef Steffl, Bürgermeister Holger Jung und Pfarrerin Franziska Hageloch bei der Einweihung.

Der Friedhof an der Bonner Straße in Meckenheim hat eine neue Urnenwand: (v. l.) Pfarrvikar Franz-Josef Steffl, Bürgermeister Holger Jung und Pfarrerin Franziska Hageloch bei der Einweihung.

Foto: Stadt Meckenheim

Eine Bestattung kann für die Hinterbliebenen richtig teuer werden. Beerdigungskosten können schnell in den fünfstelligen Bereich wachsen. Das ist zumindest eine denkbare Erklärung dafür, dass sich immer mehr Menschen einäschern lassen wollen – verursacht diese Form der Bestattung doch weniger Kosten als eine letzte Ruhestätte in einem Grab.

Die Stadt Meckenheim hat nun, um Platz für weitere Urnen zu schaffen, die Urnenwand auf dem Friedhof an der Bonner Straße vergrößert. Sie bestand bis dato aus 28 Würfeln, in denen die Urnen untergebracht werden.

Nun sind 14 hinzugekommen. Bürgermeister Holger Jung übergab die fast 14.000 Euro teure Erweiterung ihrer Bestimmung, nachdem sie durch die evangelische Pfarrerin Franziska Hageloch und den katholischen Pfarrvikar Franz-Josef Steffl eingesegnet wurde.

Etwa 1850 Euro kostet es nach Angaben der Stadt, einen solchen Würfel für 20 Jahre zu nutzen. In einem solchen können, je nach Größe der sogenannten Überurne, bis zu vier Aschekapseln untergebracht werden. Bisher sind in den Würfeln aber durchschnittlich zwei Aschekapseln. Vorgesehen ist, dass jeder Würfel die Überreste einer Familie enthält. Aber warum nehmen die Urnenbestattungen zu?

Bestatter Pfahl ist kein Fan der Urnenbestattung

„Viele Bürgerinnen und Bürger wollen sich nach ihrem Ableben einäschern und in einer Urne beisetzen lassen, nicht zuletzt, weil dadurch die mühsame Grabpflege für die Angehörigen entfällt“, glaubt man bei der Stadt Meckenheim. Auch der Rheinbacher Bestatter Ferdinand Pfahl beobachtet, dass immer mehr Menschen eingeäschert werden.

„Wenn man die Kosten für Grab, Grabstein, Sarg und alles andere einrechnet, landet man schnell bei um die 15.000 Euro“, sagt er. Das sei für viele Menschen mittlerweile zu teuer, auch weil vielerorts die Friedhofsgebühren scharf angezogen haben. „Rheinbach, Meckenheim und Swisttal sind bei dieser Entwicklung Vorreiter“, so Pfahl.

In der Folge werden traditionelle Erdbestattungen immer seltener. Pfahl ist kein Fan des Trends: „Vor einem Sarg hat man einen ganz anderen Respekt als vor einer Urne“, meint er.

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