Zu Gast in Meckenheim Besucher berichten von ihrem Leben in Ghana

Meckenheim · Die Krankenschwester Alice Duodu und der Lehrer Bernhard Owusu lernen die Region kennen.

 Bürgermeister Bert Spilles (2. v. r.) lud von links Thomas Herwartz, Bernhard Owusu, Alice Duodu und Ernst Schmied ins Rathaus ein.

Bürgermeister Bert Spilles (2. v. r.) lud von links Thomas Herwartz, Bernhard Owusu, Alice Duodu und Ernst Schmied ins Rathaus ein.

Foto: Axel Vogel

Ein wenig aufgeregt waren Alice Duodu und Bernhard Owusu am Freitagvormittag bei ihrem Besuch im Meckenheimer Rathaus schon.

Zum ersten Mal in Deutschland und in Meckenheim lernten die Gäste aus Ghana mit Bürgermeister Bert Spilles eine "wichtige Persönlichkeit" kennen, wie Bernhard Owusu selbst sagte. "Das ist für uns eine besondere Ehre", schmunzelte der 36-jährige Gymnasiallehrer aus Kumasi.

Er und seine 35-jährige Landsmännin bleiben auf Einladung des Partnerschaftsausschusses St. Paul Kumasi (Ghana) der Pfarreiengemeinschaft Meckenheim noch bis Montag,16. September, in der Apfelstadt.

Für den dreiwöchigen Aufenthalt hat sich der Partnerschaftsausschuss um Sprecher Ernst Schmied und Vorstand Thomas Herwartz so einiges an Programm einfallen lassen.

So geht es unter anderem nach Maria Laach, Bonn, Köln, Kommern und Lüftelberg. Besucht werden außerdem außergewöhnliche Einrichtungen wie die Meckenheimer Kleiderstube "Kaleidoskop" und das evangelische Gemeindezentrum "Die Arche".

Eine Rheinfahrt zum Linzer Weinfest soll den Gästen einen Eindruck von der Region vermitteln. Besonders gespannt sind Duodu und Owusu auf den Unterricht im Gymnasium der Herseler Ursulinenschule, wenn sie im Erdkundeunterricht den Schülern vom Leben in ihrer Heimat berichten werden.

Seit 1986 besteht die Partnerschaft zwischen den Gemeinden St.Paul Kumasi und St. Johannes der Täufer Meckenheim, 1988 wurde der "Partnerschaftsausschuss Ghana" gegründet. Seit 2016 fungiert die Pfarreiengemeinschaft als Träger des Sachausschusses, um diese "weltkirchliche Partnerschaft in alle fünf Gemeinden zu tragen", erklärte Schmied.

Der Kontakt zwischen beiden Gemeinden ist eng und intensiv, auch wenn gegenseitige Besuche nicht jedes Jahr möglich sind.

Daher freuten sich die Krankenschwester Alice Duodo, die zugleich Präsidentin der von Meckenheim aus angeregten Gründung der "Grünen Damen und Herren" in Kumasi ist, und Bernhard Owusu, Sekretär des Kumasi-Partnerschaftskomitees, über ihre Einladung nach Deutschland, denn "ich möchte auf diesem Wege mehr über die Partnerschaft erfahren", so der 36-jährige Lehrer.

"Eines unserer Ziele ist es ja, dass wir durch Kommunikation und Begegnung voneinander lernen. Wir möchten unseren Gästen unsere Stadt und die Sehenswürdigkeiten der Umgebung zeigen. Außerdem sollen sie auch Möglichkeiten der beruflichen Orientierung erhalten", machte Schmied deutlich.

Während der deutsche Unterricht besonders für den Pädagogen Owusu ausgesprochen interessant sein dürfte, setzt Duodu eher auf verstärkte Einblicke in die Arbeit der "Grünen Damen" bei ihren Hospitationen im Seniorenzentrum St. Josef Meckenheim, an der Universitätsklinik und dem Marienhospital Bonn.

Denn Duodu hat in ihrem Heimatland das Pendant der "Grünen Damen und Herren" mit aufgebaut, aber "wir arbeiten völlig anders als in Deutschland. Wir in Ghana brauchen in erster Linie gesundheitliche Aufklärung. So bieten wir mit 26 ehrenamtlichen Helfern nach der Messe am Sonntag auf dem Areal der Kirche eine ambulante Gesundheitsversorgung mit Aufklärung in Gesundheitsfragen und ersten Untersuchungen wie zum Beispiel auf Malaria, Diabetes und Gebärmutterhalskrebs an", erzählte Duodu.

Sie und Owusu werden von ihren Eindrücken zu Hause berichten. Dazu wird auch ihr Gespräch mit dem Verwaltungschef der Stadt gehören, das beide sehr beeindruckt hat.

"Auch wenn wir zu Hause Kontakt zu wichtigen Menschen haben - ein Mitglied unserer Gemeinde ist der König unserer Region", berichteten beide unisono.

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