Projekt Jugendrat in Meckenheim Bike-Park und Trainingspark für Jugendliche

Meckenheim · Der Jugendrat vertritt in Meckenheim die Interessen der Jugendlichen. Seine Mitglieder ziehen jetzt ein Fazit der Arbeit im Corona-Jahr.

 Léon Höthker zeigt das Beispiel eines Bike-Parks vor einer geeigneten Fläche im künftigen Neubaugebiet Merler Keil III.

Léon Höthker zeigt das Beispiel eines Bike-Parks vor einer geeigneten Fläche im künftigen Neubaugebiet Merler Keil III.

Foto: Petras Reuter

Seit 2009 gibt es den Jugendrat der Stadt Meckenheim. Allerdings scheiterte eine „echte Wahl“ in den vergangenen Jahren meist an der zu geringen Anzahl der Kandidaten. Um die Jahreswende 2019/2020 erklärten sich zum ersten Mal genügend Jugendliche bereit, sich für Jugendthemen in der Stadt stark zu machen. Der aktuelle Vorsitzende des Gremiums, Léon Höthker, zieht nun trotz der pandemiebedingten Einschränkungen ein positives Fazit zu seinen ersten zehn Monaten im Amt.

Die Vorstellung des Gremiums Jugendrat durch Jennifer Berger aus dem städtischen Fachbereich für Jugendhilfe klang interessant, erinnerte sich der heute 17-jährige Schüler Höthker. Im Konrad-Adenauer-Gymnasium besucht er die Q1, nach dem Abitur möchte er einen medizinischen Beruf erlernen. Bei den Maltesern setzt er sich schon seit Längerem ehrenamtlich ein. Als auch dort über die Mitgestaltungsmöglichkeiten im Jugendrat informiert wurde, bestärkte das seinen bereits gefällten Entschluss zur Kandidatur. „Ich habe mir gedacht: Es ist in jedem Fall eine Erfahrung wert“, sagte er. Bereut habe er es nicht.

Vier Tage vor dem Lockdown gewählt

Unter dem Motto „Mitmachen! Mitreden! Mitgestalten!“ hatten Lisa Büscher vom unabhängigen Jugendhilfeträger RheinFlanke und Jennifer Berger die Vorbereitungen und die Wahl selbst federführend begleitet. „Die Wahl hat vier Tage vor dem ersten Lockdown stattgefunden“, erinnert sich Büscher. Danach seien viele der geplanten Aktivitäten situationsbedingt ausgefallen. „Wir wollten gemeinsam ein Papier erarbeiten, das festhält, wofür der Jugendrat steht“, sagt sie. Obwohl die Möglichkeit für persönliche Treffen eingeschränkt war, gab es im Hintergrund eine Menge Aktivität.

Da das Klimaprojekt 1000-Bäume-Aktion ausfallen musste, kümmerten sich die Aktiven des neu gewählten Jugendrats um das bereits diskutierte Thema eines Bike-Parks in Meckenheim. „Es gibt relativ viele Kinder und Jugendliche, die sich das hier wünschen“, sagt Höthker. Schon seit Jahren, verstärkt aber in den vergangenen Monaten, seien viele Jugendliche mit ihren Mountainbikes in den Wald gefahren und hätten sich dort illegale Trails gebaut. „Wir wünschen uns, dass die Kinder und Jugendlichen die Möglichkeit haben, in diesem Bike-Park mit dem Mountainbike unterwegs zu sein“, so Höthker.

Bike-Park im geplanten Neubaugebiet

Weil im aktuell in der Entwicklung befindlichen Neubaugebiet Merler Keil III ohnehin ein gewisser Abstand zwischen Autobahn und Wohnbebauung vorgeschrieben sei, wolle der Jugendrat diese Fläche nutzen. „Außerdem werden viele Familien dorthin ziehen und es ist der direkte Weg zum Wald“, erklärt der Schüler weitere Aspekte der Standortwahl. Aktuellen Wünschen folgend könnte der Bike-Park in U-Form auf rund 100 Metern Länge und 20 Metern Breite gebaut werden, beschreibt Höthker die Pläne, die bereits im Jugendhilfeausschuss vorgestellt wurden.

Damit sind die Aktivitäten des Jugendrats jedoch noch lange nicht erschöpft. „Mit der langen Zeit, die die Jugendlichen zu Hause sind und keinen Sport im Verein treiben können, wünschen sich viele verstärkt eine Art Trainingspark. Mit einigen Reckstangen und einfachen Hilfsmitteln müsste der nicht einmal besonders aufwändig gestaltet sein, so Höthker. Unabhängig davon will er sich mit seinen Mitstreitern dafür einsetzen, den Jugendrat und seine Arbeit bekannter zu machen. Lisa Büscher hofft, dass sich das Gremium zusammen mit den Unterstützern bald wieder treffen kann, um weitere Themen anzugehen. „Auch die Ideen aus dem Jugendforum 2018 wollen wir noch einmal überprüfen“, sagt sie. Leitfragen sollten dann sein: „Was hat sich getan, wie ist der Status Quo, wo wollen wir hin?“

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