Neubaugebiet in Meckenheim Bürger lehnen vierstöckige Häuser im Meckenheimer Keil ab

Meckenheim. · Die Stadt Meckenheim plant im Neubaugebiet Merler Keil III auch öffentlich geförderten Wohnungsbau. Bürgermeister Bert Spilles fordert, dass auch für Senioren mit kleiner Rente und Alleinerziehende dort Wohnraum enstehen soll.

 Diskussion an der Landkarte: Joachim Kühlwetter (links) und Hans-Günter Steinhauer sprechen über den Merler Keil III.

Diskussion an der Landkarte: Joachim Kühlwetter (links) und Hans-Günter Steinhauer sprechen über den Merler Keil III.

Foto: Axel Vogel

In fünf Abschnitte hatten die Planer in Zusammenarbeit mit der Stadt die Fläche des Neubaugebiets Merler Keils III eingeteilt. Die Gestaltung der ersten Entwurfsplanung habe sich an den Vorschlägen und Anregungen der Bürger aus den Vorjahresveranstaltungen orientiert, informierte Klaus Zimmermann vom Planungsbüro ISU. In der zweiten Bürgerwerkstatt zum Merler Keil III stellte er ein in den Bauformen durchmischtes, von Grünzügen durchzogenes und in zwei Hauptverkehrsschleifen eingeteiltes Neubaugebiet vor. Es enthält einen breiten Grünstreifen als Zäsur zur Autobahn sowie optionale Freizeitangebote wie eine Skaterbahn. Anregungen nahmen anschließend die Fachbereichsleiterin Liegenschaften, Waltraud Leersch, der Technische Beigeordnete Heinz-Peter Witt und Bürgermeister Bert Spilles auf.

Im nordwestlichen Abschnitt befinde sich der niedrigste Punkt des gesamten Gebiets, weshalb man das gewünschte Regenrückhaltebecken mit Begrünung hier plane, so Zimmermann. Der nordöstliche Abschnitt sei in den Bauhöhen entsprechend den Bürgerwünschen an der Nachbarbebauung mit Einfamilienhäusern und maximal zwei Vollgeschossen orientiert.

Zur Mitte des Gebiets hin, zu der sich die Bürger in der letzten Veranstaltung auch höhere Bauten vorstellen konnten, hatte man von der Mitte der nordwestlichen Grenze bis zur Autobahn hin eine Reihe von Mehrfamilienhäusern geplant. Südlich und südwestlich davon schlossen wiederum bis zu zweigeschossige Häuser an, die sich in den Höhen an der Nachbarbebauung, ebenfalls Einfamilienhäuser, orientierten.

Von vier Stockwerken sei in den Gesprächen keine Rede gewesen, reklamierte ein Bürger, dem die Mehrfamilienhäuser nicht nur in der Höhe von drei Vollgeschossen mit aufgesetztem Staffelgeschoss nicht gefielen. Seiner Meinung nach seien auch zu viele Mehrfamilienhäuser im neuen Gebiet geplant.

Grünanlage positiv bewertet

„Wir brauchen in Meckenheim diesen Wohnraum“, verdeutlichte der Technische Beigeordnete Heinz-Peter Witt die Bedarfssituation in der Stadt. Allerdings sei mit diesem Entwurf nichts in Stein gemeißelt, stellte Zimmermann klar. Aus diesem Grund erhoffe er sich aus der Versammlung viele Anregungen als Basis zu einer breiten politischen Diskussion. Auch andere Bürger monierten die Höhe der Mehrfamilienhäuser mit mehr als drei Stockwerken.

Positiv bewertet wurden die geplanten Grünanlagen. Die Verkehrsführung basierte auf verschiedenen Bürgervorschlägen und soll nach der derzeitigen Planung für einen gleichmäßigen Verkehrsabfluss über die benachbarten Straßen führen. Auf die Frage, warum die Zufahrtsstraße vom Merler Winkel einen Bogen vor dem weiteren Verlauf ins Neubaugebiet mache, informierte der Bürgermeister über ein dort unabhängig geplantes Bauvorhaben der Stadt Meckenheim in Zusammenarbeit mit einem Wohnbauträger. „Hier werden in zwei Gebäuden sechs beziehungsweise neun Wohneinheiten entstehen“, so Spilles. Die Gebäude entstünden im Rahmen des öffentlich geförderten Wohnungsbaus.

Ein Bürger empfand diese Tatsache als unangemessen. Man stelle die Bedürfnisse sozial Schwacher damit vor die Bedürfnisse der Häulebauer, fand er. Diesem Einwand und dem in einem weiteren Beitrag geäußerten Vorwurf, die Stadt schaffe hier einen sozialen Brennpunkt, trat Spilles entgegen: „Es gibt auch Menschen, die sich mit ihrem Einkommen kein Einfamilienhaus leisten können. Diesen Menschen müssen und wollen wir Wohnungen anbieten.“ Zudem handele es sich nach der jetzigen Planung um ein gut durchmischtes Gebiet.

„Ich möchte, dass Menschen in unserer Stadt gemeinsam wohnen können und dass die Kinder des Arbeiters auf dem Spielplatz nebenan mit den Kindern des Akademikers spielen können.“ In die Mitte der Gesellschaft gehörten auch alte Menschen mit kleiner Rente und Alleinerziehende, betonte Spilles.

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