Zu ihren Klienten gehören Menschen aus vielen Ländern, darunter auch Flüchtlinge aus Syrien, die durch Aufnahmeprogramme der Bundesregierung oder auf Initiative von hier lebenden Verwandten nach Deutschland kommen. "Flüchtlinge sind oft traumatisiert", sagt Vieten. Probleme entstünden aber auch durch das Zusammentreffen unterschiedlicher Kulturen. "Es prallen Welten aufeinander", fügt sie hinzu.

Vieten und Klitzke versuchen, bei Alltagsproblemen zu helfen - zum Beispiel im Bildungsbereich. "Wir erklären etwa, wie das deutsche Schulsystem funktioniert", erläutert Klitzke. Wer in Syrien zur Schule gegangen sei, könne ja nicht wissen, wie das hiesige System funktioniere und dass ein Zeugnis nicht anerkannt werde, auf dem die Hälfte der ausgewiesenen Fächer mit Koranunterricht zu tun hätte.

Mit 290 Klienten haben die beiden Frauen im Jahr 2013 unzählige Beratungsgespräche geführt. Tendenz steigend. Alleine bis Mai sind in diesem Jahr schon rund 170 Menschen bei ihnen vorstellig geworden. Die Zusammenarbeit mit den Kommunen funktioniere im Allgemeinen gut, sagt Klitzke. Ein Problem sehen die beiden Expertinnen der Caritas aber etwa in der Unterbringungssituation. "Es fehlen Unterkünfte", sagt Klitzke: "Wenn sich vier Personen, die sich nicht kennen, einen Raum teilen müssen, birgt das Konfliktpotenzial."

Der Fachdienst für Integration und Migration für den linksrheinischen Rhein-Sieg-Kreis sitzt im Caritas-Haus "Am Fronhof", Kirchplatz 1, in Meckenheim. Sprechstunden finden zudem regelmäßig in Bornheim und Swisttal-Odendorf statt. Kontakt und weitere Informationen unter 02225/992421 sowie unter 02225/992422.

Nach Angaben des Rhein-Sieg-Kreises gibt es zurzeit (Stand Mai 2014) 356 Asylbewerber im linksrheinischen Rhein-Sieg-Kreis. Für die einzelnen Kommunen ergeben sich folgende Zahlen: Alfter: 48, Bornheim: 96, Meckenheim: 55, Rheinbach: 58, Swisttal: 50, Wachtberg: 49. Eine gesonderte Auflistung der Zahlen syrischer Flüchtlinge ist nach Angaben des Kreises nicht möglich.