Bürgermeisterkandidat für Meckenheim CDU-Vorstand sucht einen Nachfolger für Bert Spilles

Meckenheim · Nachdem Bert Spilles kürzlich bekannt gab, dass er nicht zur nächsten Bürgermeisterwahl antreten wird, ist die Meckenheimer CDU rund um ihren neuen Vorstand Rainer Friedrich auf der Suche nach einem Kandidaten für die nächste Bürgermeisterwahl.

Die Überraschung war Bert Spilles (CDU) gelungen: Es kommt nicht oft vor, dass sich die Spitzen von Partei und Fraktion der Meckenheimer CDU zusammen mit dem Bürgermeister turnusgemäß zur Konsultation der Agenda für die nächsten Wochen zusammenfinden, und am Ende des Treffens ist der Runde der CDU-Kandidat für die Bürgermeisterwahl abhanden gekommen.

So geschehen ist das jedoch vor wenigen Tagen, als der seit März 2008 amtierende Verwaltungschef während einer Pressekonferenz bekanntgab, dass er bei der Kommunalwahl 2020 nicht noch einmal als Bürgermeister kandidieren wird (der GA berichtete).

Der erst wenige Tage vor der Spilles-Erklärung gewählte neue Vorstand des CDU-Stadtverbandes hat damit jetzt eine Mammutaufgabe vor der Brust: Wer soll als Spilles-Nachfolger für die Christdemokraten in den Wahlkampf gehen, und welcher Bewerber hat bei den Wahlberechtigten in der Apfelstadt so gute Chancen, dass die Mehrheitsfraktion im Rat auch weiterhin den Chef im Rathaus stellt?

"Es war eine Überraschung für uns alle", räumt Rainer Friedrich, frisch gewählter CDU-Chef Meckenheims, im Gespräch mit dem General-Anzeiger ein. Am Abend vor der Pressekonferenz hatte Spilles seine Parteifreunde über seine nach eigenem Bekunden "nicht leichte Entscheidung" informiert.

CDU-Vorstand beruft Findungskommission

Am Freitag, 24. Mai, möchte die neue Vorstandsspitze um Friedrich und seine beiden Stellvertreter Joachim Kühlwetter und Carolin Norden eine Findungskommission aus der Taufe heben, um einen Spilles-Nachfolger zu suchen (siehe Kasten). Im zweiten Schritt soll die Gruppe mit Vertretern aus Partei und Fraktion ein Anforderungsprofil erstellen.

Aus welchem Holz die Frau oder der Mann beschaffen sein soll, die/den die Partei ins Rennen um den Chefsessel im Rathaus schicken will, darüber muss Friedrich nicht lange grübeln: "Meine persönliche Meinung ist, dass der Kandidat verwaltungserfahren sein muss, einen klaren Bezug zu Meckenheim hat und hier gut vernetzt ist", erklärt der 63-Jährige.

"Es sind große Fußstapfen, die Bert Spilles hinterlassen wird." Insbesondere in Sachen Stadtentwicklung, der Gewerbeentwicklung oder der Bewältigung der Folgen des demografischen Wandels habe Spilles in elf Amtsjahren Beispielhaftes geleistet.

Neben dem Ziel, erneut den Bürgermeister zu stellen, formuliert Friedrich noch ein weiteres: "Bei der vergangenen Kommunalwahl haben wir gut abgeschnitten. Dieses Ergebnis wollen wir wieder erzielen oder übertreffen", so der CDU-Stadtverbandschef. Eine "schwierige Aufgabe" stehe seiner Partei bevor, prophezeit er.

Aber: Positiv stimmt ihn, dass dem CDU-Vorstand während der jüngsten Mitgliederversammlung eine deutliche Verjüngung gelungen ist. Ebenso, dass Fraktion und Vorstand seit Jahren gut und erfolgreich zusammenarbeiten.

"Bürgerportal" im Internet

Der neue CDU-Chef ist seit 2004 Unionsmitglied. Zuvor hatte sich der gebürtige Meckenheimer, der als hauptamtlicher Personalrat in der Bonner Stadtverwaltung tätig ist, seit 1986 engagiert – in der Karnevalsgesellschaft und der Stadtgarde etwa. Als Aha-Erlebnis sich politisch zu engagieren, nennt er die Themen Stadtentwicklung und die Entwicklung von Merl und dem Steinbüchel.

"Für mich war nur die CDU die Partei, die für mich infrage kam." Seit 2014 gehört er dem Meckenheimer Rat an. Wichtig ist für ihn, "das Ohr an Bürgern und an Vereinen zu haben", erklärt er. "Ich habe den Anspruch, als CDU-Vorsitzender wissen zu müssen, was der Bürger wil", sagt Friedrich.

Darum habe die Partei jetzt auch ein "Bürgerportal" ins Internet gestellt "Wir haben viele Ideen. Die Frage ist aber, ob man den Nerv der Bürger trifft." Über Namen möglicher Bürgermeisterkandidaten möchte Friedrich noch nicht reden: "Wir brauchen zunächst einmal ein Anforderungsprofil", sagt der CDU-Chef. Bislang habe noch niemand aus Partei und Fraktion den Arm gehoben, was nicht ungewöhnlich sei: "Wir wollen erst das Anforderungsprofil erstellen, dann sprechen wir über Personen", findet er.

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