Entscheidung im Meckenheimer Stadtrat CO2-Ampeln statt mobiler Luftfilter in Schulen und Kitas

Meckenheim · Der Meckenheimer Stadtrat hat sich in seiner letzten Sitzung mit dem Corona-Schutz in Schulen und Kitas befasst. Dabei entschied sich die Mehrheit für einen Antrag der CDU-Fraktion.

 An Meckenheimer Schulen zeigen demnächst CO2-Ampeln, wann gelüftet wird.

An Meckenheimer Schulen zeigen demnächst CO2-Ampeln, wann gelüftet wird.

Foto: Axel Vogel

In den städtischen Meckenheimer Schulen und Kindergärten werden vorerst keine weiteren Luftfilteranlagen aufgestellt. Ein entsprechender Antrag der SPD-Fraktion fand in der Stadtratssitzung keine Mehrheit. Stattdessen stimmte die Mehrheit der Ratsmitglieder für einen Antrag der CDU. Sie schlug darin die Anschaffung von CO2-Ampeln für alle Klassenzimmer und Kitaräume vor.

In ihrem Antrag hatte die SPD gewünscht, dass die Stadt noch einmal in Schulen und Kindertagesstätten den Bedarf an Raumluftfilteranlangen ermittelt. Diese sollten dann  in der notwendigen Anzahl beschafft werden – mit einer Kostenübernahme der Stadt dort, wo eine Förderung aus dem Lüftungsprogramm des Landes nicht möglich wäre.

SPD beantragte mobile Luftfiltergeräte, CDU setzt auf Impfen und CO2-Warner

Stefan Pohl, Fraktionsvorsitzender der SPD, begründete den Antrag in der Sitzung unter anderem mit dem tagesaktuellen Inzidenzwert der Fünf- bis 14-Jährigen im Rhein-Sieg-Kreis. Der liege bei 300. „Es ist auch eine Aufgabe dieses Gremiums hier, die Schwächsten zu schützen“, sagte er.

Ob dazu aber die umfassende Anschaffung mobiler Luftfilteranlagen die dringendste Maßnahme ist, wurde anschließend diskutiert. „Impfen ist das Mittel der Wahl, das hilft“, betonte der stellvertretende CDU-Fraktionsvorsitzende Rainer Friedrich. „Mobile Luftreinige ersetzen nicht das Lüften, sondern ergänzen es“, sagte er weiter.  Die CDU bezog sich damit auf die Empfehlungen des Umweltbundesamtes, das den Einsatz von Luftfiltern nur dort als notwendig erachtet, wo sich Räume nicht Stoß- oder Querlüften lassen.

Das Problem, das sich für Eltern und Schüler in Herbst und Winter daraus allerdings ergibt, sind kalte Klassen durch ständig geöffnete Fenster. Das sei durch CO2-Ampeln kontrollierbar. Sie melden, so ein Schreiben der CDU zu dem Thema, wann es Zeit zum Lüften ist. Wenn dann kurzfristig alle Fenster geöffnet würden, senke das die potenzielle Virenlast ganz erheblich.

In Meckenheim sind derzeit drei Luftfilteranlagen in Schulen im Einsatz

Daher stellte die CDU ihrerseits den Antrag, diese Geräte, die teilweise schon genutzt werden, nun in ausreichender Anzahl anzuschaffen. Die Kosten von schätzungsweise 17 000 Euro sollen aus Mitteln für die Gebäudeunterhaltung gedeckt werden.

Fürsprecher für Lösung mit den CO2-Ampeln war unter anderem CDU-Ratsmitglied Martin Leupold, Leiter einer Schule in Andernach, in der die Warner bereits im Einsatz sind.  Dort habe man gute Erfahrungen gemacht. So seien die Klassenräume durch das kontrollierte Lüften nicht ausgekühlt.

Bürgermeister Holger Jung sagte zum SPD-Antrag zuvor, dass es bereits eine entsprechende Begehung der Schulen und Kitas und eine Bedarfsermittlung gegeben habe. Alle Klassenzimmer seien demnach ausreichend zu belüften.  Von denen gibt es an Meckenheimer Schulen 220. Die von der SPD gewünschten mobilen Luftfilteranlagen kosten laut Angaben der Stadt rund 4000 Euro das Stück, die SPD nannte Preise ab 500 Euro. Fördergelder gibt es nur Anlagen in Räume, die sich nicht auf andere Art belüften lassen.

Wie die Pressestelle der Stadt auf GA-Nachfrage mitteilte, sind in Meckenheim drei mobile Luftfilteranlagen im Einsatz, zwei Geräte am Konrad-Adenauer-Gymnasium und eines an der Geschwister-Scholl-Hauptschule. Sie stehen in Aufenthaltsräumen der Schüler.

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