Meckenheim Das Calmus-Ensemble aus Leipzig trat in der Friedenskirche auf

MECKENHEIM · Bereits im 21. Jahr unterstützt der Verein der Freunde und Förderer der Kirchenmusik in Meckenheim die musikalische Vielfalt in der Voreifelregion. Mit der Einladung des Calmus-Ensembles aus Leipzig zu einer musikalischen Soiree in der Friedenskirche in Meckenheim bescherte er den Besuchern einen spektakulären Auftritt. Mit Hilfe großzügiger Spenden war es gelungen, die international bekannte und mehrfach ausgezeichnete Vokalgruppe zu verpflichten.

 Hochrangige Gäste: Das Calmus-Ensembles begeisterte in Meckenheim mit seinem Gesang.

Hochrangige Gäste: Das Calmus-Ensembles begeisterte in Meckenheim mit seinem Gesang.

Foto: Henry

"Dass uns hier in Meckenheim so etwas geboten wird!" war nur einer von vielen begeisterten Kommentaren der zahlreich erschienen Zuhörern. Und Recht hatten sie. Was in eineinhalb Stunden an hochrangiger Vokalkunst zu Gehör gebracht wurde, war schier atemberaubend. Unter dem Titel "Zeitlos - 500 Jahre Musik aus Leipzig" schlug die fünfköpfige Gruppe im ersten Teil einen Bogen von der Klassik bis zur Neuzeit.

Geistliche Chorwerke von Bach, Schein, Hiller und Reger schlossen sich zu einem großen harmonischen Ganzen. Hier wurden Choräle durch saubere Intonation und Artikulation zu schlichter, inniger Glaubensaussage, Auszüge aus Motetten dagegen zu einem filigranen, mit rasanten Tempi vorgetragenen Jubelgesang.

Schwebende Piani und luftig schlanke Stimmführung, spannungsvolle Dynamik und blitzsaubere Übergänge, klare Durchsichtigkeit und spürbare Musizierfreude waren an diesem Abend die herausragenden Merkmale hoher Gesangskultur.

Sehr interessant waren die Interpretationen des Psalm 116 einmal in der klassischen Komposition von Johann Herrmann Schein und einmal in der zeitgenössischen von Bernd Franke. Bei letzterer nutzen die Sängerin und die Sänger den gesamten Kirchenraum und ließen so die Vertonung zu einem besonderen Hörerlebnis werden.

Dass dem Ensemble aber auch andere Stilrichtungen liegen, bewies es im zweiten Teil ihres Programms. Mit leiser Ironie und viel Humor gerieten die Romanzen und Balladen in der Vertonung von Robert Schumann zu spannungsreichen Erzählungen.

Für das Vokalensemble arrangierte altbekannte Volkslieder und Stücke von Georg Kreisler wurden durch die variantenreiche Stimmführung zu einem völlig neuen Hörgenuss. Nicht enden wollender Applaus war der Dank des Publikums.

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