Swisttaler Bürgermeisterin Petra Kalkbrenner „Das Problem ist nicht aus der Welt“

Heimerzheim · Vor einem Jahr trat Petra Kalkbrenner die Nachfolge von Eckhard Maack als Bürgermeisterin von Swisttal an. Zeit zur Einarbeitung hatte sie nicht, denn es mussten sofort zahlreiche Flüchtlinge untergebracht werden. Mit der 52-jährigen Juristin sprach Hans-Peter Fuß.

 Seit einem Jahr ist Petra Kalkbrenner als Bürgermeisterin der Gemeinde Swisttal im Amt.

Seit einem Jahr ist Petra Kalkbrenner als Bürgermeisterin der Gemeinde Swisttal im Amt.

Foto: Hans-Peter Fuß

Petra Kalkbrenner: Von den Dingen, die ich mir vorgenommen habe, ist vieles auf den Weg gebracht. Daneben gilt es, auf kritische Situationen zu reagieren: die Unterbringung der Flüchtlinge und das Hochwasser im Juni.

Kalkbrenner: Wir haben unser Familienleben sehr gut organisiert. Ich erfahre da viel Unterstützung auch in unserem Freundeskreis.

Kalkbrenner: Die beschlossenen Neubauten von Kindergärten, die Bürgergespräche, der Abschluss des Flächennutzungsplanverfahrens, die Umsetzung der mit dem Jugendforum entwickelten Jugendprojekte, die Swisttaler Lesetage und die folgenden Kinotage mit dem Kinder- und Jugendring sowie die Entwicklung weiterer Senioreneinrichtungen in Buschhoven und Heimerzheim, um nur einige nennen.

Kalkbrenner: Die Weiterentwicklung unserer Ortskerne ist eingeleitet und wird uns in der nächsten Zeit intensiv beschäftigen.

Kalkbrenner: Ich bin zuversichtlich, dass dies im Frühjahr 2017 der Fall sein wird. Wir starten jetzt eine neue Ausschreibung, in der wir die Geschäftsbereiche geändert haben. Das Aufgabenfeld Gemeindeentwicklung und Bauen übernehme ich, weil es schwierig war, dafür jemanden zu finden.

Kalkbrenner: Sie stehen, sie könnten produzieren. Es ist schon sinnvoll, sich zu einigen. Die Voraussetzungen wurden vom Rat klar definiert. Dieser Prozess ist auf einem guten Weg. Allerdings gibt es Bedingungen, die der Rat erfüllt sehen will. Für das nächste Jahr wünsche ich mir, dass die Angelegenheit vom Tisch kommt.

Die künftige Verkehrsführung in und um Miel wird im Ort heftig diskutiert. Ist die vorgeschlagene Einbahn-Lösung realistisch?

Kalkbrenner: Es besteht weiterer Informations- und Gesprächsbedarf, um den Bürgern ein Gesamtbild zu präsentieren, auf dessen Grundlage sie eine Meinungsempfehlung abgeben können. Dafür brauchen wir Zeit. Den neuen Termin machen wir erst, wenn wir alle Fakten zusammenhaben. Im Planfeststellungsverfahren zur Trasse der Ortsumgehung und zur Frage einer Anbindung: Darüber entscheidet die Bezirksregierung im Planungsfeststellungsverfahren, in dem sich Bürger und Gemeinde äußern können. Geklärt ist, dass es ein Flurbereinigungsverfahren geben wird, eine wichtige Nachricht für die Landwirte.

Kalkbrenner: Zunächst gebührt den vielen engagierten Helfern unser Dank. Ohne sie wäre diese Aufgabe nicht zu bewältigen gewesen. Die Helfer leisten nun erneut großartige Arbeit bei der Integration. Niemand kann in die Zukunft sehen und sagen, wie sich die Aktivitäten auf staatlicher und internationaler Ebene auswirken. Das Problem ist ja nicht aus der Welt, es ist im Moment in Deutschland nur nicht so sichtbar. Nie zuvor gab es so viele Menschen, die vor Krieg und Hunger fliehen.

Kalkbrenner: Das Haus wurde für zehn Jahre angemietet und allein für Zwecke der Flüchtlingsunterbringung hergerichtet. Es wurden Wände in Trockenbauweise für Unterkunftszimmer, eine Sanitäranlage und zwei Gemeinschaftsküchen errichtet und Brandschutzauflagen umgesetzt. Weiter waren Elektroarbeiten und die Schaffung von Notrufmöglichkeiten notwendig. Die Unterkunft hilft uns bei Kündigungen in angemieteten Wohnungen, wie erst kürzlich wieder erfolgt. Die Menschen können dann an ihrem Wohnort bleiben, was insbesondere für Familien wichtig ist. Im Keller wurden Möglichkeiten zum Waschen und Trocknen der Wäsche geschaffen. Interessant macht dieses Mietobjekt für einen Käufer der Mietvertrag mit einem sicheren solventen Mieter.

Kalkbrenner: Für Odendorf ist eine Erweiterung genehmigt. Für Heimerzheim sind wir im Gespräch mit der Bezirksregierung über den Bedarf weiterer Gewerbeflächen. Das neue Gebiet würde jenseits der L 182 an der Autobahn entstehen und auch regional interessant sein. Zur Gewerbeförderung gehört auch der Innenort Buschhoven. Nach einem Gespräch mit den Eigentümern habe ich das Signal mitgenommen, dass die Bereitschaft zu Veränderung und Investitionen vorhanden ist.

Kalkbrenner: Da es sich um private Flächen handelt, konnten wir die vom Projektentwickler initiierten Vorhaben, zunächst Wohnen, dann Senioren, nur begleiten. Jetzt ist ein renommierter Investor für Senioreneinrichtungen für die ehemalige Plus-Fläche gefunden, ein Bauantrag in Vorbereitung.

Kalkbrenner: Das hat viele Gründe. Die Vereine sind jetzt auf einem guten Weg und haben die Abklärungen zur Kreditaufnahme abgeschlossen. Mit dem Baubeginn rechne ich noch in diesem Jahr.

Kalkbrenner: Wir führen Dialogveranstaltungen durch, beteiligen Vereine und Institutionen vor einer Entscheidung. Das Format „Bürgermeisterin vor Ort“ kommt sehr gut an und ist für mich sehr wichtig, wie auch Einzelgespräche mit den Bürgern. Hieraus ergeben sich sehr gute Lösungsansätze. Ich möchte dies ausbauen.

Welche sind die wichtigsten Projekte Ihres zweiten Amtsjahres?

Kalkbrenner: Neu- und Ausbau der Kitas, Bau der Senioreneinrichtung in Buschhoven, Umbau des Alten Klosters in Heimerzheim, gewerbliche Weiterentwicklung an den Märkten in Heimerzheim, Umgestaltung des Bahnhofs und des Bahnhofumfelds in Odendorf und der Ortskern Buschhoven.

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