Meckenheim Demografiebericht liefert "schonungslose Analyse"

MECKENHEIM · Das Rüstzeug für ein "themenübergreifendes Demografie-Management" soll der Meckenheimer Demografiebericht Rat und Verwaltung bieten. Das jedenfalls versprach die Demografiebeauftragte der Stadt Bettina Hihn im Ausschuss für Familie, Integration und Soziales. "Wir werden weniger, älter und bunter", fasste sie kurz zusammen. Erste Zahlen, die diese Aussage belegen, lagen dem Ausschuss nun in einem Zwischenbericht vor.

Dass diese Entwicklung in Meckenheim im Vergleich zum Rhein-Sieg-Kreis im Ganzen noch eklatanter zu Tage tritt, darauf verwiesen die Ausschuss-Mitglieder in der anschließenden Debatte immer wieder. So wird die Bevölkerung in Meckenheim laut Bericht bis 2030 voraussichtlich um über zwölf Prozent sinken, bei einem Durchschnittsalter von dann über 50 Jahren.

Die "schonungslose Analyse" mache deutlich, dass eine stabile Einwohnerzahl nicht zu erreichen sei, stellte Siegfried Schwaner (CDU) fest. Er forderte, in Meckenheim ein drittes Altenpflegeheim zu errichten. Auch Guido Gamer (BfM) machte sich für altersgerechten Wohnraum stark. Er verwies auf das Projekt "Jung kauft Alt" des Forum Senioren. Viele große Häuser könnten an junge Familien verkauft werden, wenn es denn genügend Angebote für die Älteren gebe.

Joachim Kühlwetter (CDU) hingegen wünschte sich ein ganzheitliches Stadtentwicklungskonzept. Das wiederum sah Barbara Heymann (SPD) etwas differenzierter: "Große Konzepte bringen keine neuen Erkenntnisse, wir wissen, was wir brauchen und sollten eher kleinteiliger arbeiten." Das schlug auch Hihn vor. In Workshops und mit Unterstützung der Bertelsmann-Stiftung soll am Ende eine Handlungsempfehlung als Ergebnis aus dem Demografiebericht den Weg in Meckenheims Zukunft weisen, so Hihn.

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