Verbot verkaufsoffener Sonntag Der Zintemaat in Meckenheim hat eröffnet

Meckenheim · Der Zintemaat ist in Meckenheim gestartet. Nach der Absage des verkaufsoffenen Sonntags öffnen die Läden dafür am Samstag und am Montag länger.

Der Ärger über die Klage der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi gegen die Ausrichtung des verkaufsoffenen Sonntags zum Zintemaat in Meckenheim war auch am Freitag so manchem Geschäftsmann ins Gesicht geschrieben. Gleichwohl mochte sich rund um den mit ungezählten Lichterketten, Strohballen und Apfelgirlanden geschmückten Zintemaat auch keiner die Vorfreude auf den dreitägigen Weihnachtsmarkt im Zentrum der Apfelstadt vermiesen lassen. „Das Verbot der Sonntagsöffnung halten wir für falsch“, meinte Willi Wittges-Stoelben, Vorsitzender des Meckenheimer Verbundes. Verdi schade nach seinem Dafürhalten letztlich dem innerstädtischen Einzelhandel und stärke somit den Onlinehandel.

Hintergrund: Am Mittwoch hatte das Verwaltungsgericht Köln der einstweiligen Verfügung von Verdi stattgegeben, die die Gewerkschaft gegen die Genehmigung der Geschäftsöffnung am Sonntag erwirkt hatte.

Kurzentschlossen machen die Händler an der Hauptstraße und in der umliegenden Altstadt aus der juristisch erzwungenen Not eine Tugend. Anstatt am Sonntag wollen die Geschäftsleute am Samstag sowie am Montag ihre Angebote und sich mit verlängerten Öffnungszeiten bis 20 Uhr präsentieren. Am Montag gibt es außerdem eine Couponaktion, bei der die Kunden Einkaufsgutscheine im Wert von 500 Euro gewinnen können.

Der Nikolaus ist vom Verbot nicht betroffen

Vom gerichtlichen Verbot nicht betroffen ist der Auftritt des Nikolaus am Sonntag. Der reist um 16 Uhr – wie in Meckenheim üblich – mit einer Pferdekutsche an zum Kirchplatz an und bringt leckere Wecken in Christbaumform für die Jüngsten mit – den Meckenheimer Zinteboom. Etwa 30 Buden und Stände sind auf dem Kirchplatz aufgebaut, viele davon betrieben von örtlichen Vereinen. Geöffnet ist der Zintemaat am Samstag von 11 bis 21 Uhr und am Sonntag von 10.30 bis 20 Uhr.

Am Samstag um 16.30 Uhr lüftet Bürgermeister Bert Spilles auf dem Zintemaat das Geheimnis, wer im nächsten Jahr das Diadem der Meckenheimer Blütenkönigin tragen darf. Auf der Bühne des Kirchplatzes stellt der Verwaltungschef die neue Repräsentantin der Apfelstadt vor. Außerdem gibt es an beiden Tagen auf dem Kirchplatz eine Menge Aktionen für Kinder und viel Musik – unter anderem singt Mick Ginster kölsche Weihnachtslieder.

Meckenheimer SPD bedauert die Entscheidung

Ihr Bedauern über die Absage des verkaufsoffenen Sonntags brachte am Freitag die Meckenheimer SPD-Fraktion zum Ausdruck. Aus Sicht der Sozialdemokraten gibt es zwei „Schuldige“ in dieser Angelegenheit: die Stadt und die Landesregierung. „Die rechtlich erforderliche Anpassung der Verordnung über verkaufsoffene Sonntage hat die Verwaltung seit Wochen versäumt, das ist kein Ruhmesblatt“, erklärte SPD-Fraktionschefin Brigitte Kuchta.

Zuletzt im Hauptausschuss am 28. November habe sich die SPD nach dem Stand der Änderung der Satzung erkundigt. „Jetzt müssen die Gewerbetreibenden das Versäumnis der Stadtverwaltung ausbaden. Sie und das von der CDU/FDP-Regierung missglückte Landesgesetz zu den verkaufsoffenen Sonntagen trifft die eigentliche Schuld an der Absage des verkaufsoffenen Sonntags“, so Kuchta. Hintergrund: Verwaltung und Verbund erarbeiten derzeit eine neue Verordnung, die verkaufsoffene Sonntag wieder rechtssicher machen sollen.

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