Abrissarbeiten am Meckenheimer Siebengebirgsring Die Jungholzhalle ist Geschichte

MECKENHEIM · Früher wurde dort gelacht und getanzt, unzählige Hände haben Applaus gespendet. Doch seit Anfang der Woche sind die Bagger am Werk, Ende der Woche wird die Meckenheimer Jungholzhalle am Siebengebirgsring Geschichte sein.

Dass vor allem ein zeitgemäßes Energiekonzept und die Barrierefreiheit Gründe dafür waren, dass das Gebäude nicht - wie ursprünglich geplant - saniert, sondern abgerissen und schließlich neu gebaut wird, haben der Technische Beigeordnete der Stadt, Heinz-Peter Witt, und Bauleiter Markus Skibbe von der Goldbeck West GmbH gestern beim Ortstermin betont. Zwei Bagger waren derweil mit dem Abriss beschäftigt, haben Schutt sortiert, Stahlteile von mineralischem Material getrennt und in unterschiedlichen Containern dem Recycling zugeführt.

Bereits vor Weihnachten war die Halle entkernt worden. Der hölzerne Bauzaun, der das Gelände umgibt, war Mitte November aufgestellt worden. Die Abrissgenehmigung war vom städtischen Bauamt in Abstimmung mit der Abfallbehörde des Kreises erteilt worden. In der kommenden Woche wird auch der Keller abgerissen und dann die Fläche verfüllt.

Mitte Februar werden voraussichtlich die Ausschachtungsarbeiten für den Bau des neuen Rathauses beginnen, stellte Skibbe in Aussicht. Der Bauantrag sei bereits gestellt. Die neue Jungholzhalle werde mit nur wenigen Metern Differenz beinahe deckungsgleich dort entstehen, wo die alte Halle gestanden hat.

Rosenball, Manöverball, Karnevalssitzungen, Jugend-Discos, Basare und Antik-Märkte

Kurz nach dem Bau des neuen Gymnasiums in Meckenheims neuer Mitte 1978 war in Nachbarschaft zur Schule 1979 mit dem Bau der Veranstaltungshalle begonnen worden. 1982 wurde sie fertiggestellt. Für Feste wie Rosenball und Manöverball bot sie ebenso den geeigneten Rahmen wie für Karnevalssitzungen, Jugend-Discos, Basare oder Antik-Märkte.

Von der Bühne der Jungholzhalle aus sorgten Gruppen wie Bläck Fööss, die Höhner oder die Big Band der Bundeswehr sowie Entertainer wie Bernd Stelter für gute Stimmung im Publikum. Kleintier- und Hundeausstellungen fanden ebenso in der Jungholzhalle statt, wie Bau-, Haus- und Gartenmessen oder Berufsinformationstage für junge Meckenheimer. Lärmbeschwerden von Anwohnern sorgten schließlich 2004 dafür, dass auf Beschluss des Hauptausschusses nur noch zehn Veranstaltungen pro Jahr in der Jungholzhalle bis nach 22 Uhr stattfinden durften.

Das neue Rathaus, das in baulicher Einheit mit der neuen Veranstaltungshalle entstehen wird, soll nicht nur 135 Stadtmitarbeitern als Arbeitsplatz, sondern auch als Schallschutz dienen, um eine Belästigung der Anwohner durch Abendveranstaltungen in Zukunft auszuschließen. Auch wird die neue Jungholzhalle über weniger Fensterflächen verfügen, durch die Lärm nach außen dringen kann. Die Halle wird nicht unterkellert, der Künstlerbereich also im Erdgeschoss angesiedelt und hinter der Bühne für zusätzlichen Schallschutz sorgen.

Die Rohbaufertigstellung des gesamten Gebäudekomplexes ist für August 2016, die Gesamtfertigstellung für April 2017 vorgesehen. Die Goldbeck West GmbH errichtet Rathaus und Halle im Rahmen einer Öffentlich-Privaten-Partnerschaft im Auftrag der Stadt Meckenheim. Die Baukosten sollen 18,5 Millionen Euro betragen.

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