Situation entlang Ortsdurchfahrt verbessert Verkehrssicherheit in Altendorf-Ersdorf: Etappenziel erreicht

Meckenheim Altendorf-Ersdorf · Nach monatelangen Bauarbeiten ist die mit viel Verkehr belastete Ortsdurchfahrt im Meckenheimer Doppelort ein wenig sicherer geworden. Für weitere Schritte liegen bereits Empfehlungen vor.

 Die Sanierung der Ortsdurchfahrt in Altendorf-Ersdorf ist abgeschlossen. Breitere Gehsteige und eine Verkehrsinsel auf der Ahrstraße schaffen mehr Sicherheit für Fußgänger.

Die Sanierung der Ortsdurchfahrt in Altendorf-Ersdorf ist abgeschlossen. Breitere Gehsteige und eine Verkehrsinsel auf der Ahrstraße schaffen mehr Sicherheit für Fußgänger.

Foto: Alexander C. Barth

Die Zeit der Straßenbaustellen in Altendorf-Ersdorf ist bis auf Weiteres vorüber. Im vergangenen Sommer hatten die Arbeiten für den lange erwarteten Umbau der Ortsdurchfahrt begonnen: In vier Abschnitten ging es hauptsächlich darum, die Bürgersteige zu verbreitern. Auf der letzten Etappe, am Übergang zur Ahrstraße bei der Gaststätte Ohm Hein, ist zudem eine Verkehrsinsel als Querungshilfe für Fußgänger entstanden.

Die lobte der Ersdorfer Ortsvorsteher Ferdinand Koll (CDU) jetzt bei der Präsentation der Ergebnisse durch die Meckenheimer Stadtverwaltung, die das Projekt federführend begleitet hatte. Die Querungshilfe zeige bereits Wirkung: „Eben hat ein Autofahrer angehalten, um ein Kind über die Straße zu lassen. Manche fahren jetzt auch langsamer“, freute sich Koll. Die Verkehrsbelastung auf der Durchfahrtsstraße ist hoch, Lärm und Gefahren durch eilige Autofahrer sind schon lange ein Ärgernis im Doppelort.

Barrierefrei gebaut nach aktuellen Standards

Die Verkehrsinsel erfüllt an dieser Stelle noch eine weitere Funktion, auf die Bürgermeister Holger Jung aufmerksam machte: Die gesamte Baumaßnahme bedeute nicht nur einen allgemeinen Beitrag zur Verkehrssicherheit, sondern nicht zuletzt auch eine Verbesserung der Schulwegsicherung entlang der Durchfahrtsstraße. Die Querungshilfe entspricht zudem aktuellen Standards der Barrierefreiheit. Auch bei der Verbreiterung der Gehsteige hatten die Planer das Manövrieren mit Kinderwagen oder Rollator im Blick, das an einigen kritischen Stellen nun leichter fallen soll.

Der Leiter des städtischen Fachbereichs Verkehr und Grünflächen, Marcus Witsch, zog zum Abschluss des Projekts ein positives Fazit. So sei der Zeitplan mit rund neun Monaten Bauzeit weitgehend eingehalten worden – angepeilt war im besten Fall die Fertigstellung bis zum Jahreswechsel. Angesichts der Finanzlage der Stadt Meckenheim vielleicht die wichtigste gute Nachricht: Das Vorhaben werde am Ende nicht mehr kosten als die veranschlagten 540.000 Euro, wahrscheinlich sogar etwas weniger, so Witsch.

Veranschlagtes Budget hat ausgereicht

Parallel zu dem Straßenbauprojekt haben die Stadtwerke auch die Trinkwasserleitung auf einer Länge von rund 650 Metern erneuert. Die vorhandene Infrastruktur habe sich dem Ende ihrer Lebensdauer zugeneigt, erklärte der Technische Beigeordnete und Stadtwerke-Betriebsleiter, Heinz-Peter Witt. Statt immer wieder zu flicken, habe es sich angeboten, Leitung und Hausanschlüsse komplett zu erneuern. Das schone im Weiteren hoffentlich die Nerven der Anwohner. Voraussichtlich werde auch dieser Teil des Projekts im Budget bleiben; veranschlagt waren rund 800.000 Euro.

Lutz Ebert, Bauleiter des ausführenden Fachunternehmens Strabag aus Hennef, berichtete von ein paar Schwierigkeiten im Verlauf der Sanierung. An einer Stelle sei man etwa wegen ungünstig verlaufenden Kanalrohren gezwungen gewesen, mit den Versorgungsleitungen die Straßenseite zu wechseln. Die Komplikationen hielten sich unterm Strich aber in Grenzen.

Wann Tempo 30 kommt, ist derzeit unklar

Für weitere Verbesserungen im Bereich Verkehrssicherheit wird der Doppelort vorerst Geduld brauchen. Ein mögliches Tempolimit von 30 Stundenkilometern hängt davon ab, ob nach der im Bundesrat gescheiterten Novelle der Straßenverkehrsordnung, die Kommunen diesbezüglich mehr Freiheiten einräumen sollte, noch ein Kompromiss gefunden wird. Ob Meckenheim unabhängig davon eventuell im Rahmen eines Modellversuchs die erforderliche Genehmigung erhält, ist ebenfalls offen.

In jedem Fall liegt mit dem neuen Mobilitätskonzept die klare Empfehlung vor, auf allen Hauptstraßen im Doppelort Tempo 30 einzurichten. Also nicht nur auf der Achse zwischen Wormersdorf und Gelsdorf, die Landstraße L 471, sondern auch auf der L 261, die Altendorf im Norden mit Meckenheim und im Südwesten mit Hilberath verbindet. Für nicht umsetzbar halten die für das Konzept verantwortlichen Gutachter indes einen Kreisverkehr anstelle der jetzigen Kreuzung dieser beiden Hauptverkehrsachsen. Eine solche Lösung ist im Doppelort wiederholt gefordert worden, aus Platzgründen sei das aber nicht realistisch, so die Experten.

Anders sieht es im Bereich der Ortseingänge aus, wo die Stadt über kurz oder lang Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung und zum Fußgängerschutz umsetzen möchte, die im Konzept ebenfalls empfohlen werden. Über konkrete weitere Schritte muss aber erst noch im Detail politisch beraten und entschieden werden.