Gewerbeverein in Meckenheim Ein Geschäftsführer für zwei Stadtverbände ist denkbar

MECKENHEIM · Mitgliederversammlung in Meckenheim: Der Gewerbeverein „Meckenheimer Verbund“ denkt über eine Zusammenarbeit mit Rheinbach nach.

 Der scheidende Vorsitzende Willi Wittges-Stoelben (2. v. r.) leitete die Sitzung inmitten seiner Vorstandskollegen.

Der scheidende Vorsitzende Willi Wittges-Stoelben (2. v. r.) leitete die Sitzung inmitten seiner Vorstandskollegen.

Foto: Anita Borhau-Karsten

Einen neuen Vorsitzenden für den Meckenheimer Verbund gab es auch bei dessen Jahreshauptversammlung am Dienstagabend im Zeughaus der Stadtsoldaten nicht. „Aber wir sind einen guten Schritt weiter“, sagte Willi Wittges-Stoelben nach der Sitzung. Er hatte eigentlich zum 30. Juni seinen Rücktritt als Vorsitzender erklärt, aber nun in gewohnter Manier die Versammlung geleitet.

Er habe er sich auch noch nicht aus dem Vereinsregister austragen lassen, um dem Gewerbeverein noch etwas Zeit zu geben, eine Lösung zu finden, so die Erklärung. Ihm drohe ohne Vorsitzenden eventuell die Auflösung.

Wie die Lösung aussehen könnte, verdeutlichte der Noch-Vorsitzende den etwa 35 anwesenden Mitgliedern. Ein Geschäftsführer solle gefunden werden, um die Arbeit auf mehreren Schultern zu verteilen. Dann würde sich wohl auch ein neuer Vorsitzender finden lassen, zeigte sich Schatzmeisterin Nadja Hügle-Ginster, deren Amtszeit ebenso wie die der anderen Vorstandsmitglieder noch bis ins Jahr 2019 reicht, zuversichtlich. Mit einigen Interessenten für die Geschäftsführerstelle, die sich aufgrund der Presseberichterstattung beim Unternehmerverein gemeldet hatten, seien bereits Gespräche geführt worden, berichtete der Vorstand.

Bewerberkreis soll erweitert werden

Jedoch wolle man den möglichen Bewerberkreis erweitern und die Stelle ausschreiben. Auch stünde man in Kontakt mit Oliver Wolf, dem Vorsitzenden des Gewerbevereins Rheinbach. Dort gäbe es jedoch dieselbe Problematik und man hege ähnliche Überlegungen. Eventuell könne ein und dieselbe Person in beiden Städten als Geschäftsführer des jeweiligen Gewerbevereins mit jeweils einer halben Stelle fungieren, schlug Hügle-Ginster vor und stellte klar, dass ein zukünftiger Geschäftsführer nicht nur repräsentieren, sondern auch anpacken und die interne Organisation übernehmen soll.

Obwohl Hügle-Ginster betonte, dass eventuell die Mitgliedsbeiträge erhöht werden müssen, um die Stelle zu finanzieren, votierten die Mitglieder einstimmig für die Stelle. Sie zeigten sich zudem bei einer Gegenstimme damit einverstanden, die Beitragsstruktur anzupassen. „Der Verbund darf nicht aufgelöst werden – also müssen wir bezahlen“, fasste Bianca Reichwein die Situation zusammen.

Gute Kosten-Nutzen-Analyse

Die Arbeit, die geleistet werde, sei hervorragend, und die Kosten-Nutzen-Analyse genial, lobte Horst Harwardt den Meckenheimer Verbund. Jedoch habe er schon aus Wertschätzung gegenüber dem Vorstand mit mehr Beteiligung der etwa 140 Mitglieder gerechnet, sagte er: „Die Bude hätte rappelvoll sein müssen“. Wittges-Stoelben berichtete, dass einige Mitglieder ihre Bereitschaft signalisiert hätten, bei Projekten oder als Beisitzer den Vorstand zu entlasten.

Auch die Kundenfrequenz in der jetzt neu sanierten Hauptstraße war am Dienstag Thema der Meckenheimer Unternehmer. „Während der Bauphase hatte ich mehr Leute im Laden als heute. Die Frequenz in der Altstadt hat nachgelassen, trotz der schönen Straßen. Wir bemerken auch den Umzug der Stadtverwaltung in die Neue Mitte“, fasste Wittges-Stoelben die Situation zusammen. Er vermutete als weitere Gründe den neuen Nahversorger in Gelsdorf, der zum Beispiel Kunden aus Hilberath abfange, oder den zunehmenden Online-Handel.

Kritisch sah Hügle-Ginster die vom Stadtplaner Uli Wildschütz und von der Stadtverwaltung geplante Zufahrt zum zukünftigen Nahversorger am Marktplatz über die Klosterstraße statt über die Hauptstraße. Der Magnetbetrieb sei „die letzte Chance, in die Hauptstraße Frequenz zu bringen“. Gelinge das nicht, sei das der „Tod der Altstadt“.

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