Sanierung der Meckenheimer Altstadt Eine Handynummer für alle

MECKENHEIM · Die Meckenheimer Altstadt wird großflächig saniert. Herr über die Arbeiten ist Peter Daube, er ist als Baustellenkoordinator vor Ort. Ein Porträt.

 Immer mittendrin ist Peter Daube (2. von links), Baustellenmanager der Altstadtsanierung, hier an der Meckenheimer Hauptstraße.

Immer mittendrin ist Peter Daube (2. von links), Baustellenmanager der Altstadtsanierung, hier an der Meckenheimer Hauptstraße.

Foto: Mario Quadt

Wenn Peter Daube sein Büro im Meckenheimer Rathaus an der Bahnhofstraße verlässt, weiß er, dass seine Oberarme eine Menge zu tun bekommen werden. "Ich bin mal kurz raus", sagt er zu den Kollegen seines Fachbereichs Verkehr und Grünflächen und strebt schnellen Schrittes der Großbaustelle an der Hauptstraße entgegen.

Schon auf dem kurzen Weg dorthin sind Daubes Arme ununterbrochen in Bewegung: Hier der Gruß eines Anwohners der teilgesperrten Straße, der erwidert wird, dort die Frage eines Bauarbeiters, die der Baustellenmanager der Altstadtsanierung gestenreich und in klaren Worten zu beantworten weiß. Heute, 17 Uhr, eröffnet Bürgermeister Bert Spilles den dritten von fünf Bauabschnitten.

Ungewöhnlich ist, dass eine Kommune nicht nur einen Baustellenmanager einsetzt, sondern auch dessen Handynummer verbreitet - eine Art Sorgentelefon für Anwohner, Geschäftsleute und Bauleute. Nach 15 Monaten Bauzeit im Herzen der Apfelstadt registriert Daube seit Wochen ein Nachlassen der Fragen.

"Der dritte Abschnitt ist schnell und unkompliziert von der Hand gegangen", sagt er im Gespräch mit dem GA. "Wir haben ja bereits zwei Abschnitte Erfahrung." Seit Mai 2014 bleibt auf Meckenheims Flaniermeile kein Stein auf dem anderen.

Schalke-Polohemd statt Krawatte und Anzug

Der Baustellenmanager mag Begegnungen auf Augenhöhe: Wenn er "draußen" ist, verkleidet er sich nicht mit Anzug und Krawatte, er trägt Polohemd - gerne vom Herzensverein Schalke 04. Dass es während der ersten beiden Bausektionen zu Verzögerungen gekommen ist, erklärt er mit Überraschungen, wie zum Beispiel großen Mengen Beton, die im Boden gefunden worden waren. Aber: Da die Sanierung des oberen Kirchplatzes und der Bau der Freitreppe parallel zu den Arbeiten an der Hauptstraße erfolgt sind, sei es andererseits gelungen, Zeit aufzuholen.

Wer Daube bei der Arbeit sieht, erkennt, dass er der fleischgewordene "kleine Dienstweg" ist - kein Anliegen der Anlieger liegt ihm fern. Wenn's sein muss, wirft er - nach der amtlichen Mitteilung - Extrazettel in die Briefkästen der Anwohner, um sie über den Baufortgang auf dem Laufenden zu halten. "Meine Handynummer hat hier jeder." Beispiel: Wenn während der Bautätigkeit die Straße gesperrt ist und Müllfahrzeuge nicht durchkommen, kümmert sich der Baustellenmanager darum, dass die Tonnen geleert werden. "Wir verabreden, dass die zu einem Sammelpunkt hin- und zurückgebracht werden."

"Während des ersten Abschnitts musste noch viel Überzeugungsarbeit geleistet werden", erinnert sich der Technische Beigeordnete Heinz-Peter Witt. Dank der transparenten Zusammenarbeit von Anwohnern, Bauleuten und Verwaltung liege das Großprojekt im Zeitplan.

Vor allem finde das Ergebnis der Arbeiten Anerkennung, weiß Witt. Die Fragen seien mittlerweile derart dezimiert, dass Daube und Witt darüber nachdenken, die werktägliche Fragestunde Daubes von 12 bis 13.30 Uhr in seinem Baubüro, Hauptstraße 61, zu verringern. Im März 2016 soll dann endgültig auf alle Fragen eine Antwort gefunden sein - dann, so hofft der Koordinator, ist die Großbaustelle fertig.

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