"Runder Tisch" für Angebote zur Integration Erfolge bei der Hilfe für die Flüchtlinge
MECKENHEIM · Ein Besuchsdienst für Flüchtlinge, ein Internationales Begegnungscafé und die beitragsfreie Mitgliedschaft von Asylbewerbern in vielen Meckenheimer Vereinen sind nur einige der Resultate, die beim Runden Tisch zum Thema Flüchtlinge erzielt wurden.
Zweimal, am 23. Februar und am 22. April, hat der Runde Tisch bereits getagt. Die konkreten Ergebnisse haben der Erste Beigeordnete Holger Jung sowie Annegret Kastorp und Constanze Klitzke vom Caritas-Verband Rhein-Sieg gestern in einer Pressekonferenz der Öffentlichkeit vorgestellt.
"Wir sind nur Koordinatoren - ganz viele Institutionen und Ehrenamtler stehen hinter der Flüchtlingshilfe", betonte Jung. Die Resonanz sei bereits beim ersten Termin groß gewesen. Teilgenommen hatten Bürger, die sich ehrenamtlich engagieren wollen, Vertreter der Vereine, der Kirchen, Verbände und Parteien sowie die Ortsvorsteher.
Vier Arbeitsgruppen sind gebildet worden, die sich mit den Themen Bildung, Sport und Freizeit, Wohnraum und Sachspenden sowie Patenschaften und ehrenamtliches Engagement beschäftigt haben und ihre Ergebnisse beim zweiten Runden Tisch vorstellten. So hat der Besuchsdienst bereits seine Arbeit in den Flüchtlingsunterkünften am Siebengebirgsring aufgenommen, sich dort vorgestellt und geschaut, wie die Unterstützung aussehen kann, berichtete Annegret Kastorp aus der Arbeitsgruppe Patenschaften und ehrenamtliches Engagement. Insbesondere alltägliche Begleitangebote zur Kleiderstube, zur Fachberatung oder auch zum Sprachkursus würden benötigt.
In einem zweiten Schritt sollen auch Asylbewerber aufgesucht werden, die in Mietwohnungen leben. In Vorbereitung ist zudem das Internationale Café, das in der Friedenskirche erstmals am Mittwoch, 13. Mai, ab 14.30 Uhr stattfinden und Kaffee, Kuchen und Kontakte bieten soll. Einladungsflyer auf Englisch, Französisch und Arabisch sind bereits fertig. Kastorp betonte, dass es sich dabei um ein ökumenisches Angebot handelt.
Die Arbeitsgruppe Bildung, als deren Sprecherin Anne Schmidt-Keusgen vom Katholischen Familienbildungswerk fungiert, hat vor allem den Wunsch nach Dolmetschern festgestellt, erklärte Jung. Ein Paradebeispiel für Hilfe, die schnell durch Spenden realisiert werden konnte, ist die Flüchtlingsklasse an der Hauptschule. Angeregt wurde zudem ein "farbiger Freizeitgestalter", der die Angebote aufführt. In der AG Sport und Freizeit mit dem Stadtsportverbandsvorsitzenden Hans-Jürgen Hugenschmidt als Koordinator zeigte sich eine große Bereitschaft der Vereine zu beitragsfreien Mitgliedschaften für Flüchtlinge. Diese sind über die Sporthilfe NRW auch versichert.
Um die Mobilität der Asylbewerber zu erhöhen, hofft Jung auf Spenden gebrauchter, aber noch verkehrssicherer Fahrräder. Wer Sachspenden leisten möchte, sollte sich vorab mit Sozialamtsmitarbeiter Michael Leven in Verbindung setzen (Tel. 0 22 25/917 193).
An ihre Grenzen stößt die Stadt indes bei der Unterbringung der Asylbewerber. Die Einrichtung am Siebengebirgsring sei voll, erklärte Jung. Weiterer Wohnraum werde gesucht, so sein Aufruf. Auch die Aufstellung von Containern schloss Jung nicht aus, betonte jedoch, dass eine zentrale Unterbringung auch ein höheres Konfliktpotenzial mit sich bringe. Derzeit sind 126 Flüchtlinge aus 25 Ländern in Meckenheim.
Die Stadt Meckenheim hat ein Spendenkonto eingerichtet:
Stadt Meckenheim (Flüchtlingshilfe) Kreissparkasse Köln: IBAN DE6537 0502 9900 4700 9420
