Migration in Meckenheim Es kommen immer weniger Flüchtlinge

Meckenheim · Meckenheim wurden in diesem Jahr bisher 31 Menschen, die aus ihren Heimatländern geflohen sind, zugewiesen. Die Stadt passt ihr Maßnahmenpaket an und schließt Einrichtungen.

 Die Flüchtlingsunterkunft in der OGS der Grundschule Zypressenweg in Merl, die Stadtsprecherin Marion Lübbehüsen (l.) im vergangenen Jahr besuchte, wird aufgelöst.

Die Flüchtlingsunterkunft in der OGS der Grundschule Zypressenweg in Merl, die Stadtsprecherin Marion Lübbehüsen (l.) im vergangenen Jahr besuchte, wird aufgelöst.

Foto: Axel Vogel

Weniger Flüchtlinge als erwartet sind der Stadt Meckenheim in der ersten Jahreshälfte zugewiesen worden. Nur 31 Neuzuweisungen gab es bisher. Mit monatlich etwa 40 hatte die Stadt gerechnet. Daher will die Verwaltung das vom Rat im Dezember auf Basis der Prognosen beschlossene Maßnahmenpaket zur Unterbringung der Asylbewerber den Gegebenheiten anpassen.

Wie der Erste Beigeordnete Holger Jung dem Haupt- und Finanzausschuss am Mittwoch erläuterte, sollen die Container an der Mühlenstraße, die zurzeit als Übergangslösung für die Kindertagesstätte Sonnengarten dienen, über den dafür benötigten Zeitraum hinaus nicht für Flüchtlinge angemietet werden.

Die Stadtverwaltung schlug vor, auf diese kostenintensive Lösung zu verzichten, den Sportplatz wieder seiner Nutzung zuzuführen und den Standort bei einer erneuten Flüchtlingswelle gegebenenfalls zu reaktivieren. Auch die Lüftelberger Mehrzweckhalle wird zurzeit für die Flüchtlingsunterbringung nicht benötigt. Die Halle sei vorbereitet und könne kurzfristig belegt werden. Sie werde aber noch von den Vereinen genutzt und werde als Puffer vorgehalten.

Merler Saal dient als Puffer

Als Puffer dienen soll auch der Merler Saal. Dort seien die Verhandlungen mit der Kirchengemeinde abgeschlossen, der Mietvertrag sei aber noch nicht unterzeichnet. Bereits in der Auflösung befinde sich der Standort an der Offenen Ganztagsschule Merl.

Planmäßig errichtet werden dagegen die Holzständermodule. Die Wohnungen, die auf der Werferwiese für bis zu 120 Bewohner entstehen, können ab Mitte Juli bezogen werden. Auch die Module für bis zu 60 Personen am Sportplatz in Ersdorf seien aufgestellt und könnten ab Anfang August belegt werden, berichtete Jung. Richtfest gefeiert wurde bereits am Neubau für etwa 70 Flüchtlinge, den die Meckenheimer Entwicklungs- und Wohnungsgesellschaft Mewoge am Siebengebirgsring errichtet. Für den zweiten geplanten Neubau der Mewoge an der Gerichtsstraße in Merl sei das städtische Grundstück verkauft worden.

Erhalten bleiben soll das Provisorium in der Fronhofhalle. Die Halle sei möbliert. Sie freizuräumen, würde erneut Kosten verursachen, und man wisse nicht, was komme, sagte Jung und stellte fest: „Wir sind handlungsfähig.“ Zurzeit passe die Verwaltung den Haushaltsplan an und erarbeite ein Belegungskonzept. Eventuell werde sich die Stadt auch von Mietwohnungen trennen.

„Jetzt haben wir klar Schiff“

Deutliche Bereinigungseffekte bescheinigte der Erste Beigeordnete der mobilen Registrierung, die Ende Mai in Meckenheim stattfand. „Jetzt haben wir klar Schiff“, sagte Jung. 434 Flüchtlinge wurden zur Registrierung eingeladen, davon erschienen 367. 17 Flüchtlinge konnte die Stadtverwaltung nach Absprache mit dem Kreisausländeramt aus dem System entfernen, weil sie nicht mehr in Meckenheim sind. 16 Personen sind Kontingentflüchtlinge.

Neun Asylbewerber wurden mittlerweile anerkannt. Für sie ist nun das Jobcenter verantwortlich, erklärte Jung. Allerdings müsse sich die Stadt gegebenenfalls auch um deren Unterbringung kümmern, um sie vor Obdachlosigkeit zu bewahren. Nicht erschienen, aber noch Leistungsempfänger seien 25 Flüchtlinge. Ihr Status sei ungeklärt und werde geprüft.

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