Bildung Meckenheim Fast alle kennen Mona Lisa

Meckenheim · Im Januar hatten fünf Meckenheimer Handwerksunternehmen in den neunten Klassen aller drei Schulen am Meckenheimer Schulcampus einen gemeinsamen Berufseignungstest initiiert. Die Schüler punkteten mit guten Noten.

 Rund 200 Schüler der 9. Schuljahre am Meckenheimer Schulcampus machten mit beim aktuellen Berufseignungstest. Die Besten zeichnete Kreishandwerksmeister Thomas Radermacher (3. v. l. ) aus.

Rund 200 Schüler der 9. Schuljahre am Meckenheimer Schulcampus machten mit beim aktuellen Berufseignungstest. Die Besten zeichnete Kreishandwerksmeister Thomas Radermacher (3. v. l. ) aus.

Foto: Axel Vogel

Dass Mona Lisa keine Kandidatin einer telegenen Fleischbeschau von TV-Formaten à la „Germanys Next Topmodel“ ist, sondern das angebetete Motiv eines Gemäldes von Leonardo – nicht di Caprio – sondern da Vinci, ist für die Neuntklässler des Meckenheimer Schulcampus keine Neuigkeit. „99 Prozent von euch wissen, wer die Mona Lisa gemalt hat“, sagt Thomas Radermacher, Kreishandwerksmeister für Bonn und den Rhein-Sieg-Kreis, wusste aber vor rund 200 Zuhörern im Pädagogischen Zentrum (PZ) des Meckenheimer Schulcampus auch einen Finger in die Wunde zu legen: „Mit dem profanen, täglichen Rechnen haben manche von euch aber so eure Probleme“, meint der Meckenheimer Schreinermeister. Viel Licht, aber auch ein wenig Schatten dignostiziert Radermacher zum Abschluss des Berufseignungstests der Neuntklässler am Campus.

Gespannte Erwartung erfüllt den offenen Raum des PZ, den die Geschwister-Scholl-Hauptschule, die Theodor-Heuss-Realschule und das Konrad-Adenauer-Gymnasium gemeinsam nutzen. Dauerwippende Beinen allenthalben. Es ist ein bisschen wie bei der Zeugnisausgabe. Im Januar hatten die fünf Meckenheimer Handwerksunternehmen Metallbau Hardy, Badstudio Schweiss, Glaserei Harwardt, Bedachungen Degen und Schreinerei Radermacher in den neunten Klassen aller drei Schulen einen gemeinsamen Berufseignungstest initiiert – auf der Bühne stapeln sich die bewerteten Bögen. „Es gab vieles zum Lachen, manches zum Weinen und vieles zum Staunen“, resümiert der Kreishandwerksmeister. Während es die zauberhaft und geheimnisvoll lächelnde Mona Lisa schulformübergreifend zu einiger Berühmtheit gebracht hat, sei Alfred Nobel hingegen in dieser Altersstufe nicht mit solch einer Popularität gesegnet – zumindest nicht als Erfinder des Dynamits.

Ebenso seien manche an der Frage nach der Bedeutung der Worte „flanieren“ und „schlendern“ überfragt gewesen. „Klar, es gibt Rechtschreibprogramme“, meint Radermacher vielsagend. Gleichzeitig mahnt er aber, dass Haupt- und Realschüler sowie Gymnasiasten auf ihre eigenen Fähigkeiten in Orthografie und auch in Mathematik achtgeben sollten, um sich nicht auf Programme oder Hilfsgeräte allein zu verlassen. Allenthalben durchwachsen sei auch der Teil des Testes ausgefallen, in dem die Konzentrationsfähigkeit auf dem Prüfstand stand. „Da habt ihr sehr unterschiedlich abgeschnitten.“

Insgesamt habe etwa ein Viertel der Testanden die Aufgabensammlung nicht bestanden. „Aber keine Bange: Ihr seid noch in der 9. Klasse – Ihr habt noch Zeit“, gibt sich der Kreishandwerksmeister, selbst Firmenchef einer Schreinerei, versöhnlich. „Heißt: Dreiviertel von Euch sind auf einem guten Weg.“ Und: Im Vergleich zu den Vorjahren habe sich das Leistungsniveau durch die Bank – also in der Hauptschule, der Realschule und im Gymnasium – signifikant verbessert, sagte Radermacher im Gespräch mit dem General-Anzeiger. Ein Grund sei, dass die Schulen die Eignungstests der Vorjahre in den Unterricht einbauten. „In der Hauptschule zählen die Mathematikaufgaben des Tests als Klassenarbeit“, weiß er.

Als bestanden gilt der Eignungstest, wenn mehr als 50 Prozent aller Fragen richtig beantwortet sind. Den besten Testanten offeriert der Meckenheimer Verbund Einkaufsgutscheine im Wert von insgesamt 400 Euro. Das beste Ergebnis in der Geschwister-Scholl-Hauptschule schafften Luca Schober mit 68 Prozent sowie Moritz Jürgens und Andor Klein mit jeweils 69 Prozent. Bei den Neuntklässlern der Theodor-Heuss-Realschule siegte Lucas Schwenz (80,5) vor Jeremia Dunkelberg (78) und Felix Bühler (75). In den Reihen des Konrad-Adenauer-Gymnasiums waren Marco Wolf und Nils Wortmann mit je 86,5 Prozent siegreich, vor Maike Freund mit 85,5. Was Radermacher wundert: „In den Vorjahren waren die Mädchen stets besser – in diesem Jahr setzten sich die Jungs durch.“

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