Finanzspritze für Meckenheimer Vereine Freiwillige Flüchtlingshilfe erhält 18.000 Euro

MECKENHEIM · Meckenheimer Vereine profitieren von den RWE-Geldern des ehemaligen Landrats Frithjof Kühn. Etwa 12.500 Euro sollen Sportvereine erhalten, die sich für die Integration der Flüchtlinge engagieren. Anträge können gestellt werden.

 Fußball ist ein Integrationsmotor: Das beweist der VfL Meckenheim, bei dem Flüchtlinge die Mannschaften verstärken.

Fußball ist ein Integrationsmotor: Das beweist der VfL Meckenheim, bei dem Flüchtlinge die Mannschaften verstärken.

Foto: Wolfgang Henry

Für freiwillige Maßnahmen der Flüchtlingshilfe erhalten die Kommunen im Rhein-Sieg-Kreis 680.000 Euro der sogenannten Kühn-Gelder. Die Stadt Meckenheim bekommt etwa 18.000 Euro zugewiesen. Um die 5500 Euro will Meckenheim dem Jugendamt für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge zur Verfügung stellen. Den Großteil der Summe, etwa 12.500 Euro, sollen Meckenheimer Sportvereine erhalten, die sich für die Integration der Flüchtlinge engagieren.

Drei Vereine haben bereits auf den Aufruf der Stadt und des Stadtsportverbandes reagiert, Anträge eingereicht und bewilligt bekommen. Die Finanzierung von Sportbekleidung haben sich der VfL Meckenheim und der Meckenheimer Sportverein MSV gewünscht und dafür 1.500 und 75 Euro erhalten. Der Verein für Fitness und Gesundheitssport (VFG) möchte zusätzliche Übungsleiter-Stunden für ein spezielles Angebot für Flüchtlinge von dem Zuschuss in Höhe von 200 Euro bezahlen.

Die Initiativen der drei Vereine seien „Best-Practice-Beispiele“, erklärte der Erste Beigeordnete Holger Jung . „Sport verbindet – uns ist wichtig, dass das Geld originär in der Flüchtlingshilfe ankommt“, sagte er. Der Topf sei vorhanden, weitere Vereine könnten davon profitieren, ermutigte Jung zu weiteren Anträgen.

Weitere Unterstützung signalisierte Stadtsportverbands-Vorsitzender Hans-Jürgen Hugenschmidt. Auch der Kreissportverband habe 1.000 Euro für Flüchtlingsprojekte zur Verfügung gestellt, erklärte er und lobte das Engagement der Vereine. „Alle stehen Gewehr bei Fuß und ziehen dabei mit, Flüchtlinge kostenlos aufzunehmen“, sagte er.

Birgit Hagedorn, Übungsleiterin beim MSV, berichtete von der Teilnahme eines 13-jährigen Mädchens und zweier Flüchtlings-Jungen an ihrem Turnangebot. Die 13-Jährige sei talentierte Geräteturnerin und wolle selbst auch Übungsleiterin werden, berichtete Hagedorn, die ein Trikot für die Nachwuchssportlerin angeschafft hat.

Volleyball-Übungsstunden für Flüchtlinge

Zusätzliche Volleyball-Übungsstunden bietet der VFG für Flüchtlinge an. Damit ausreichend Betreuer da sind, konnten Spieler als zusätzliche Übungsleiter gewonnen werden, berichtete Volleyball-Trainer Ralf Hoffmann.

Dass nicht nur die Flüchtlinge, sondern auch der Sportverein durch die Verstärkung profitiere, betonte VfL-Vorsitzender Udo Kolberg. Etwa 20 Flüchtlinge zwischen 17 und etwa 35 Jahren nehmen zurzeit aktiv am Spielbetrieb des Fußballvereins teil.

„Wir durchleben gerade sportlich schwere Zeiten“, beschrieb Kolberg den Rückgang der aktiven Mitglieder. „Ohne die Jungs aus aller Herren Länder wären wir möglicherweise nicht in der Lage, unseren Spielbetrieb sicherzustellen“, sagte er.

Begleitet wurde Kolberg von Hamza Lahmaza. Der 33 Jahre alte Algerier spielt aktiv in der ersten Mannschaft und sei einer der Leistungsträger, berichtete Kolberg. Im Training finde eine Durchmischung statt. „Wir wollen die Durchlässigkeit und so Barrieren abbauen“, erläuterte Kolberg.

Bei den „Kühn-Geldern“ handelt es sich um Geld, das der ehemalige Landrat Frithjof Kühn während seiner Amtszeit für seine Tätigkeit im Aufsichtsrat des Unternehmens RWE erhalten habe. Nach einem Rechtsstreit war es zum Vergleich gekommen, die Gelder auf die Kreis-Kommunen zu verteilen.

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