Ausstellung in Meckenheim Gemälde von Georg Heike im Caritas-Haus

MECKENHEIM · Der Komponist und Maler Georg Heike zeigt expressionistische Malerei im Caritas-Haus in Meckenheim. Töne haben den 1933 in Lodz geborenen Heike schon immer fasziniert und begleitet.

 Der Komponist und Maler Georg Heike zeigt expressionistische Tonmalerei im Caritas-Haus; für musikalische Begeleitung der Veranstaltung sorgten Gertrud Schmidt (l) und Berenike Langmaack

Der Komponist und Maler Georg Heike zeigt expressionistische Tonmalerei im Caritas-Haus; für musikalische Begeleitung der Veranstaltung sorgten Gertrud Schmidt (l) und Berenike Langmaack

Foto: Axel Vogel

Die Rhapsodie g-moll von Johannes Brahms legt gelbe Sprenkel auf einen grünen und violetten Grund. Ein schwarz-weißes Band lässt Klaviertasten erahnen. So sieht Musik aus, zumindest für den Künstler Georg Heike. Einige der Werke, in denen er unter anderem Töne expressionistisch in Bilder umsetzt, sind derzeit im Caritas-Haus in Meckenheim zu sehen.

Töne haben den 1933 in Lodz geborenen Heike schon immer fasziniert und begleitet. Er studierte Musikwissenschaft, Kommunikationsforschung, Psychologie und Phonetik, leitete das Institut für Phonetik an der Universität Köln bis zu seiner Emeritierung 1998. In dieser Zeit komponierte er auch, zur Malerei kam er erst mit 80 Jahren. Umso erstaunlicher sei das „Lebensabschnittswerk“, das seitdem entstanden sei, befand Gudrun Munoz bei der Vernissage, die kurzfristig für die erkrankte Kuratorin und Leiterin des Fachdienstes der Gemeindecaritas, Annegret Kastorp, die Besucher begrüßte.

Bilder lassen Musik sichtbar werden

In der Ausstellung zeigt Heike Werke mit unterschiedlichen Inspirationen. „Ich möchte zum Ausdruck bringen, was mir an der Musik etwas bedeutet“, sagte er beispielsweise zum Bild „Nocturne“, das neben den Farben des Abendhimmels auch einen blassen Mond andeutet. Andere Bilder zeigen die Menschen hinter der Musik.

So hängt neben einem eher klassischen Mozart ein ungewöhnlich verfremdeter Abdruck von Beethovens Totenmaske, auf dem Gemälde „Fryderyk Chopin“ sind gleich zwei Gesichter zu sehen. „Es zeigt Chopin in zwei ganz unterschiedlichen Stimmungen“, erklärte Heike dazu, „weil seine Musik nicht nur schön ist, sie ist auch ausdrucksstark.“ Am liebsten hätte es der Künstler, wenn die Besucher seine Werke betrachten und dabei die entsprechende Musik hören würden.

Zur Vernissage gab es aber erst einmal einen Eindruck von seinem eigenen musikalischen Schaffen. Die Sopranistin Berenike Langmaack sang drei deutsche Lieder von Heike, in denen er Gedichte seiner Nichte Sylvie Reinke vertont hatte, sowie eine Bearbeitung des Gedichts „Der November“ von Erich Kästner. Getrud Schmidt übernahm die Begleitung auf einer Viola d'amore, einem in der Barockzeit häufig gespielten Streichinstrument mit mitklingenden Resonanzsaiten.

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