UWG Meckenheim Glasverbot für den Schulcampus

MECKENHEIM · Ein Glasverbot am Schulcampus, insbesondere in den Abendstunden und am Wochenende, wünscht sich die UWG Meckenheim. Die Bilder, die die UWG ihrem entsprechenden Antrag im Haupt- und Finanzausschuss am Mittwochabend beigefügt hatte, sprechen Bände: Flaschen, Scherben und Unrat, vor allem im Eingangsbereich der weiterführenden Schulen.

 Der Schulcampus ist ein beliebter Treffpunkt für Jugendliche, wovon bisweilen auch Graffiti und Glasscherben zeugen.

Der Schulcampus ist ein beliebter Treffpunkt für Jugendliche, wovon bisweilen auch Graffiti und Glasscherben zeugen.

Foto: Axel Vogel

Dass es dort ein Glasproblem gibt, ist offensichtlich. Das bestätigten auch Bürgermeister Bert Spilles und der Ersten Beigeordnete Holger Jung. Einig waren sich die Ausschussmitglieder darüber, dass vor allem auch im Gespräch mit Schulleitungen und Schülervertretern nach einem geeigneten Mittel gesucht werden soll, das Problem zu lösen. So votierte der Ausschuss einstimmig dafür, dass die Verwaltung die Umsetzung eines Glasverbotes am Campus prüfen solle.

Das Problem mit dem Glasbruch beklagten die Schulleiter seit langem, begründete Hans-Erich Jonen den Antrag der UWG. Seine Fraktion sehe allerdings die Gefahr, dass die Problematik durch ein örtliches Glasverbot eventuell nur verlagert werde. "Der Schutz der Gesundheit der Schülerinnen und Schüler ist wichtig", wies Jonen auf die Verletzungsgefahr durch Scherben hin. Ein Glasverbot biete auch Polizei und Ordnungsamt eine Handlungsgrundlage bei Kontrollen. Die zeitliche Beschränkung sei sinnvoll, um auch weiterhin Joghurt im Glas als Pausensnack zu ermöglichen.

Auch müsse unter einem Glasverbot die Stimmung nicht leiden: "Alle 14 Tage treffen sich 40 000 Menschen im Müngersdorfer Stadion, benutzen Pappbecher und haben einen Heidenspaß", so Jonen. Die UWG habe bewusst einen zeitlichen Puffer eingeräumt und wünsche sich erst in der nächsten Ausschusssitzung einen Vorschlag der Verwaltung. "Unser Ziel ist die Entspannung der Situation am Schulcampus", so Jonen.

Der gemeinsame Schulcampus der drei Meckenheimer weiterführenden Schulen mit seinem nun offen gestalteten Außenbereich sei ein Alleinstellungsmerkmal der Stadt, hob Bürgermeister Spilles die Qualitäten hervor. Auch die Schülerzahlen entwickelten sich positiv. Darüber, dass das Areal ein gern angenommener Treffpunkt für Jugendliche sei, sei die Stadt eigentlich froh. Die Verwaltung habe sich bereits intern Gedanken zum Glasproblem gemacht und strebe in Kürze ein Gespräch mit den Schulleitern darüber an, was die richtigen Antworten darauf seien.

Dass ein Glasverbot auch durchgesetzt werden müsse, gab Joachim Kühlwetter (CDU) zu bedenken. Daran, dass auch öffentliche Wege durch das Gelände verlaufen, erinnerte Rolf Engelhardt (SPD). Es sei wichtig, die Betroffenen ins Boot zu holen und Bewusstsein zu schaffen, betonte Brigitte Kuchta (SPD). Seine Fraktion begrüße ein Glasverbot, erklärte Johannes Steger (BfM) und erwog, es auf alle Schulen auszuweiten.

Dass dies nicht nötig sei, da an den Grundschulen durch die Einzäunung eine andere Rechtslage bestehe, wandte Anita Orti von Havranek (Grüne) und fragte, ob sich die Video-Überwachungsanlage am Campus bezahlt gemacht habe. Die überwache nur den Eingangsbereich, erläuterte der Beigeordnete Jung. Das komplette Areal zu überwachen "wollen wir nicht und dürfen wir nicht." "Die lebendige Diskussion zu einem Thema, das uns alle bewegt", begrüßte Heribert Brauckmann (FDP) und fasste zusammen: "Die Verwaltung hat die Unterstützung des Rates."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort