Feuerwehrgroßeinsatz Großbrand in Meckenheim

MECKENHEIM · Am Samstagmorgen gegen 8:30 Uhr mussten circa 150 Einsatzkräfte der Feuerwehr zu einem Großbrand im Betrieb Partec im Gewerbegebiet Kottenforst in Meckenheim ausrücken. Es herrschte die höchste Alarmstufe. Verletzt wurde niemand. Das Feuer ist nun unter Kontrolle.

Erst im März hatte ein Feuer ein Großaufgebot von 90 Einsatzkräften aus dem Rhein-Sieg-Kreis und Bonn im Industriepark Kottenforst beschäftigt: Nun stand dort am Samstagmorgen erneut eine Lagerhalle in Flammen. Rund 150 Wehrleute bekämpften diesmal ein Feuer, das nur wenige Meter weiter in den Räumen eines Galvanisierungsbetriebes ausgebrochen war.

Verletzt wurde niemand, der Schaden an der ausgebrannten Halle liegt jedoch laut Polizei bei mehr als 1,2 Millionen Euro.

Zunächst waren am Samstag um 8.13 Uhr nur einzelne Einheiten der Meckenheimer Feuerwehr zu der Lagerhalle, die an der Straße Am Hambuch liegt, alarmiert worden. Ein 39 Jahre alter Mitarbeiter eines benachbarten Betriebes hatte dort Feuer gemeldet. Nach und nach setzte die Leitstelle aber die Alarmstufe immer weiter nach oben. Neben dem kompletten verfügbaren Personal der städtischen Löschgruppen kamen auch Kräfte aus Rheinbach, Wachtberg, Swisttal sowie Bornheim zum Einsatz.

Großbrand in Meckenheim
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Besondere Herausforderung wegen unbekannten Flüssigkeiten

Der Rhein-Sieg-Kreis entsendete wegen der sich im Gebäude befindlichen Chemikalien Messeinheiten in den Kottenforst. Dass neben Salzsäure und Natronlauge noch weitere ihnen unbekannte Flüssigkeiten in der Halle lagerten, stellte nach Auskunft von Feuerwehreinsatzleiter Günter Wiegershaus eine besondere Herausforderung für die Einsatzkräfte dar.

"Die Lagerhalle stand im Vollbrand, die Flammen schlugen durchs Dach und eine große schwarze Rauchwolke war zu sehen", beschrieb Wiegershaus vor Ort die Situation bei Eintreffen der Wehrleute. Um sich ein genaues Bild machen zu können, sei es erforderlich gewesen, die verschlossenen Hallentore aufzubrechen. Gleichzeitig hätten die Brandretter darauf achten müssen, dem Gebäude nicht zu nahe zu kommen. "Wir wussten nicht, ob es schon einsturzgefährdet war", sagte er.

Wegen des dichten, schwarzen Rauches bat die Feuerwehr die Polizei, die Anwohner des Gewerbeparks durch Lautsprecherdurchsagen zu warnen und den Verkehr "auf Abstand" zu halten, wie es hieß. Günstig wirkte sich laut Wiegershaus aber aus, "dass der Rauch nach oben gestiegen ist und sich nicht quer ausgebreitet hat".

Feuer war nach über einer Stunde unter Kontrolle

Etwa gegen 9.30 Uhr hatten die Wehrleute, die von mehreren Seiten und über eine Drehleiter gegen die Flammen vorgingen, das Feuer schließlich unter Kontrolle. Messungen förderten nach Auskunft des stellvertretenden Ordnungsamtsleiters Joachim Neienhuis-Wibel zwar keine bedenklichen Werte in der Luft zu Tage. Wie die Stadt später schriftlich mitteilte, mussten nach Absprache mit dem Erft-Verband als untere Wasserbehörde jedoch kontaminierte Kanäle, Regenüberlaufbecken sowie Flächen abgepumpt beziehungsweise gesäubert werden.

An der Straße habe ein Spezialunternehmen mehrere Kubikmeter Boden, in denen während des Einsatzes Löschwasser versickerte, ausgekoffert. Die gesamten Lösch- und Aufräumarbeiten waren schließlich um 15.30 Uhr abgeschlossen.

Die Ursache für das Feuer ist derzeit noch unklar. Unbestätigten Informationen zufolge soll es gleichzeitig an mehreren Stellen in der Halle gebrannt haben. Wehrführer Wiegershaus ging hingegen zunächst von einem zentralen Brandherd in der Mitte des Raumes aus. Die Kriminalpolizei wird nach Auskunft der Polizeileitstelle am heutigen Montag vor Ort ermitteln. Die stark einsturzgefährdete Halle wurde deshalb beschlagnahmt. Der Schaden beträgt laut Polizei etwa 1,2 Millionen Euro.

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