Am Freitag in der Jungholzhalle Große Impfaktion für Schüler in Meckenheim

Meckenheim · Die Stadtverwaltung und die Schulen aus Meckenheim ermutigen Schüler ab 12 Jahren, sich am Freitag gegen Corona impfen zu lassen. Auch andere Meckenheimer sind bei der Aktion in der Jungholzhalle willkommen. Währenddessen gibt es am Schulcampus die ersten Corona-Fälle nach den Ferien.

 Viermal geimpft: Bürgermeister Holger Jung (v.l.) sowie die Leiter der Meckenheimer Campusschulen Dirk Bahrouz, Peter Hauck und Thorsten Bottin.

Viermal geimpft: Bürgermeister Holger Jung (v.l.) sowie die Leiter der Meckenheimer Campusschulen Dirk Bahrouz, Peter Hauck und Thorsten Bottin.

Foto: Axel Vogel

Die Botschaft ist ihnen so wichtig, dass sie sie gerne auch etwas unkonventionell zur Schau stellen: „Geimpft“ steht in großen grünen Lettern auf den schwarzen T-Shirts von Bürgermeister Holger Jung sowie der Schulleiter Dirk Bahrouz, Thorsten Bottin und Peter Hauck. Sie hoffen, dass viele ihrem Vorbild folgen und organisieren für Freitag eine Impfaktion für Schüler ab zwölf Jahren. Auch sämtliche sonstige Meckenheimer können sich zwischen 12 und 17 Uhr in der Jungholzhalle gegen Covid-19 impfen lassen.

„Das ist eine Botschaft, die wir gerne senden“, sagt Bürgermeister Jung zu den T-Shirts. Kita-Personal und Lehrer seien bereits fast vollständig durchgeimpft. Schon bevor die Ständige Impfkommission (Stiko) ihre Impfempfehlung auf die Altersgruppe der Zwölf- bis 17-Jährigen erweitert hat, hatten Verwaltung und Schulleitungen überlegt, wie sie ihre Schüler impfen lassen könnten. „Wir haben uns in der Verantwortung gesehen, dieses Angebot zentral für Meckenheim zu organisieren“, so der Bürgermeister weiter. Dass die Aktion an einem Schultag stattfindet, unterstreiche, wie wichtig den Schulen der Impfschutz ist.

Das Ziel sei, die Impfquote weiter zu erhöhen, für Mitmenschen, die einen besonderen Schutz brauchen, aber auch, damit der Schulalltag normal ablaufen kann. „Jede Impfung zählt“, betont Jung im Blick auf eine mögliche Herdenimmunität. Darüber hinaus hat die Impfung im Zuge der 3G-Regelung auch ganz praktische Vorteile. Zutritt zu öffentlichen Einrichtungen gibt es vielfach nur noch für Geimpfte, Genesene oder Getestete. Corona-Schnelltests gibt es bald aber nicht mehr kostenlos. Ein Impfzwang bestehe ausdrücklich nicht.

Viele ältere Schüler sind schon geimpft

Je älter die Schüler sind, desto höher sei der Anteil der Geimpften, erklärt Schulleiter Bahrouz. In den älteren Jahrgängen seien bereits rund ein Drittel der Schüler am Konrad-Adenauer-Gymnasium voll geimpft. Viele Eltern seien schon aktiv geworden. Gegenwind habe er von ihnen nicht erfahren.

„Die Schüler haben sich ausführlich mit dem Thema auseinandergesetzt. Und sie wollen geimpft werden, auch schon in Klasse sieben. Die Kinder sehen, was für Vorteile sie dadurch haben“, sagt Bahrouz. Unterricht vor Ort inklusive sozialer Interaktionen mit Lehrern und Mitschülern sei nur einer davon. „Es geht nichts über Präsenzunterricht“, ist er sich sicher.

Doch laut den Schulleitern ist das nicht der einzige Anreiz: Abiturienten wollen ihre Klausuren schreiben, Schüler wollen sich nachmittags treffen und wieder zum Sport und in die Musikschule gehen. Gleichzeitig seien diese natürlich Gelegenheiten, sich anzustecken. „Jeder Geimpfte bedeutet die Chance, dass der Schulalltag auch im Winter stattfinden kann“, sagt Hauck, Leiter der Geschwister-Scholl-Hauptschule.

„Die Schule besteht aber nicht nur aus Mathe und Klausuren“, ergänzt er. Gerade für Hauptschüler seien Praktika eine wertvolle Gelegenheit für den Berufseinstieg. Während der Pandemie berge jeder Praktikant aber die Gefahr, einen Betrieb mit seiner Infektion lahmzulegen. Die Impfung minimiere dieses Risiko.

Vier positive Corona-Fälle im neuen Schuljahr

Denn auch im neuen Schuljahr blieben positive Fälle nicht aus: Vier von 1500 Schülern am Campus wurden bisher positiv getestet, weiß Hauck. Für ihre Sitznachbarn bedeutet das: 14 Tage Quarantäne. Festgestellt wurden die Infektionen bei den obligatorischen Tests, die zweimal pro Woche durchgeführt werden müssen. Einige weitere Schüler sind den Schulleiterin zufolge bereits vor dem Schulbesuch privat positiv getestet worden. Einen Corona-Fall habe es im Abiturjahrgang des KAGs gegeben. „Nur weil die meisten geimpft sind, kann die Abschlussfahrt nach Berlin trotzdem stattfinden“, betont Bahrouz.

Bottin, Leiter der Theodor-Heuss-Realschule, würde es begrüßen, wenn man dank einer hohen Impfquote langfristig auf Tests in der Schule verzichten könnte. Dann bliebe Schülern und Lehrern mehr Zeit für den Unterricht.

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