Gewerbepolitik Große Mehrheit für Öko-Gewerbegebiet in Meckenheim

Meckenheim · Grünes Licht für Bioinnovationspark Meckenheim in der Osterweiterung des Industrieparks. Die Stadt will Branchen wie Lebensmittel und Ernährung, nachhaltige Energien, Klimaschutz, nachwachsende Rohstoffe, Gesundheitssektor und grüne Technologien ansiedeln.

 Bagger, Raupenfahrzeuge und Walzen bereiten die bevorstehende Erschließung vor.

Bagger, Raupenfahrzeuge und Walzen bereiten die bevorstehende Erschließung vor.

Foto: Petra Reuter

Wer an der Abfahrt Meckenheim-Nord der A 565 in Richtung Apfelstadt abbiegt, fährt durch grüne Plantagen und Felder bis in die fahrradfreundliche Stadt. Dieses grüne Image will Meckenheim trotz der Osterweiterung des Industriegebiets erhalten. Im Haupt- und Finanzausschuss legte die Stadt in Zusammenarbeit mit dem Bioinnovationspark-Netzwerk ein Konzept vor und stellte sich den Fragen der Politiker. Nun gab der Rat mit großer Mehrheit grünes Licht für das in Nordrhein-Westfalen einzigartige Projekt.

„Wir wollen grüne Technologie“, hatte Wirtschaftsförderer Dirk Schwindenhammer im Haupt- und Finanzausschuss bekräftigt. Deshalb habe man gemeinsam mit den Fachleuten einen Rahmen erarbeitet, in den interessierte Unternehmen passen sollen, wenn sie sich für Meckenheims grüne Wirtschaftsmeile interessieren. Branchen wie Lebensmittel und Ernährung, nachhaltige Energien, Klimaschutz, nachwachsende Rohstoffe, Gesundheitssektor, grüne Technologie und Management plant die Stadt dort anzusiedeln. Natürlich soll auch den vom Flächendruck bedrängten Meckenheimer Unternehmen mit Expansionswünschen der Weg in den Industriepark nicht verwehrt werden.

Um festzustellen, ob ein Betrieb passt, beurteilt die Stadt die geplante Arbeitsweise, aber auch die Bauweise der Betriebe mit der Zuordnung zu einer bestimmten Anzahl Prozentpunkten. Das heißt allerdings nicht, dass diejenigen, die 100 Prozent nach diesen Skalen erreichen, automatisch den Zuschlag für eine bestimmte Fläche bekommen. „Gerne im Grünen leben und arbeiten“, sei und bleibe Ziel der Stadtpolitik, erklärte Bürgermeister Bert Spilles. Auch deshalb werde man jeden Anwärter individuell beurteilen und erst dann eine Entscheidung treffen.

Man wolle beispielsweise in der ersten Reihe an der Landstraße einen Grünstreifen vorschreiben und nur eine geringe Geschosszahl zulassen. Außerdem besteht die Stadt auf Gebäude in Holzbauweise oder einer Bauweise mit nachhaltigen Rohstoffen. Braucht nun ein Unternehmen unbedingt zwei Stockwerke, wo nur eines vorgesehen ist, müsse man überlegen, ob das Bauen in die Tiefe oder in die Breite Sinn macht.

Vor all diesen Überlegungen stehen etliche Vorarbeiten vor Ort, die Fragen in der Bevölkerung aufgeworfen hatten. Im zukünftigen Baugebiet sind seit Wochen Bagger, Raupenfahrzeuge und Arbeiter zu sehen. Trotzdem wurde bisher nicht gebaut. Denn Archäologen sondieren das Gelände auf der Suche nach antikem Kulturgut wie etwa römischen Siedlungsresten. Der Kampfmittelräumdienst untersuchte den Boden nach nicht ganz so altem, dafür jedoch gefährlichem Material wie Blindgängern aus dem Zweiten Weltkrieg. Nachdem nichts gefunden wurde, will man noch in diesem Jahr mit der Erschließung beginnen.

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