Polizist schoss auf Bewaffneten Heimerzheimer besitzt mehr Waffen als angenommen

Swisttal-Heimerzheim · Die Polizei stellte in einem Wohnhaus in Heimerzheim vier Gewehre sicher. Die Staatsanwaltschaft leitete ein Ermittlungsverfahren gegen den 46-jährigen Eigentümer ein.

 Mit einem Verfahren wegen der Bedrohung von Beamten muss ein 46 Jahre alter Mann aus Heimerzheim rechnen.

Mit einem Verfahren wegen der Bedrohung von Beamten muss ein 46 Jahre alter Mann aus Heimerzheim rechnen.

Foto: Ulrich Felsmann

Mehr Waffen als bislang angenommen besaß der 46 Jahre alte Mann aus Heimerzheim, der vor einer Woche einen Großeinsatz der Polizei ausgelöst hatte. Mit einem Jagdgewehr samt Zielfernrohr über der Schulter hatte der Heimerzheimer nach einem Familienstreit ein Wohnhaus an der Kölner Straße verlassen und war durch den Ort geirrt. Ein Polizist hatte den alkoholisierten Mann während seiner Flucht an einem Feldweg zwischen Euskirchener Straße und A 61 mit einem gezielten Schuss ins Bein verletzt, nachdem dieser sein Gewehr in Richtung der Polizisten gerichtet hatte, wie der GA berichtete.

Im Wohnhaus des Mannes entdeckten die Ermittler weitere Waffen, sagte Polizeisprecher Michael Bayer und bestätigte damit Informationen des General-Anzeigers, wonach der Flüchtige mehr als nur zwei Waffen mitsamt Munition besaß, wie zunächst berichtet. Insgesamt vier Schusswaffen stellten die Ermittler sicher – allerdings verfügte der Mann für alle Waffen über die entsprechenden Genehmigungen, so Bayer. „Alle gefundenen Waffen durfte er berechtigt besitzen“, sagte der Polizeisprecher.

Die psychiatrische Klinik, die der Heimerzheimer nach GA-Informationen auf eigenes Bestreben hin aufgesucht hatte, hat der 46-Jährige inzwischen wieder verlassen. Wie Sebastian Buß, Oberstaatsanwalt und Sprecher der Staatsanwaltschaft Bonn, auf GA-Anfrage sagte, wird die Staatsanwaltschaft ein Verfahren gegen den Mann einleiten – nach derzeitigem Stand der Ermittlungen wegen Bedrohung gegenüber Polizeibeamten. Die Akte des 46-Jährigen sei auf dem behördlichen Weg zur Staatsanwaltschaft.

Nach dem Vorfall, bei dem die Polizisten nach Zeugenaussagen mehrere Warnschüsse abgegeben hatten, bevor der gezielte Schuss ins Bein fiel, soll nun aber geprüft werden, ob der Mann waffenrechtlich für den Besitz einer Waffe überhaupt geeignet ist.

Familienstreit war Auslöser für die Schüsse

Hintergrund: Bevor die Schüsse fielen, waren die Beamten zu einer Familienstreitigkeit in einem Wohnhaus an der Kölner Straße gerufen worden. Im Laufe einer zunächst verbalen Auseinandersetzung hatte der 46-Jährige schließlich seine Schwester attackiert, niedergeschlagen und war anschließend samt Waffe aus dem Haus geflohen. Familienmitglieder sollen noch versucht haben, ihm die Waffe abzunehmen, bevor der das Haus verließ.

Ein Großaufgebot der Polizei nahm daraufhin die Verfolgung des Mannes auf. Eine Polizeistreife stellte ihn an einem Feldweg unweit der A 61. Obwohl die Beamten ihn mehrfach über Lautsprecher aufforderten, seine Schusswaffe abzulegen, reagierte der 46-Jährige darauf nicht und ging weiter auf die Polizisten zu, wobei die Mündung seines Gewehres in Richtung der Beamten zeigte.

Nach Angaben der Polizei gaben die Einsatzkräfte zunächst mehrere Warnschüsse ab. Als der Mann selbst nach dem gezielten Schuss auf sein Bein nicht auf die Aufforderungen der Beamten reagierte, seine Schusswaffe niederzulegen, ließen die Polizisten einen Polizeihund auf ihn los, der ihn in eine Hand biss. Dadurch konnte der Flüchtige schließlich von den Polizisten überwältigt werden.

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