Meckenheimer Glaskünstlerin Christa Dygatz Ihre Leidenschaft ist der Werkstoff Glas

MECKENHEIM · An den Fenstern hängen bunte Glasbilder. Auf dem Regal steht eine Lampe mit Glasschirm, die einer Tiffany-Lampe ähnlich sieht. In der Ecke des Wohnzimmers ist ein großes, gerahmtes Bild aus bunten Glasteilen, das eine Person zeigt, zu sehen.

Der Stil erinnert an die Werke von Paul Klee. "Paul Klee und Picasso sind Künstler, die mich am meisten inspirieren", sagt Christa Dygatz. Glas ist das Hauptmaterial, mit dem die Künstlerin arbeitet. Sie begann vor 29 Jahren mit Lampenschirmen sowie Spiegel- und Bilderrahmen in der Tiffany-Technik. Mittlerweile hat Dygatz ihre Kunst bereits bei etwa 30 Ausstellungen gezeigt.

"Glas hat mich schon als Kind fasziniert", erzählt Christa Dygatz. "Bereits meine Mutter bemalte Porzellan." Ihrer Faszination verlieh sie im Jahre 1986 zum ersten Mal Ausdruck. Damals besuchte sie einen Volkshochschul-Kursus und machte sich mit dem Medium Glas vertraut. Die Feinheiten der Glasverarbeitung indes lernte sie von dem mittlerweile verstorbenen Horst Harwardt. Ihm gehörte der in Meckenheim ansässige gleichnamige Glasfachbetrieb.

Harwardt zeigte ihr, wie man das Glas richtig anfasst und zuschneidet, so dass es nicht zu Bruch geht. "Am Anfang ist mir noch viel zerbrochen. Doch im Laufe der Zeit dachte ich mir, wenn es kaputtgeht, war es eben nicht das richtige Stück." Die erlernten handwerklichen Feinheiten und die intensive Auseinandersetzung mit den Arbeiten von Louis Comfort Tiffany machten die Anfangsphase ihres Schaffens aus.

Ihre Werke präsentierte sie erstmals 1989 bei einer Meckenheimer Hobbykünstlerausstellung. Dort knüpfte Dygatz auch Kontakte zu anderen Künstlerinnen und gründetet mit ihnen die Künstlergruppe "Regenbogen". Die Gruppe veranstaltete bis 1994 zwölf Ausstellungen. Dann verließ Dygatz allerdings den "Regenbogen". "Durch die persönliche Entwicklung kam damals der Wunsch auf, eigene Ausstellungen zu machen", erklärt sie. In Eigeninitiative organisiert sie seit 1995 Ausstellungen mit wechselnden Künstlern aus Meckenheim, Bonn und Köln in der Burg Altendorf. Arbeitstechnik und Darstellungsform entwickelten sich bei Christa Dygatz stetig weiter.

Während ihre Anfangswerke von einer gegenständlichen Darstellung in Glas geprägt sind, liegt der Schwerpunkt ihrer Kunst seit 2003 auf Collagen. Dabei löste sie sich von der Tiffany-Technik und probierte neue Techniken wie Kleben, Mosaiktechnik oder Ätzen von Glas aus. Auch begann sie, neue Materialien mit Glas zu kombinieren, um abstrakte Darstellungsformen zu finden. Dabei hat sie ihre ganz eigene Technik entwickelt: Collagen auf Leinwand und damit Kompositionen aus Acryl-, Spray- oder anderen Farben. "Diesen Stil habe ich noch nirgendwo sonst gesehen."

Die Glassorten für ihre Werke bestellt Dygatz meistens aus Amerika, da sie in Deutschland nicht zu bekommen sind. "Die Gläser suche ich nach Gefühl aus", erklärt sie. Die verschiedenen Farbtöne und Strukturen der Gläser sprechen für die Künstlerin eine eigene Sprache, die sie zu neuen Werken inspiriert. "Ich verarbeite viele Gefühle und Erfahrungen in meinen Werken. Ich kann mich durch Bilder am besten ausdrücken", sagt sie.

Seit Neuestem beschäftigt sich die Künstlerin auch mit Kunstfotografie der lokalen Land- und Ortschaften. Die Fotografien werden auf Leinwand geklebt und mit einem künstlerischen Rand aus Strukturpaste und Acrylfarbe erweitert. Eine Dauerausstellung ihrer Werke gibt es seit November 2014 in der Physiotherapiepraxis Czybulka.

Bei Interesse an Ausstellungen oder den Werken kann der Kontakt mit der Künstlerin unter E-Mail: christa.dygatz@web.de aufgenommen werden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort