Ev. Familienzentrum "Am Ehrenmal" Im Selbstbehauptungskursus den Blick der Kinder schärfen

MECKENHEIM · Eltern wollen ihre Kinder schützen und wissen gleichzeitig, dass sie nicht jeden ihrer Schritte überwachen können. Sie schwanken zwischen Überbehütung und dem notwendigen Freiraum und müssen darauf vertrauen, dass sich die Kinder an das halten, was ihnen die Eltern mit auf den Weg geben.

 Halt, stop: Die Kinder lernen Selbstbehauptung.

Halt, stop: Die Kinder lernen Selbstbehauptung.

Foto: GA

Im evangelischen Familienzentrum "Am Ehrenmal" lernen die Vorschulkinder in einem Selbstbehauptungskursus, dass selbstbewusstes und überzeugendes Auftreten dazu gehört, wenn ein von ihnen ausgesprochenes "Nein" auch wirken soll.

"Durch sinnvolle Prävention müssen Mädchen und Jungen gestärkt und ermutigt werden, sich zu wehren. Mithilfe dieses jährlich bei uns stattfindenden Selbstbehauptungskurses bieten wir den Kindern einen Weg, zu lernen, sich sicherer in der Welt zu bewegen", sagt Christiane Seidel-Klinkhammer, die Leiterin des Familienzentrums.

In acht Einheiten erleben die Fünf- bis Sechsjährigen in den nächsten Wochen je eine Stunde lang, dass sie nicht immer nur freundlich, hilfsbereit und gehorsam sein müssen. Empfinden sie eine Situation als unangenehm, dann dürfen und müssen sie dies deutlich machen. Wie es geht, das lernen die "Schukis" in einfachen, spielerischen Übungen unter der kompetenten Anleitung von Michael Schindewolf, der als Diplom-Sportwissenschaftler den Kurs auch bereits in den letzten Jahren durchführte.

Er brachte bereits vielen Kindern des Familienzentrums bei, Gefahren bei potenziellen Tätern zu erkennen und praktisch zu üben, wie man sich schützen und wehren kann. Geschärft wird ebenso der Blick der Kinder, wen sie als echte Vertrauensperson erkennen.

Neben wichtigen Verhaltensweisen, wie selbstbewusstes Auftreten und Körpersprache, wurde auch lautes Brüllen und Schreien geübt: "Halt! Nein! Stop!" Die Kinder erhalten zum Schluss noch eine Auszeichnung.

"Der Selbstbehauptungskurs begeistert Eltern und Kinder gleichermaßen und hilft mit, die Kinder in ihrem Selbstbewusstsein und ihrer sozialen Kompetenz zu stärken und ihnen zu vermitteln, wenn man andere ohne Grund bedroht oder verletzt, wird man selbst zum Täter. Durch die Übernahme eines Großteils der Kosten durch den Förderverein der Einrichtung, bleibt für die Eltern zudem lediglich nur ein geringer Betrag zu zahlen", ergänzt die Elternratsvorsitzende.

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