Angebot für Senioren In Meckenheim und Rheinbach wird ein Fahrdienst zum Impfzentrum angeboten

Meckenheim · Silke Lüdders hat einen privaten Fahrdienst zum Impfzentrum nach Sankt Augustin ins Leben gerufen. Auch der Rheinbacher Ferdinand Pfahl fährt Senioren dorthin.

 Silke Lüdders informiert Gerd Rechburg über den Fahrdienst, den sie organisiert.

Silke Lüdders informiert Gerd Rechburg über den Fahrdienst, den sie organisiert.

Foto: Axel Vogel

Private Senioren-Fahrdienste zum Impfzentrum nach St. Augustin haben im linksrheinischen Rhein-Sieg-Kreis mittlerweile Konjunktur – so auch in Rheinbach und Meckenheim. Als die ersten Impftermine für Männer und Frauen ab 80+ feststanden und manche Senioren mit körperlichen Beschwerden nicht wussten wie sie auf die andere Rheinseite gelangen konnten, stand für Silke Lüdders fest, dass sie helfen muss.

Dabei griff die Wahl-Meckenheimerin als gebürtige Eifelanerin auf ein Vorbild aus ihrer Heimat zurück. „In den sozialen Medien stieß ich auf eine Initiative, die Senioren zum Impfen fuhr. Dort habe ich angerufen und gefragt, ob ich das Konzept für Rheinbach und Meckenheim übernehmen könnte“, erzählte die 47-jähjrige, die seit Jahren in Ersdorf wohnt. Sie gründete auf Facebook ihre Seite unter dem eingängigen Titel „Börse für ehrenamtlichen Mitfahrdienst Linksrheinisch“.

Junge Fahrer gesucht

Auf der können sich potenzielle Fahrer mit Name und Anschrift registrieren lassen, Lüdders fungiert als Administratorin und Projektkoordinatorin, gelegentlich vermittelt sie auch den Kontakt zwischen „Fahrern“ und „Kundschaft“. Die meisten Fahrer kommen aus Meckenheim, nur drei der bisher 16 eingeschriebenen Ehrenamtlichen sind aus Rheinbach. „Da es so viele alleinstehende Menschen ohne Angehörige, die in der Nähe wohnen, gibt, möchte ich möglichst viele junge Leute zum Fahren motivieren. Bisher sind wir für alle Menschen, die unsere Unterstützung benötigen, allerdings noch zu wenig“, zog Lüdders eine erste Bilanz.

Die Senioren, die den Service der Börse nutzen, sind während der Tour über die Haftpflichtversicherung der Fahrer versichert, ein gewisser Anstand wird gewahrt, indem die älteren Menschen im Fond des Wagens sitzen, das Tragen einer Maske wird dem Fahrer freigestellt. Noch ist die Resonanz bei der „Kundschaft“ eher bescheiden, denn nur die Wenigsten sind regelmäßige Nutzer von Facebook und wissen daher nichts von der Möglichkeit des kostenlosen Transports.

SPD unterstützt das Projekt

Seit Anfang an unterstützt die SPD Meckenheim das Projekt. Und die Sozialdemokraten haben auch, damit gerade ältere Menschen auf das Angebot der Privatinitiative zurückgreifen können, eine E-Mail-Adresse unter impfen@spd-fraktion-meckenheim.de und eine Hotline, die mittwochs, 13 bis 15 Uhr, sowie freitags, 12 bis 15 Uhr erreichbar ist, unter 0 22 25/9 98 94 70 eingerichtet.

Vier Fraktionskollegen um den Vorsitzenden Stefan Pohl haben sich als Fahrer schon eingetragen und warten auf erste Einsätze. Mit Plakaten und der Verteilung von Informationen in Apotheken und Bäckereien in der Kernstadt und in den Ortsteilen soll die Aktion sukzessive bekannter werden. „Der Service richtet sich allerdings nicht nur an die Altersgruppe der Ü-80-Jährigen, sondern wir möchten allen Menschen, die Hilfe nötig haben, zur Seite stehen“, machte Fraktionschef Pohl noch einmal deutlich.

Angebot auch in Rheinbach

Permanent klingeln dagegen beim Bestattungsunternehmen Pfahl in Rheinbach die Telefone. Seit einer Woche fährt ein Mitarbeiter des Unternehmens drei bis vier Mal am Tag nach St. Augustin – in der ersten Woche nahmen bis zu 20 Einzelpersonen und Ehepaare den Transportservice gerne in Anspruch. Für Inhaber Ferdinand Pfahl ist die Unterstützung der älteren Menschen eine Selbstverständlichkeit. „Es macht mir einfach Freude“, so der 61-jährige Rheinbacher, der seit Coronabeginn zehntausende von Masken und hunderte Desinifektionsmittel Pflege- und Altenheimen oder auch allein lebenden Ü-80-jährigen gesponsert hat. Daher war die Organisation des Fahrdienstes für den Familienvater nichts Neues für seine Hilfsbereitschaft. Die Senioren sind während der Fahrt vor Infektionen sicher. Denn zwischen Fahrer und Gast ist eine Absperrung, im Wagen befinden sich Gummihandschuhe und Desinfektionsmittel. Und natürlich wird in privaten-Pkws gefahren. Sogar ein kleiner Bus von Matthias Kempen steht zur Verfügung.

Informationen zur „Börse für ehrenamtlichen Mitfahrdienst Linksrheinisch“ stehen auf Facebook unter www.fac.com/groups“. Der Service des Bestattungsunternehmens Pfahl in Rheinbach ist unter 02226/9099150 erreichbar.

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