Evangelische Kirche Iris Gronbach übernimmt Pfarrstelle in Meckenheim

Meckenheim · Am Sonntag bekommt die evangelische Kirchengemeinde Meckenheim eine neue Pfarrerin. Auf Iris Gronbach wartet die große Herausforderung, Menschen zwischen 20 und 50 Jahren wieder mehr für die Kirche zu begeistern.

 Wechselt von Bonn nach Meckenheim: Iris Gronbach.

Wechselt von Bonn nach Meckenheim: Iris Gronbach.

Foto: Evangelische Kirchengemeinde Meckenheim

„Denn Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit.“ Dieser Bibelvers aus dem zweiten Brief des Paulus an Timotheus begleitet die evangelische Pfarrerin Iris Gronbach schon eine lange Zeit. Auch jetzt, da ein beruflicher Wechsel für die 52-Jährige ansteht.

18 Jahre arbeitete sie in der Jugendhilfeeinrichtung Godesheim. Als Pfarrerin zur Anstellung und später festangestellt war sie Seelsorgerin, Jugendliche und Mitarbeitende. Anfangs gab sie Religionsunterricht für nicht beschulbare Jungen und Mädchen. Zuletzt lag ihr Schwerpunkt in Kriseninterventions- und Diagnostikgruppen.

Nun geht es nach Meckenheim. Dort wird sie an diesem Sonntag um 15 Uhr in der Christuskirche, Dechant-Kreiten-Straße 35, durch Superintendentin Claudia Müller-Bück als Pfarrerin der örtlichen Kirchengemeinde eingeführt. Sie ersetzt Mathias Mölleken, der sich in den Ruhestand verabschiedet hat.

Diese Menschen hat Iris Gronbach besonders im Blick

Sinkende Mitgliederzahlen und auch daraus resultierende finanzielle Probleme: Mit dem Antritt der Pfarrstelle kommen Herausforderungen auf Gronbach zu. Sie hat deshalb schon einige Pläne. Einer sieht vor, Menschen zwischen 20 und 50 Jahren wieder mehr für die Kirche und das Gemeindeleben zu begeistern. „Wir arbeiten an Konzepten, die sich besonders auf die mittlere Altersstufe konzentrieren, da diese häufig weniger erreicht wird“, sagt die Pfarrerin. Geplant sei ein Karaoke-Abend im März, auch gebe es Überlegungen für Kulturveranstaltungen und Tanzkurse.

Ein weiteres großes Thema ist die geplante Schließung der Christuskirche und des Kirchenzentrums Arche aus unter anderem finanziellen Gründen (der GA berichtete). Lediglich die Friedenskirche unweit des Neuen Marktes soll erhalten bleiben. Vor dem Beschluss des Presbyteriums wurde intensiv über die Aufgabe der Gotteshäuser diskutiert.

Wann werden die Kirchenzentren aufgegeben?

„Es ist wichtig, was Meckenheim entschieden hat – auch wenn ich es selbst sehr traurig finde“, meint Gronbach. „Mein Wunsch ist es, die Menschen zu erreichen und mit in die Friedenskirche zu nehmen“, sagt sie weiter. In der Friedenskirche finden 350 Menschen Platz, ein Anbau ist geplant.

Die beiden anderen Kirchenzentren werden aber nicht sofort aus der Gemeinde verschwinden. Auf die Frage, was nun mit den Kirchen passiert, verweist Gronbach auf den komplizierten Prozess, der ansteht. „Wir sind erst am Anfang der Schließung – jetzt muss erst einmal alles ganz genau angeschaut werden“, sagt sie. Involviert darin seien Gremien außerhalb der Gemeinde vor Ort, darunter die Verwaltung des Kirchenkreises Bad Godesberg-Voreifel, zu dem die Meckenheimer Gemeinde gehört. Die Gemeinde wolle die Kirchen bis zur Aufgabe betreiben, was aufgrund des langwierigen Prozesses noch Jahre dauern könne, so Gronbach.

Vor ihrem Einführungsgottesdienst am Sonntag feilt die Pfarrerin noch an ihrer Predigt. Sie wolle aber nichts vorab verraten und lädt alle dazu ein, am Sonntag zu kommen.

Sie blicke nicht nur auf die kommenden Herausforderungen, sondern freue sich auch auf Meckenheim. „Ich freue mich, in einem guten Team und mit vielen aktiven Menschen zu arbeiten. Ich möchte den Glauben weitertragen und, dass sich Menschen in der Kirche aufgehoben fühlen.“

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