Flöten, Cello und Cembalo erklingen bei der "Merler Abendmusik" Irische Tänze und barocke Gassenhauer

MECKENHEIM-MERL · Eine besinnliche Stunde für die Musik, für den Genuss des Klanges an dazu passenden Orten: Das bietet die Merler Abendmusik immer wieder.

 Konzert im Merler Dom: Viele Zuhörer kommen zur Abendmusik in die kleine Kapelle.

Konzert im Merler Dom: Viele Zuhörer kommen zur Abendmusik in die kleine Kapelle.

Foto: Matthias Kehrein

Beim dritten Konzert in diesem Jahr war die kleine Reihe in der Merler Kapelle, von Einheimischen liebevoll auch Merler Dom genannt, zu Gast. Schließlich stand Kammermusik an.

"Der Merler Dom ist vor allem für kleinere Besetzungen geeignet", erklärte dazu Regionalkantor Bernhard Blitsch. "Traditionell findet immer eine der Veranstaltungen hier statt."

Einziger Nachteil: Es passen nicht so viele Zuhörer in diese Kapelle. Bei dieser Abendmusik war sogar die Orgelempore besetzt, außerdem standen einige Besucher im Bereich der Tür. Ein schöner Anblick daher für die drei Flötistinnen Frauke Blum, Verena Jaschob und Gesine Wollowski, die mit Blitsch am Cembalo und Cellistin Miriam Nowicki in unterschiedlichen Besetzungen spielten.

Der Abend bot vor allem Musik aus dem späten 17. Jahrhundert, angefangen mit einer Sonate von Antonio Vivaldi über das Thema "La follia". Laut Programmheft war das ein regelrechter Gassenhauer der Barockzeit, nimmt man die hohe Anzahl der Kompositionen als Grundlage.

Vivaldis Werk ist eines der bekanntesten mit 20 Variationen der Harmoniefolge. Auf Vivaldi kamen die Musiker später noch einmal mit einer weiteren Sonate zurück. Ebenfalls zur Aufführung brachte das Ensemble eine Sonate in C-Dur von Georg Philipp Telemann sowie das Concerto Nr. 2 G-Dur für Sopranblockflöte und Streicher von Robert Woodcock.

Außerdem gab es quasi als modernen Kontrast aus dem 20. Jahrhundert zwei Blöcke mit kurzen, aber erstaunlich unterschiedlichen Irischen Tänzen von Peter Heilbut.

Das größte Stück Arbeit hoben sich die Beteiligten allerdings für den Schluss auf: das Konzert F-Dur BWV 1057 von Johann Sebastian Bach, das aus seinem Brandenburgischen Konzert Nr. 4 hervorgegangen ist. Es sei das komplexeste Stück des Abends, betonte Blitsch.

Daran probten die Musiker am intensivsten. "Das gibt es einer Cembalo-Bearbeitung von Bach", erklärte er weiter. Er selbst hatte es nun an das auftretende Ensemble angepasst. Nicht nur dafür gab es anschließend den angemessenen Applaus.

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