GA-Test Ist Meckenheim fahrradfreundlich?

Meckenheim · Der Mensch muss ein Ziel haben. Einfach nur so von Oberdrees aus mit dem Fahrrad nach Meckenheim zu fahren, kommt deshalb für meinen Mann nicht infrage.

 Radeln im Grünen: Über eine kleine Brücke geht es im Swistauenpark über die Swist.

Radeln im Grünen: Über eine kleine Brücke geht es im Swistauenpark über die Swist.

Foto: Saxler-Schmidt

Die Eisdiele auf der Hauptstraße muss es schon sein. Sonst hätte ich meinen Selbstversuch "Ist Meckenheim fahrradfreundlich?" allein unternehmen müssen. Allerdings ist diese Radtour keine Premiere für uns, in der Tat machen wir sie häufiger.

Es fährt sich eben auch angenehm in etwa 30 Minuten, zunächst über den Radweg bis Rheinbach, dort parallel zur Bahn durch die Felder und Obstplantagen bis zum Meckenheimer Bahnhof - und dann ab ins Meckenheimer Radwegenetz. Die Fußgänger- und Radfahrerampel sichert uns die Querung der Bonner Straße.

Nach wenigen Metern werden Fußgänger und Radfahrer getrennt, für die einen gibt es den Bürgersteig, für die anderen den Fahrrad-Schutzstreifen. Der ist auf der Bahnhofstraße komfortabel breit, man fühlt sich sicher. Ein wachsames Auge auf die Ein- und Ausfahrten von Märkten, Geschäften und Wohnhäusern muss allerdings sein, mehr noch als auf den passierenden Autoverkehr.

Hinter dem Niedertor-Kreisel geht es weiter in die Klosterstraße, auch dort fahren wir auf dem Schutzstreifen. Obacht vor sich unversehens öffnenden Autotüren an haltenden Fahrzeuge ist aber angesagt. Vom Obertor-Kreisel biegen wir in die Hauptstraße ein. Dort gibt es keinen Schutzstreifen mehr. Rad- und Kraftfahrer nutzen in der Einbahnstraße gemeinsam die ganze Fahrbahn.

Kinder würde ich dort deshalb nicht ohne Begleitung fahren lassen, geht es mir durch den Kopf. Erwachsene Radfahrer und Kraftfahrer sind die Koexistenz aber offensichtlich gewohnt. Die Autofahrer halten genügend Sicherheitsabstand und hupen uns auch nicht an.

Zum Abstellen der Räder können wir entlang der Hauptstraße eine Reihe von Fahrradständern nutzen, so auch nahe der Eisdiele. Nach dem Zwischenstopp will ich aber noch wissen, wie es sich mit dem Fahrrad zum Schulzentrum fährt. Also biege ich in die Professor-Scheeben-Straße ein.

Die ist ab der Kreuzung Neustraße für Autofahrer aus der anderen Richtung Einbahnstraße. Radfahrer dürfen dort entgegen der Einbahnstraße fahren. Am Ende treffe ich auf die Mühlenstraße und biege nach rechts ab in Richtung Schützenstraße. Ich hätte anders kürzer fahren können.

Aber ich möchte sehen, wie es sich von der Adendorfer Straße/Ruhrfeld aus zum Schulzentrum fährt. So nehme ich erst ab der Kreuzung Adolf-Kolping-Straße/Schützenstraße den gemeinsamen Rad- und Fußweg, vorbei an einer Schar Enten am Ufer der Swist und einem älteren Ehepaar, das ihnen zuschaut.

Nach der Überquerung der Adendorfer Straße am Überweg mit Ampel führt der Radweg getrennt von der Fahrbahn sicher zwischen einem Grünstreifen und den Wohnhäusern entlang. Am Ende dieses Abschnitts wird es für mich etwas unübersichtlich, und ich muss kurz anhalten, um mich zu orientieren.

Es geht etwas verzwickt zwischen den Häusern weiter, für Ortsunkundige wie mich jedenfalls. Das Schulzentrum allerdings ist so gut und sicher zu erreichen. Von dort aus noch zum Neuen Markt ist auch kein Problem. Hier müssen Radfahrer nicht absteigen, sie dürfen im Sattel bleiben und machen die Fußgängerzone zur Radfahrer- und Fußgängerzone.

Dann geht es wieder runter in die Altstadt und durch die Swistbachaue vorbei am Spielplatz und über Mühlenstraße, Bonner Straße und Baumschulenweg zurück zum Bahnhof. Mein Fazit: Meckenheim ist in der Tat fahrradfreundlich. Die Stadt ist nicht nur an ein touristisches Freizeit-Rad-Netz angebunden. Auch innerstädtisch wird dem Radverkehr ein wichtiger Stellenwert eingeräumt, und die Ortschaften sind gut angebunden.

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