Großübung in Meckenheim Jugendliche Retter versorgen Schwerverletzte

Meckenheim · Nachwuchs der Meckenheimer Malteser und der Jugendfeuerwehr üben auf einem Lagerhallengelaede im Industriepark Kottenforst. Zahlreiche Verletzte nach einem Unfall sind das Szenario.

 Nachwuchs der Meckenheimer Malteser und der Jugendfeuerwehr üben auf einem Lagerhallengelände.

Nachwuchs der Meckenheimer Malteser und der Jugendfeuerwehr üben auf einem Lagerhallengelände.

Foto: Axel Vogel

Auf unterschiedlichen Seiten waren Lynn Feuser (15) und der 17 Jahre alte Jonas Zühlke am Samstagnachmittag bei der Großübung der Meckenheimer Malteser und der städtischen Feuerwehr im Einsatz. Denn während Jonas, Mitglied beim Jugendrotkreuz des Rheinbacher DRK, einen von rund zehn Verletzten mimte, musste sich Lynn mit insgesamt 18 Mitstreitern der Malteserjugend um die rettungsdienstliche Erstversorgung der Verletzten wie Jona kümmern.

Denn genau diese Erste Hilfe stand bei der Übung im Vordergrund, wie Malteser-Ortsjugendsprecherin Lena Wilhelmy betonte. Zielgruppe waren dabei ausschließlich Jugendliche. Und zwar neben den Verletztendarstellern des Jugendrotkreuzes und den Rettern der Malteserjugend, auch noch 18 Aktive der Meckenheimer Jugendfeuerwehr.

Alarm spricht von vielen Verletzten

Großübung in Meckenheim: Jugendliche Retter versorgen Schwerverletzte
Foto: Axel Vogel

Schließlich war das Szenario der Übung durchaus fordernd: Die Alarmierung lautete nach einem fingierten Unfall auf „Massenanfall von Verletzten“. Genauer gesagt war ein Auto mit einem Bus kollidiert. Durch den Unfall waren an anderer Stelle auch noch zwei Feuer ausgebrochen, die die Jugendfeuerwehr löschen sollte und zudem ausgelaufene Schmierstoffe aufnehmen musste.

Großübung in Meckenheim: Jugendliche Retter versorgen Schwerverletzte
Foto: Axel Vogel

Schauplatz der Übung: Das Gelände vor weitgehend leerstehenden Logistikhallen im Industriepark Kottenforst. Beim Üben blieben die Jugendlichen allerdings keineswegs auf sich alleine gestellt: Neben zahlreichen Übungsbeobachtern standen erwachsene Aktive der Malteser wie auch der Meckenheimer Feuerwehr den Jugendlichen in jeder Phase mit Rat und Tat zur Seite.

Menschen mussten aus Autos befreit werden

Gegen 16.30 Uhr wurde es höchst lebendig auf dem weitläufigen Vorplatz der Logistikhallen. Denn die Leitstelle löste den Alarm „MANV“ aus, was für „Massenanfall an Verletzten“ steht. Kurz zuvor hatten Jonas Zühlke und die anderen Opfer-Darsteller bereits ihre Position bezogen, und zwar entweder in den beiden Unfallfahrzeugen oder im unmittelbaren Umfeld der Unfallstelle.

Über Jonas mussten die jetzt mit Masse eintreffenden Retter fast schon stolpern: Denn der Swisttaler saß unübersehbar nahe der Einfahrt mit einer klaffenden Wunde, die täuschend echt auf seinen Arm geschminkt war. Ein paar Meter entfernt hatte der Lüftelberger Feuerwehrmann Norbert Kersternich mit Holzpaletten kontrolliert zwei Feuer entzündet, die dem Szenario noch zusätzlich einen realistischen Anstrich gaben. Denn das war auch der Anspruch der Organisatoren: „Wir wollten so nah wie möglich an der Realität üben“, betonte Malteser-Ortsjugendsprecherin Lena Wilhelmy

Realistischer Versuchsaufbau

Und das gelang aus Sicht von Übungsteilnehmerin Lynn Feuser, die auf Seiten der Malteser-Jugend zu den ersten Rettern gehörte, die vor Ort eintrafen. Feuser zeigte sich beeindruckt von dem Szenario, wie sie im Nachgang verriet: „Wir wussten zwar, dass es einen MANV-Alarm geben würde. Aber wie komplex die Lage dann tatsächlich war, ahnten wir nicht“, betonte die 15-Jährige, die bereits seit fünf Jahren dabei ist: „Wow, das war schon eine Herausforderung, zumal es für mich auch die erste Übung dieser Art war.“

Die Herausforderung bestand vor allem darin, möglichst schnell alle Verletzten ausfindig zu machen, und die Schwere der Verletzungen zu ermitteln und zu priorisieren. „Dabei habe ich mich zeitweise schon überfordert gefühlt“, verriet Feuser. Aber Gott sei Dank habe sie ja einen Teamkollegen um Rat fragen können, der ihr immer zur Seite stand.

Berater standen den Jugendlichen zur Seite

Dass – wie bei einer solchen Großübung nicht anders zu erwarten war – keineswegs alles nach Plan lief, zeigte sich auch, als Aktive der Meckenheimer Feuerwehr eingeklemmte Insassen aus dem Unfallauto befreien wollten, dabei aber nicht weiterkamen. Auf das Problem machte Feuerwehr-Führungskraft Oliver Fischer lautstark aufmerksam: „Wo bleibt der Rettungsdienst?“, trieb er die Malteser-Jugend zur Eile an.

Allerdings bescheinigte „Unfallopfer“ Jonas Zühlke seinen Rettern: „Die waren nach etwa fünf Minuten bei mir, und ich habe mich sehr gut aufgehoben gefühlt.“. Auch Lynn Feuser war am Ende ganz zufrieden mit sich und die anderen Novizen: „Für die erste Übung dieser Art war das gar nicht so schlecht.“

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