Ausbildungsplatzgarantie für gute Schüler Junge Meckenheimer nutzen die MeGA-Chance

Meckenheim · Das Erfolgsprojekt der Geschwister-Scholl-Hauptschule geht in die nächste Runde: 29 Neuntklässler haben mit lokalen Unternehmen, ihrer Schule und der Stadt einen Deal: Wenn sie sich anstrengen, ist ihnen ein Ausbildungsplatz sicher.

 MeGA-Vertragspartner: 29 Schüler haben die Vereinbarung mit Unternehmen, Schule und Stadt unterschrieben.

MeGA-Vertragspartner: 29 Schüler haben die Vereinbarung mit Unternehmen, Schule und Stadt unterschrieben.

Foto: Axel Vogel

NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer, 29 Schüler der neunten Klassen der Geschwister-Scholl-Hauptschule, ihre Eltern, Schulleiter Peter Hauck, Bürgermeister Bert Spilles und Kreishandwerksmeister Thomas Radermacher waren ins pädagogische Zentrum gekommen, um Weichen für die Zukunft zu stellen.

Die Schüler nutzten die Chance, die ihnen die Stadt in Kooperation mit der Schule und lokalen Unternehmen bietet: Sie unterschrieben den Vertrag für das überregional beachtete Projekt Meckenheimer Garantie für Ausbildung (MeGA). Der Deal: Wer sich an die Vertragsvereinbarungen hält, bekommt nach dem Schulabschluss garantiert einen Ausbildungsplatz.

Berdan (15) besucht die Hauptschule seit drei Jahren und fühlt sich hier wohl. Er habe nicht gezögert, als er die Möglichkeit für diesen Vertrag bekommen habe. Er möchte im Einzelhandel einen Beruf erlernen und damit einen guten Platz im Leben finden.

Ihm sei klar, dass er dafür selbst einige Leistungen erbringen müsse. Allzu große Sorgen mache er sich trotzdem nicht. „Das Gute hier an der Schule ist, dass man Hilfe bekommt, wenn man Hilfe braucht“, sagt er. Genau das ist einer der Punkte des Vertrages zwischen Schülern, Schule, Stadt und Unternehmen.

Wer die Mindestleistungen erbringt, bekommt seine Chance

„Wenn ihr Hilfe braucht, dann lasst euch auch helfen“, ermunterte Schulleiter Peter Hauck. Er brachte vor der Unterschrift die Vertragsinhalte noch einmal auf den Punkt: Die Schüler verpflichten sich, ihre Hauptschullaufbahn mit bestimmten Mindestleistungen abzuschließen, nie unentschuldigt zu fehlen und festgelegte Eckpunkte des menschlichen Miteinanders zu pflegen.

Wenn jemand merke, dass er den Mindestanforderungen nicht gerecht werden könne, müsse er rechtzeitig Bescheid sagen. „Es gibt kostenlose Nachhilfe, es gibt Förderangebote“, erinnerte Hauck. Einen besonderen Dank sprach der Bürgermeister den Sponsoren aus, unter ihnen die Tenten-Stiftung, vertreten von Paul Tenten persönlich. „Ohne Ihre Unterstützung könnten wir all das hier nicht leisten.“

Förderung und Nachhilfe sind nicht die einzigen Hilfen, die die Schüler auf ihrem Weg erhalten. Die an MeGA beteiligten Unternehmen bieten die Möglichkeit, ausgiebig in Berufe hineinzuschnuppern. Einzelunternehmer und große Betriebe laden Gruppen regelmäßig ein, ihre Fertigkeiten vor Ort zu erproben und herauszufinden, was ihnen am ehesten liegt.

Wertschätzung wird an der Schule großgeschrieben

„Das duale Ausbildungssystem in Deutschland findet weltweit Beachtung“, erklärte Tischlermeister und Kreishandwerksmeister Thomas Radermacher, der selbst in Europa und Afrika als „Entwicklungshelfer für die Ausbildung“ unterwegs ist. „Hier bekommt ihr noch viel mehr. Aber ihr müsst auch etwas mitbringen.“ Das seien Willen, Ehrgeiz und Fleiß.

Für eine der wichtigsten Säulen im Projekt, das wertschätzende Miteinander, erhielt die Schule in einer kürzlich erfolgten Qualitätsanalyse Bestnoten. Das Ziel einer positiven Zusammenarbeit stützen auch die Unternehmer. „Wir wollen miteinander etwas Sinnvolles zustande bringen. Dafür brauchen wir nicht die herben Umgangsformen der Vergangenheit“, fand Küchenchef Sascha Kaul, der jungen Leuten regelmäßig Einblick in seinen Beruf gewährt.

Ministerin Yvonne Gebauer zeigte sich von dem mit Preisen und Siegeln ausgezeichneten Projekt beeindruckt. Ihr sei es ein Anliegen, jungen Menschen frühzeitig eine berufliche Orientierung zu geben. Dies gelinge mit diesem einzigartigen Projekt in besonderer Weise. „Ich gratuliere Ihnen dazu, dass Sie so viele junge Menschen in Lohn und Brot bringen“, sagte sie.

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