Meckenheimer Christdemokraten Junge Union sieht Handlungsbedarf

MECKENHEIM · In puncto Sicherheit bestehe in Meckenheim Handlungsbedarf: Das folgern Oliver Schäfer und Carsten Kolenda aus den Ergebnissen einer von der Jungen Union (JU) durchgeführten Fragebogen-Aktion, in der sie mehr als 505 Rückmeldungen von Bürgern erhielten.

 Übergeben die Auswertung der Fragebogenaktion: (v.l.) Carsten D. Kolenda und Oliver Schäfer mit Joachim Kühlwetter.

Übergeben die Auswertung der Fragebogenaktion: (v.l.) Carsten D. Kolenda und Oliver Schäfer mit Joachim Kühlwetter.

Foto: Wolfgang Henry

"Eine Stadt mit mehr als 25.000 Einwohnern braucht eine Wache, die 24 Stunden lang besetzt ist, und zwar so stark, dass nicht nur Delikte bearbeitet werden können, sondern auch Präventionsarbeit möglich ist", so die Forderung der JU. Besonders Fußstreifen, zum Beispiel im Rahmen der Ordnungspartnerschaft, sollten das Sicherheitsgefühl verstärken.

Auch im Bereich der Bahnhöfe bestehe die Notwendigkeit, etwas zu verändern, schlossen die jungen Christdemokraten aus den Bürgerantworten. Bei den laufenden Umbauarbeiten am Meckenheimer Bahnhof sollte dies berücksichtigt werden, meinte JU-Vorsitzender Schäfer, der zum Beispiel eine Kameraüberwachung der Parkplätze vorschlägt. Das Sicherheitsgefühl zu steigern und so für mehr Lebensqualität zu sorgen, sei ihr Anliegen bei der Initiative. Den Bogen mit zehn Fragen hatte Kolenda, der sich als Diplom-Geograf mit Statistik auskennt, entwickelt und gemeinsam mit Schäfer ausgewertet. Mit einem Stand auf dem Altstadtfest im September hatte die JU die Aktion begonnen.

Weitere Fragebögen wurden am Neuen Markt und direkt an die Haushalte verteilt. Die Bögen konnten bis Jahresende zurückgegeben oder im Internet ausgefüllt werden. Da sich nach der Auswertung von etwa 300 ausgefüllten Bögen nichts mehr an der Gewichtung der Antworten geändert habe, könne von einem "repräsentativen Ergebnis" ausgegangen werden, so Kolenda. Meckenheimer im Alter von zwölf bis 94 Jahren hatten mitgemacht.

Dabei war die Altersgruppe über etwa 40 Jahre stärker vertreten als in der Bevölkerung. Gemäß der Antworten fühlen sich etwa 60 Prozent der Befragten in Meckenheim eher unsicher. Ein Viertel derer, die den Fragebogen ausgefüllt hatten, sei bereits Opfer von Einbrüchen geworden. Straßenkriminalität stelle "zum Glück kein sehr großes Problem" dar, so die JU. Tagsüber fühlten sich die Meckenheimer in ihrer Stadt eher sicher.

Eine Ausnahme bildeten die Bahnhöfe, wo sich die Hälfte der Befragten eher unsicher fühlt. Im eigenen Zuhause fühlen sich die meisten Bürger auch nachts sicher (70 Prozent), auf Straßen und an den Bahnhöfen gaben allerdings drei Viertel für nachts das Gegenteil an. Zwei Drittel haben keine Verbesserung der Situation in den vergangenen Jahren bemerkt.

Drei Viertel sind mit der Präsenz von Ordnungsaußendienst und Polizei unzufrieden, so die JU. Bei den Faktoren, die sie als besonders wichtig für die Erhöhung der Polizeipräsenz erachten, kreuzten mehr als 90 Prozent eine 24 Stunden am Tag besetzte Polizeiwache an. Rund 80 Prozent machten ein Häkchen bei Fußstreifen, die in Wohngebieten und Zentren unterwegs sein sollen.

"Polizeipräsenz ist das, was die Bürger beschäftigt", meint Schäfer, der mit Kolenda die Umfrageergebnisse an den CDU-Fraktionsvorsitzenden Joachim Kühlwetter übergab, der sich seit 2007 in der "Aktion Sicheres Meckenheim" engagiert. Es habe sich einiges verändert, verwies Schäfer etwa auf den hell beleuchteten Schulcampus. "Auch wir wissen, dass die Verantwortlichen in Düsseldorf sitzen", meinte Schäfer. Die Ergebnisse sollen auch Bürgermeister Bert Spilles, Polizeipräsidentin Ursula Brohl-Sowa und der Staatsanwaltschaft übergeben werden. In einem Jahr will die JU die Befragung wiederholen.

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