Glasverbot am Schulcampus Meckenheim Klare Regelungen gegen Scherben

MECKENHEIM · Ein Glasverbot für den Schulcampus befürwortet der Hauptausschuss der Stadt Meckenheim. Mehrheitlich haben die Ausschussmitglieder am Mittwoch für den Vorschlag der Stadtverwaltung gestimmt.

 Herumliegende Scherben, die nach abendlichen Feiern zurückbleiben, soll es in Zukunft am Schulcampus nicht mehr geben.

Herumliegende Scherben, die nach abendlichen Feiern zurückbleiben, soll es in Zukunft am Schulcampus nicht mehr geben.

Foto: Henry

Nur Anita Orti von Havranek, Fraktionsvorsitzende von B 90/Die Grünen, stimmte dagegen. Sie halte die Maßnahme nicht für zielführend und für zu teuer und befürchte einen Verdrängungseffekt in die anliegenden Wohngebiete.

Obwohl sie dem UWG-Antrag, ein Glasverbot zu prüfen, auch zunächst kritisch gegenüber gestanden hatte, stimmte die SPD nun dafür. Sie habe sich vor Ort überzeugt und sei vom Ausmaß der Verschmutzung durch Glas entsetzt gewesen, berichtete Fraktionsvorsitzende Brigitte Kuchta. Der Glasbruch bedeute ein echtes Gefährdungspotenzial für Schüler, Passanten und auch für Hunde, die am Campus ausgeführt werden.

Den bestehenden Handlungsbedarf unterstrich auch CDU-Fraktionschef Joachim Kühlwetter. Der Vorschlag der Stadtverwaltung sei schlüssig. Nach dem Praxistest müsse evaluiert und gegebenenfalls nachgesteuert werden. Wichtig sei auch der Kontakt zu den Schülervertretungen, um die Akzeptanz zu steigern. Geprüft werden müsse zudem die Frage nach Toiletten für die am Campus feiernden Jugendlichen, regte Kühlwetter an.

Dass das Feiern am Campus nach wie vor aus Sicht der Verwaltung kein Problem darstelle, sondern nur die Verunreinigungen Grund für das Maßnahmenpaket seien, machte Bürgermeister Bert Spilles deutlich. Der Wunsch, klare Regelungen zu treffen und ein deutliches Zeichen zu setzen, sei von den Schulen geäußert worden, sagte er. Darum soll der Schulcampus zukünftig täglich zwischen 21 Uhr und 6 Uhr zur glasfreien Zone werden.

20 000 Euro seien im Haushalt vorgesehen, um den Bereich, in dem das Verbot gilt, klar zu markieren und Schilder aufzustellen. Zudem sollen zwei Abgänge am Schulgebäude, die als Notdurftecken missbraucht werden, durch ein Gitter eingehaust und geschützt werden.

Da man davon ausgehen könne, dass die Maßnahmen nicht 100-prozentig greifen, soll außerdem eine 450-Euro-Kraft eingestellt werden, die gezielt die Party-Reste beseitigt, damit der Schulbetrieb unbeeinträchtigt durchgeführt werden kann, erklärte der Erste Beigeordnete Holger Jung. Als mögliche Sanktion drohe ein Platzverweis.

Über ein Ordnungsgeld soll, wenn nötig, später nachgedacht werden. Probelauf für das Glasverbot soll bereits bei der Schülerparty am letzten Schultag vor den Sommerferien sein. Dann wird nur Plastik erlaubt sein.

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