Wald wieder aufforsten Dank GA-Lesern gibt es 1000 Bäume für den Kottenforst

MECKENHEIM-MERL · In Merl sollen neue Buchen, Eichen und Erlen wachsen. Freiwillige GA-Leser packen bei bei der Pflanzung mit an.

 Ulrike Lang (r), von der Umweltbewegung Extinction Rebellion, pflanzt mit Tochter Miriam (l) und deren Freundin Janne Spallek (M) fleißig Bäume.

Ulrike Lang (r), von der Umweltbewegung Extinction Rebellion, pflanzt mit Tochter Miriam (l) und deren Freundin Janne Spallek (M) fleißig Bäume.

Foto: Axel Vogel

In sogenannten Kampfgemeinschaften sollen sie die derzeitigen Widrigkeiten überstehen – die neugepflanzten Bäume im Kottenforst. Und mit Widrigkeiten sind nicht die Begleitumstände der derzeitigen, weltweiten Corona-Epidemie gemeint, sondern die anhaltende Trockenheit der beiden vergangenen Sommer und diverse Schädlinge wie der Borkenkäfer, die bei den vorgeschädigten Bäumen leichtes Spiel haben, diesen gehörigen Schaden zuzuführen. Angeleitet von Fachleuten des Regionalforstamts Rhein-Sieg-Erft und des Landesbetriebs für Wald und Holz haben rund 100 Teilnehmer am Samstag im Wald bei Merl viele Buchen, Erlen und Eichen gepflanzt – insgesamt rund 1000 Setzlinge.

„Wir haben uns für diese heimischen Baumarten entschieden, weil sie hier in unserem Revier überleben können“, erklärte Revierförster Wolfgang Bongardt den Teilnehmern bei der Einführung auf dem matschigem Waldgrund. Die Fichten, die dort einst standen, wurden „vom Borkenkäfer plattgemacht“, skizzierte Bongardt. Durch die außergewöhnliche Dürre in den vergangenen zwei Jahren leide der Wald auch heute noch in den tieferen Bodenschichten.

Im vergangenen Jahr war dadurch nur jeder fünfte Baum gesund. „Nun haben wir hoffentlich genug Wasser, sodass die neuen Bäume direkt loswachsen können“, erklärte Valentin Wiesmeyer vom Landesbetrieb Wald und Holz. Unter der Überschrift „Aktion Zukunftswald“ startete das Regionalforstamt bereits im Dezember vergangenen Jahres eine Initiative zur Wiederbewaldung des Kottenforstes und des Siebengebirges (der GA berichtete).

1000 junge Bäume wachsen auf zwei Hektar

Auf einer Fläche von zwei Hektar haben nun die 1000 jungen Bäume ihr neues Zuhause gefunden. Diese wurden in Kreisen angeordnet. Da die Buche zum Beispiel nicht alleine auf der Freifläche stehen sollte, wird ihr Kreis von Erlen umrundet. Die Erle soll den anderen Bäumen beim Wachsen helfen, indem sie Schatten spendet und überschüssiges Wasser aufnimmt.

Aber auch Mutter Natur arbeitet selbstständig intensiv daran, ihren Wald wieder aufzuforsten: „Durch die Samen der alten Bäume wachsen auch wieder Fichten. Mit unserer Hilfe entsteht dann hoffentlich ein schöner Mischwald“, sagte Bongardt. „Wenn man im Kottenforst spazieren geht, dann sehe ich riesige Areale, wo einfach nichts mehr steht. Das macht mich traurig“, bedauerte Oliver Manthey, der mitsamt seiner Familie anpackte. Die Bad Godesberger wollen was bewegen.

Wie auch Teresa Rösner aus Bonn: „Ich möchte gerne was an meine Kinder weitergeben.“ Ihr fünfjähriger Sohn Konstantin half ihr mit seinem kleinen Spaten dabei, denn „ich habe schon mal mit Oma und Opa einen Baum gepflanzt.“ Nicht nur die Teilnehmer strotzten vor guter Laune – auch die Sonne strahlte den ganzen Tag.

Die nächste Pflanzaktion findet – nach aktuellem Stand, der wegen der Corona-Krise auch wieder hinfällig werden kann – am nächsten Samstag, 21. März, 9.30 Uhr, in der Nähe des Wanderparkplatzes „Forsthaus Buschhoven“ an der B56 in Buschhoven statt. Anmeldungen sind noch unter der Adresse www.deutschland-forstet-auf.de möglich.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort