Rettungsdienste in Meckenheim Malteserjugend in Meckenheim probt den Ernstfall

Meckenheim · Beim Rettungsdienst-Wochenende probt die Meckenheimer Malteserjugend, viele Verletzte gleichzeitig zu versorgen. Dabei proben sie unter anderem mit der Jugendfeuerwehr ganz unterschiedliche Rettungsszenarien.

 Übung der Malteser und der Jugendfeuerwehr Altendorf-Ersdorf auf dem Obsthof Manner: fünf Mädchen müssen aus einer brennenden Scheune befreit werden

Übung der Malteser und der Jugendfeuerwehr Altendorf-Ersdorf auf dem Obsthof Manner: fünf Mädchen müssen aus einer brennenden Scheune befreit werden

Foto: Axel Vogel

Die Schlafsäcke sind ausgebreitet, für die Mädchen der Meckenheimer Malteserjugend in dem einen, für die Jungen in dem anderen Raum. Aber an Schlaf denken sie noch lange nicht. Aufgeregte Spannung liegt in der Dienststelle der Malteser am Wiesenpfad in der Luft. Denn vor den Jugendlichen zwischen 13 und 18 Jahren liegt ein ganzes Übungswochenende. Konkret erproben sie den Alltag auf einer Rettungswache mit verschiedenen Einsätzen, bei denen sie von ihren Jugendgruppenleitern, dem Team für realistische Notfalldarstellung, den Jugendfeuerwehren aus Merl und Altendorf sowie zahlreichen Helfern von Maltesern und Feuerwehr unterstützt werden. Mit Spielen, Filmen und gemeinsamem Essen sollte auch der Spaß und die Teamfindung nicht zu kurz kommen.

„Die Jugendlichen sollen ein bisschen das Leben auf einer Rettungswache kennenlernen“, sagt Carsten Möbus, bei dem die Fäden zusammenlaufen und der auch die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Meckenheimer Malteser leitet. „Es kann jederzeit passieren, dass ein Einsatz kommt. Es gibt aber auch Zeiten, wo nichts passiert. Wie es eben im Alltag auf einer Rettungswache auch ist.“ Zum fünften Mal inszenierten die Meckenheimer Malteser für ihre Jugendlichen ein solches Rettungsdienst-Wochenende.

15 verschiedene Einsatzszenarien hatten die Teamer vorbereitet, vom Verkehrsunfall über einen Asthmaanfall bis zu Fahrradsturz und Reanimation. Für das jeweilige Szenario wählte Möbus die Jugendlichen aus, die zum Einsatz kommen sollten. Zwei Meckenheimer Malteser fuhren sie zum jeweiligen Einsatzort in zwei Rettungswagen, die ihnen die Rheinbacher Malteser ausgeliehen hatten. „Abgearbeitet“ waren am frühen Abend schon ein Einsatz an einem Wanderparkplatz zwischen Altendorf und Hilberath, wo Wanderer an einem Bachlauf abgestürzt waren. Nachdem die Jugendfeuerwehr die Verletzten gerettet hatte, galt es für die Malteserjugendlichen, einen Unterschenkelbruch und eine Vielzahl von Prellungen und Hämatomen zu versorgen. Simuliert wurde auch der Transport ins Krankenhaus, einschließlich der Funkkommunikation mit der Leitstelle.

„Haben Patienten eingeladen und fahren jetzt ins Krankenhaus“, informierte ein Jugendlicher Möbus über einen reservierten Funkkanal. Seine Nachfrage: „Einen oder zwei Patienten?“ Natürlich jeweils einer im Rettungswagen „Johannes Meckenheim RTW 1“ und „Johannes Meckenheim RTW 2“. Das Ziel des Transports, das „Uniklinikum Meckenheim“ befand sich auf dem Malteser-Gelände. Die Grundregeln des Funkens erklärte Jugendleiter Maximilian Prietzner den Jugendlichen: „Wenn du anfängst zu funken, gilt die Regel: denken, drücken, atmen, sprechen.“ Also erst überlegen, was man sagen möchte, dann denjenigen rufen, den man sprechen möchte, und dann erst sagen, wer ruft.

Die Zusammenarbeit mit der Jugendfeuerwehr war auch Bestandteil des Übungsszenarios „Hallenbrand auf dem Obsthof Manner“ mit fünf Vermissten in der – durch Nebelmaschinen – verrauchten Halle. Mit im Einsatz waren Leonie (17) und Lia (14), die genau wussten, was zu tun war: „Sauerstoff geben, beruhigen und bei der Atmung unterstützen.“ Für Leonie war es schon die dritte lange Übungsnacht, für Lia die erste. „Aufgeregt war ich schon. Das ist ja keine Alltagssituation. Aber hier lernt man, die Theorie auch in die Praxis umzusetzen“, sagte sie. Beide jungen Mädchen sehen ihr Berufsziel im medizinischen Bereich, in Frage kommen Krankenschwester, Ärztin oder Notfallsanitäterin.

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