Prozessauftakt in Rheinbach Mann aus Meckenheim soll Polizisten attackiert haben

Meckenheim/Rheinbach · Ein 45-jähriger Mann aus Meckenheim soll einen Polizisten attackiert haben. Nun steht er vor Gericht in Rheinbach. Der Angeklagte bestreitet die Tat. Nach Angaben eines Zeugen ist der Polizist „sehr aggressiv und respektlos“ gewesen.

 Ein Meckenheimer muss sich jetzt vor dem Rheinbacher Amtsgericht verantworten. Der Mann soll einen Polizisten geschubst haben.

Ein Meckenheimer muss sich jetzt vor dem Rheinbacher Amtsgericht verantworten. Der Mann soll einen Polizisten geschubst haben.

Foto: dpa/Arne Dedert

Weil er einen Polizeibeamten attackiert und leicht verletzt haben soll, musste sich ein Meckenheimer jetzt vor dem Strafgericht am Rheinbacher Amtsgericht verantworten. Der 45-Jährige hatte Ende Oktober 2020 mit zwei Arbeitskollegen in seiner schwach beleuchteten Garage auf seinem unbeleuchteten Grundstück gesessen und Kaffee getrunken, wie er schilderte. Ein Nachbar hatte gegen 20.15 Uhr in der Dunkelheit dort „verdächtige“ Personen bemerkt und die Polizei gerufen, weil er einen Einbruch vermutete.

Als zunächst zwei Beamte eintrafen, sei ihnen „eine Wolke von Cannabis“ aus der Garage entgegengekommen, wie sich ein 23-jähriger Polizist erinnerte. Er und seine Kollegin hätten von den drei Personen die Ausweise verlangt. Zwei seien der Aufforderung auch sofort gefolgt und einer habe sich auch zum Cannabiskonsum und -besitz bekannt. Als der jetzige Angeklagte allerdings seinen Ausweis aus dem Haus habe holen wollen, sei „die Stimmung plötzlich gekippt“, so der Beamte. Der 45-Jährige sei „wie aus dem Nichts plötzlich aggressiv“ geworden. Die Beamten hätten deeskalierend agieren und deshalb kein Pfefferspray einsetzen wollen. Aber weil er selbst auf der Türschwelle gestanden habe, habe der Angeklagte ihn „ordentlich geschubst“ und aus der Tür gedrängt. Es habe „etwas wehgetan“, was aber bald abgeklungen sei und „nichts Dauerhaftes“ nach sich gezogen habe. Das Eintreffen weiterer Polizeibeamter zur Verstärkung konnte die Situation dann entspannen.

„Mit beiden Händen gegen die Brust gedrückt“

Der Angeklagte schilderte das Geschehen anders: Die ersten beiden Polizeibeamten seien zunächst gar nicht als solche zu erkennen gewesen. Im Dunkeln seien zwei dunkel gekleidete Personen einfach über den Zaun in seinen Garten geklettert. Als sie sich dann als Polizisten herausstellten, habe er sich gleich als Hausbesitzer vorgestellt. Der 23-jährige Polizist habe ihn daran gehindert, zu seinem weinenden Kind ins Haus zu gehen. Da dieses aber allein gewesen sei, habe er den Polizisten jedoch „mit beiden Händen gegen die Brust gedrückt“, um an ihm vorbei ins Haus zu gelangen. Was der aus dem Kosovo stammende Angeklagte dem Beamten dann übel nahm: Der Polizist habe gesagt, dies sei sein Land und da mache er, was er wolle. Daraufhin habe er den Beamten zum Verlassen seines Grundstücks aufgefordert. Dieser Darstellung des Angeklagten widersprach der Polizist zwar. Sie wurde jedoch von einem Arbeitskollegen des Angeklagten bestätigt. Insgesamt sei der Polizist „sehr aggressiv und respektlos“ gewesen.

Klarheit in das Geschehen und den Tatvorwurf gegen den Meckenheimer soll die Aussage der zweiten Polizeibeamtin bringen, die beim Fortsetzungstermin am 13. Mai gehört werden soll.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort