Antworten auf Fragenkatalog Flut-Fakten für die Meckenheimer Grünen

Meckenheim · Auf ihren Fragenkatalog zum Hochwasser erhält die Stadtratsfraktion Antworten der Verwaltung. Auch der Altendorfer Bach wird thematisiert.

 Dass das Ufer des Altendorfer Bachs vor der Flut nicht ausreichend gepflegt wurde, nahmen Bürger und Politik als Anlass zur Kritik.

Dass das Ufer des Altendorfer Bachs vor der Flut nicht ausreichend gepflegt wurde, nahmen Bürger und Politik als Anlass zur Kritik.

Foto: Matthias Kehrein

Die Hochwasser-Katastrophe hält weiter die Politik in Meckenheim in Atem. Anwohner beschwerten sich persönlich bei Bürgermeister Holger Jung, etwa über Versäumnisse in der Gewässerunterhaltung. Um Informationen zum Hochwasser vom 14. Juli und dessen Folgen zu bekommen, stellte auch die Grünen-Fraktion im Haupt- und Finanzausschuss Anfang August einen Katalog mit 25 Fragen zusammen. Die Antworten der Verwaltung liegen nun vor.

Kontrolle der Straßenabläufe bestätigt

Enthalten sind einige Punkte zum Ablauf der Katastrophe, zu vorher bekannten Warnhinweisen oder getroffenen Vorkehrungen für derartige Starkregenereignisse. Laut Verwaltung habe es am 12. Juli „einen Hinweis auf örtlich begrenzten, langanhaltenden Dauerregen/Unwetter an die Stadt Meckenheim“ gegeben. Und weiter: „Bereits ab dem 13. Juli wurden aufgrund der Wettervorhersagen erste Vorsorgemaßnahmen getroffen. Hierzu wurden im gesamten Stadtgebiet die Straßenabläufe und Entwässerungsrinnen kontrolliert und im Bedarfsfall einer Reinigung unterzogen.“

Sandsack-Inventar reicht nicht aus

Die Grünen erkundigten sich ausführlich nach vorhandenen Hochwasserschutzvorkehrungen wie die Vorhaltung von Sandsäcken. Die Antwort der Stadt fällt ernüchternd aus. So sei das vorhandene Kontingent an Sandsäcken, etwa 1700 Stück, „nicht ausreichend, um die gesamte städtische Infrastruktur zu schützen“. Eine Aufstockung des Kontingents an Sandsäcken sei geplant.

Auch die Situation der Bäche, die in Altendorf/Ersdorf zu reißenden Strömen anschwollen, wurden thematisiert. Der Verwaltung zufolge seien „tagsüber im gesamten Stadtgebiet Kontrollen der Wegeseitengräben, der Fließgewässer mit den dazugehörigen Durchlässen und Brückenbauwerken“ erfolgt. Die Funktionsfähigkeit der Entwässerungseinrichtungen sei „in allen Bereichen“ gewährleistet gewesen. Hinweise der Bevölkerung auf Mängel an bestimmten Durchlässen seien vor der Flut-Katastrophe „nicht bekannt“. Laut Stadt werden „die Durchlässe regelmäßig kontrolliert und freigehalten“. Nach jedem Unwetter erfolge zudem eine weitere Kontrolle. Auch die Kanalisation sei nach „hydraulischen Berechnung durch den Erftverband ausreichend dimensioniert“.

Starkregenkarten in Planung

Die Wassermassen, die sich oberirdisch auch ihren Weg durch Altendorf/Ersdorf bahnten, erklärt die Verwaltung im Wesentlichen mit der Niederschlagsmenge von 150 Litern Regen pro Quadratmeter.

Dass vor dem Starkregen eventuell hilfreiche Detailkarten zu Fließwegen und Flusshochwasser zurate gezogen wurden, die in der Projektdokumentation zum interkommunalen Klimafolgenanpassungskonzept anhängen, verneinte die Verwaltung. Begründung: „Das Klimafolgenanpassungskonzept ist noch nicht abgeschlossen.“ Aber das beauftragte Büro werde Maßnahmenvorschläge erstellen. „Grundlage für weitere Planungen sollten Starkniederschlagskarten für das gesamte Stadtgebiet und die Auswertung der Erkenntnisse aus dem jetzigen Hochwasserereignis sein.“ Kostenpunkt: rund 35.000 Euro. Der Haken: Mit der Erstellung der Karte sei aus „haushalterischen Gründen“ noch nicht begonnen worden.

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