Solange der Vorrat reicht Hier gibt es Möbelspenden für Flutopfer

Meckenheim · Das Familienunternehmen Wohnambiente Heider, der Rotary Club Bonn-Rheinbach und der JGV Odendorf verschenkten erneut Möbel an Flutbetroffene. Am Freitag und Samstag können sie in Meckenheim abgeholt werden.

 So lange der Vorrat reicht: Möbel können in der ehemaligen Eaton-Halle von Flutopfern abgeholt werden.

So lange der Vorrat reicht: Möbel können in der ehemaligen Eaton-Halle von Flutopfern abgeholt werden.

Foto: Matthias Kehrein

Veronika Wall steht mit ihrem Ehemann Waldemar Knopf und ihrer Schwester Andrea Wall inmitten der nagelneuen Möbel in der früheren Eaton-Halle: Betten, Sofas, Schränke, Vertikos, Kommoden, Schreibtische, Herde, Sessel, Couchtische, Esszimmertische und Stühle in allen Variationen und Stilrichtungen, zudem gibt es Teppiche, Kissen, Lampen und Bilder. Und sogar Wickeltisch, Badewanne, Töpfchen und Kinderstuhl. Über diese kostenfreie Ausstattung freut sich Veronika Wall besonders. Denn sie ist Mutter eines zweieinhalb-jährigen Sohnes und im sechsten Monat schwanger. Für sie selbst, ihren Ehemann, die Eltern und Geschwister ist das Angebot gespendeter neuer Möbel des Familienunternehmens Heider Wohnambiente ein Lichtblick nach der Flutkatastrophe. Die Verteilung hat der Rotary Club Bonn-Rheinbach organisiert. „Wir wohnen in Heimerzheim in der Schützenstraße. Im Keller, Erdgeschoss und Obergeschoss ist alles weg. Es musste alles raus“, erzählt sie.

Es habe schon früher einmal Wasser im Keller des Familienhauses gestanden, aber die Familie habe danach vorgesorgt und eine Rückstauklappe installiert. Das habe aber bei dieser Flutkatastrophe nichts mehr genutzt. Wie es ihrem kleinen Sohn dabei ergangen ist? „Er fand das zuerst noch interessant“, erinnert sich Veronika Wall. „Bis die Türzargen abgerissen sind. Dann fing er an zu weinen.“

Familie Wall gehört zu den Flutopfern aus Swisttal, denen die zweite Möbelspenden-Aktion zugute kommt. Nach der erfolgreichen Spendenaktion mit dem Georgsring aus dem Lager in Rheinbach hat der Rotary Club Bonn-Rheinbach in Absprache mit Bürgermeisterin Pe­tra Kalkbrenner vorrangig Betroffene aus der Gemeinde Swisttal in den Blick genommen. Dafür hat die Firma Heider Wohnambiente erneut Möbel gespendet. „Es sind alles neue Möbel aus unseren Möbelhäusern in Koblenz, Köln und Königswinter, alles reguläre Ware, keine B-Ware“, sagt Michael Heider als Vertreter des Unternehmens.

Möbel können zwischengelagert werden

Für die Aktion seien „mindestens zehn kleine Lkw“ voller Möbel in die Eaton-Halle gebracht worden. Viele Menschen in den Flutgebieten stünden wegen der Katastrophe vor „einem physischen und psychischen Totalschaden“, sagt Heider. „Mit den Möbeln können wir ihnen wenigstens die kleine Sorge nehmen, dass sie gar nichts mehr haben, wenn das Wasser und der Schlamm gewichen sind.“

Swisttals Bürgermeisterin Kalkbrenner sieht in der Möbelspenden-Aktion einen Beitrag, dass „die Menschen wieder Hoffnung schöpfen“, wie sie sagt. „Denn vielfach wissen die Menschen einfach nicht, wie sie es schaffen sollen, auch finanziell. Sie sind dankbar für jedes einzelne Möbelstück.“ Solange die Betroffenen in den Swisttaler Flutgebieten noch nicht wieder in ihre Wohnungen zurück können, werden die Möbel zwischengelagert, so Wolfgang Otto vom Rotary Club. Beim Transportieren unterstützen Aktive des Junggesellenvereins Odendorf.

Am Freitag, 6. August, 15 bis 18 Uhr, und Samstag, 7. August, 10 bis 18 Uhr, Eaton-Halle, Meckenheim, Buschstraße 13, wird die kostenfreie Abgabe der Möbelspenden fortgesetzt so lange der Vorrat reicht. Die Bedürftigkeit als Flutopfer wird überprüft.

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