Nach 500 Jahren Meckenheimer Schützenverein hat erstmals eine Schützenkönigin
Meckenheim · Die Meckenheimer Sankt-Sebastianus-Schützen haben im traditionellen Wettschießen ermittelt, wer die Königswürde tragen darf. Dabei durfte erstmalig seit über 500 Jahren eine Frau anlegen.
Am Wochenende haben die Meckenheimer Sankt-Sebastianus-Schützen in ihrem seit wenigen Monaten flutsanierten Schützenhaus in der Swistaue ihr traditionelles Schützenfest gefeiert. Mit dem 339. Schuss holte Schützin Angelika Hilbig bei den den Vogel von der Stange. Bürgerkönigin wurde mit dem erfolgreichen 150. Schuss Renate Grösser. Als einziger erfolgreicher Mann des Tages gewann Bürgermeister Holger Jung beim Eröffnungsschießen gegen den Präsidenten der Schützen, Matthias Klemmer, und den Pfarrer Franz-Josef Steffel.
Erstmals seit 522 Jahren dürfen Frauen die Königswürde tragen. Das ist einer Satzungsänderung aus dem Jahr 2020 zu verdanken. Zu dieser Zeit hatten die Schützen beschlossen, dass auch Frauen auf den Vogel anlegen dürfen. Somit bekamen Hilbig und Grösser nun die Gelegenheit, mit ihrem Erfolg die jeweilige Königswürde von ihren Ehemännern zu übernehmen.
Mehr als 200 Schüsse auf den Vogel
Im Wettkampf darum schossen Claudia Luppus mit dem 27. Schuss den Kopf und Angelika Hilbig mit dem 72. Schuss den linken Flügel ab. Beim rechten Flügel war Bernd Luppus mit dem 136. Schuss erfolgreich, mit dem 211. Schuss traf Lars Wilms entscheidend. Unter den Bürgern waren Jutta Bosse beim Kopf, Michael Wrobel beim linken Flügel, Jan Porath beim rechten Flügel und Friedel Groß beim Stoß erfolgreich.
Die Schießwettkämpfe umrahmte ein feierliches Programm mit einer Kranzniederlegung, musikalisch untermalt von den Stadtsoldaten an der Pfarrkirche Sankt Johannes der Täufer. Anschließend stach die Gesellschaft das Fass an und lud zum Freibier ein. Am Abend feierten die Schützen ihre Majestäten zusammen mit den Stadtsoldaten mit einem Fackelzug zur Kirche, wo der Bürgermeister den Bürgerkönig krönte. Am Sonntag marschierten die Schießsportler, musikalisch begleitet von den Stadtsoldaten, von der Schützenhalle zur Krönungsmesse in der Kirche.